Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Michael Rinaldi (24): «Gerloff hat zu viel Adrenalin»

Von Kay Hettich
Im Superpole-Race ging es zwischen Gerloff und Rinaldi äußerst eng zu

Im Superpole-Race ging es zwischen Gerloff und Rinaldi äußerst eng zu

Am Sonntagvormittag nahm Aragón-Sieger Michael Rinaldi Yamaha-Pilot Garrett Gerlott zur Seite. Thema war das Manöver des Texaners im ersten Superbike-Lauf in Magny-Cours, bei dem beide BMW-Piloten stürzten.

Michael Rinaldi ist zwar erst 24 Jahre jung, doch er ist bereits seit 2014 im Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft WM unterwegs. Über die Superstock-600 und Superstock-1000 fährt der Italiener seit 2018 in der Superbike-WM. Beim zweiten Meeting in Aragón gelang dem Go Eleven-Pilot mit dem ersten Laufsieg und zwei weiteren Podestplätzen der Durchbruch.

Der in Rimini geborene Rinaldi hat gegenüber dem fast gleichaltrigen Garrett Gerloff (25) einen deutlichen Erfahrungsvorsprung. Der Rookie aus den USA zeigt zwar eine tadellose Leistung, war aber im ersten Superbike-Lauf in Magny-Cours der Auslöser vom Sturz der BMW-Piloten Tom Sykes und Eugene Laverty, die den Yamaha-Piloten für sein Manöver massiv kritisierten.

Auch Rinaldi hat es mit Gerloff bereits auf der Strecke zu tun bekommen und mahnte ihn zur Zurückhaltung.

«Abseits der Rennstrecke sind wir Freunde – nein, das ist zu viel. Sagen wir, ich habe zu jedem Fahrer ein gutes Verhältnis», sagte der Ducati-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com über den Texaner. «Am Sonntagmorgen habe ich ihn angesprochen, weil wir ein ähnliches Alter haben. Ich denke in den ersten Runden ist sein Adrenalin-Spiegel extrem hoch, aber bei Rennbeginn und im gesamten Rennen muss man dennoch alle Sinne beisammen haben und alle anderen Fahrer respektieren.»

«Denn wenn man stürzt, ist man nicht allein auf der Piste und kann einen Kollegen mit ins Verderben reißen. Das gilt umso mehr, wenn es nass ist», verweist Rinaldi auf die Verhältnisse im ersten Lauf. «Er muss sich im Rennen etwas besser im Griff haben. Wobei es auch normal ist, wenn ein Fahrer zuerst an sich denkt.»

Ist es ein Unterschied, ob man mit einem Fahrer aus einer nationalen Serie oder einer internationalen Serie kämpft?

«Sagen wir so: Als ich noch im letzten Jahr im Mittelfeld in Positionskämpfe verwickelt war, ging es drunter und drüber. Wenn ich aber in dieser Saison mit Scott oder Johnny kämpfe, so wie in Aragón, dann merkt man schnell, dass sie ihre Bike besser kontrollieren können und auch mehr auf ihre Gegner achten», so Rinaldi. «Sie wissen, dass jemand in ihrer Nähe ist und machen keine schmutzigen Manöver. Über den Vorfall mit Garrett in Lauf 1 kann ich nichts sagen, weil ich nicht selbst dabei war. Die Top-Piloten kämpfen hart, aber es bleibt im grünen Bereich – so wie im zweiten Lauf Michael van der Mark und Scott. Man muss seinen Gegner respektieren.»

Ergebnis Superbike-WM, Magny-Cours, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Scott Redding Ducati 37:54,626 min
2. Loris Baz Yamaha + 2,551 sec
3. Chaz Davies Ducati + 3,648
4. Jonathan Rea Kawasaki + 4,261
5. Michael van der Mark Yamaha + 7,409
6. Michael Rinaldi Ducati + 16,505
7. Alex Lowes Kawasaki + 19,409
8. Garrett Gerloff Yamaha + 21,612
9. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 27,621
10. Tom Sykes BMW + 28,079
11. Federico Caricasulo Yamaha + 32,422
12. Sylvain Barrier Ducati + 41,498
13. Leon Haslam Honda + 42,450
14. Eugene Laverty BMW + 45,588
15. Alvaro Bautista Honda + 46,318
16. Samuele Cavalieri Ducati > 1 min
17. Valentin Debise Kawasaki > 1 min
18. Takumi Takahashi Honda > 1 min
Out Xavi Fores Kawasaki
Out Xavier Pinsach Kawasaki
Out Leandro Mercado Ducati  

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Stand Superbike-WM nach Magny-Cours
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 340
2. Scott Redding Ducati 281
3. Chaz Davies Ducati 222
4. Michael van der Mark Yamaha 203
5. Alex Lowes Kawasaki 179
6. Toprak Razgatlioglu Yamaha 175
7. Michael Rinaldi Ducati 166
8. Loris Baz Yamaha 135
9. Álvaro Bautista Honda 99
10. Leon Haslam Honda 91
11. Garrett Gerloff Yamaha 78
12. Tom Sykes BMW 76
13. Federico Caricasulo Yamaha 51
14. Eugene Laverty BMW 47
15. Xavi Fores Kawasaki 45
16. Marco Melandri Ducati 23
17. Leandro Mercado Ducati 18
18. Sandro Cortese Kawasaki 14
19. Sylvain Barrier Ducati 12
20. Maximilian Scheib Kawasaki 11
21. Jonas Folger Yamaha 9
22. Christophe Ponsson Aprilia 4
23. Roman Ramos Kawasaki 4
24. Matteo Ferrari Ducati 4
25. Takumi Takahashi Honda 4
26. Lorenzo Zanetti Ducati 3

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