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Petrucci zu KTM: Ein Glücksfall für Sandro Cortese?

Von Ivo Schützbach
Seit einigen Tagen arbeitet Superbike-WM-Pilot Sandro Cortese mit dem italienischen Fahrermanager Alberto Vergani zusammen, der beste Beziehungen zu Ducati pflegt. Zahlen sich diese schon für 2021 aus?

Als klar wurde, dass Danilo Petrucci seinen Platz in Ducatis MotoGP-Team für 2021 an Jack Miller verliert, wurde dem Italiener als Gnadenbrot der zweite Platz neben Scott Redding im Superbike-Werksteam offeriert.

Chaz Davies, mit 26 Siegen einer der erfolgreichsten Ducati-Piloten, wäre dann ein Platz in einem Kundenteam angeboten worden, zum Beispiel bei Barni Ducati. «Wir werden für Chaz eine Lösung finden», versicherte Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Theoretisch gäbe es für Davies auch Platz in den Werksteams von BMW und Honda, dass er mit der schnellen Panigale V4R aber nur einen Sieg eroberte, während Alvaro Bautista im letzten Jahr 16 Mal triumphierte, trug nicht zur Steigerung seines Marktwerts bei.

Jetzt deutet aber alles daraufhin, dass Petrucci in der MotoGP-WM bleibt und im KTM-Werksteam den Platz von Pol Espargaro übernimmt, der für 2021 zu Repsol Honda abwandert.

Damit darf Davies seinen Platz bei Aruba.it Ducati voraussichtlich behalten – für den Hersteller aus Bologna drängen sich keine besseren Fahrer auf. Dass Davies mit der V4R immer besser zurechtkommt, bewies er in der zweiten Saisonhälfte 2019 mit seinem Sieg in Laguna Seca und sechs weiteren Podestplätzen in den USA, Portugal, Argentinien und Katar.

Realistisch bietet sich Davies nur bei BMW und Honda ein anderer sehr guter Platz, dort stehen mit Tom Sykes und Alvaro Bautista aber bereits zwei teure Fahrer unter Vertrag.

Bleibt Davies im Ducati-Werksteam, können sich andere Fahrer Hoffnungen auf den Platz bei Barni machen, dem neben Puccetti Kawasaki erfolgreichsten Privatteam der letzten Jahre.

Mit Leon Camier hat Barni zwar einen schnellen Piloten unter Vertrag, der Engländer ist aber glücklos und dauerverletzt. Das Team von Marco Barnabo musste deshalb während der Wintertests auf Fahrer wie Sandro Cortese und Michele Pirro zurückgreifen, Ende Mai testete Supersport-Weltmeister Randy Krummenacher für die Italiener in Misano.

Cortese hat mit seiner analytischen Arbeitsweise und seinem Speed während seiner vier Testtage für Barni im Januar in Jerez und Portimao einen guten Eindruck hinterlassen.

«Diese Tests waren sehr positiv», bestätigte Corteses Manager Alberto Vergani gegenüber SPEEDWEEK.com. «Barni hat ein gutes Gefühl mit ihm – Sandro könnte für ihn in Frage kommen. Aber auch sein jetziges Team Pedercini ist eine Möglichkeit. Noch ist es aber zu früh. Es gibt keine Rennen, deshalb trifft man sich nicht, niemand weiß, was passieren wird. Zuerst werden die Spitzenfahrer unter Vertrag genommen, mit der Verpflichtung von Rea macht man nichts falsch. Bei ihm weiß man genau, was er leisten kann. Sandro fand seinen Platz für diese Saison erst in letzter Minute, in den ersten drei Rennen zeigte er ordentliche Leistungen. Er kannte ja das Motorrad und das Team nicht.»

«Zuerst werden alle MotoGP-Plätze besetzt», weiß Vergani. «Dann kommt Superbike an die Reihe. Ich vermute, es wird August, bis wir mehr wissen. Es ist verrückt, dass wir Entscheidungen über die Zukunft fällen, ohne Rennen zu fahren. Alle Entscheidungen basieren auf Ergebnissen und Erinnerungen aus der Vergangenheit.»

Fahrer & Teams Superbike-WM 2020:

Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Orelac Kawasaki: Maximilian Scheib (RCH)

Outdo Pedercini Kawasaki: Sandro Cortese (D)

Puccetti Kawasaki: Javier Fores (E)

Honda: Alvaro Bautista (E), Leon Haslam (GB)

MIE Honda: Takumi Takahashi (J), Jordi Torres (E)

BMW: Tom Sykes (GB), Eugene Laverty (IRL)

Arubat.it Ducati: Chaz Davies (GB), Scott Redding (GB)

Brixx Ducati: Sylvain Barrier (F)

Go Eleven Ducati: Michael Rinaldi (I)

Barni Ducati: Leon Camier (GB)

Motocorsa Ducati: Leandro Mercado (RA)

Pata Yamaha: Michael van der Mark (NL), Toprak Razgatlioglu (TR)

GRT Yamaha: Garret Gerloff (USA), Federico Caricasulo (I)

Ten Kate Yamaha: Loris Baz (F)

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