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Anderer Weg als in MotoGP: «Kein Nachteil für Honda»

Von Ivo Schützbach
Honda-Werksfahrer Leon Haslam ist überzeugt, dass es lediglich mehr Testtage braucht, um die Fireblade siegfähig zu machen. Die Meinungen diesbezüglich gehen weit auseinander.

Für Alvaro Bautista ist die Sachlage nach zwei erfolglosen Jahren mit Honda eindeutig: Aus der aktuellen Fireblade, erstmals eine CBR1000 mit drei R, lässt sich keine siegfähige Maschine machen. Weder die Geometrie des Rahmens noch dessen Steifigkeit seien ideal, sagt er. Der Spanier kehrt deshalb für 2022 zu Ducati zurück, mit dem italienischen Hersteller gewann er 2019 insgesamt 16 Rennen und wurde Vizeweltmeister. Mit Honda erreichte er in zwei Jahren einen mageren dritten Platz.

Teamkollege Leon Haslam widerspricht Bautista. «Die aktuelle Fireblade ist ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad, es ist erst das zweite Jahr für Honda und das Werksteam», hob der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com hervor. «Kawasaki und Ducati zum Beispiel sind seit so vielen Jahren mit den Regeln und Reifen vertraut, da fehlt uns die Erfahrung. Durch Corona ist es für uns nicht einfach, diese Lücke zu schließen. Denn vieles läuft über das Werk in Japan, wir Fahrer konnten nicht einmal dort hin.»

Haslam verhandelt mit dem Honda-Management über seine Vertragsverlängerung für 2022. Noch-MotoGP-Pilot Iker Lecuona gilt als Nachfolger von Bautista; Haslams Platz möchten Fahrer wie Tom Sykes, Chaz Davies und Domi Aegerter.

Mit inzwischen 38 Jahren verfügt Haslam über mehr Erfahrung als die meisten Rennfahrer. Er hat den Honda-Ingenieuren einiges ins Aufgabenbuch diktiert. «Jeder möchte mehr Grip, dass das Bike besser einlenkt und es wäre super, wenn es noch schneller wäre», zählte der Vizeweltmeister von 2010 auf. «Es geht darum, die wirklich starken Aspekte des Serienbikes auf der Rennstrecke nützen zu können. Früher war es einfacher für uns. Als ich bei BMW unterschrieben hatte, waren wir an 42 Tagen testen – und das war bereits das dritte Jahr des Projekts.»

Seit 2020 sind aus Kostengründen nur noch zehn Testtage pro Fahrer und Saison erlaubt, erschwert werden die Planungen durch behördliche verordnete Reisebeschränkungen.

Honda setzt in der Superbike-WM auf einen Reihenvierzylinder-Motor, in MotoGP hingegen auf einen V4. Viele fragen sich, ob ein identisches Konzept für die Honda Racing Corporation nicht zielführender wäre.

«Honda hat so viel Erfahrung in allen Bereichen mit diversen Konfigurationen, da sehe ich kein Problem», meinte Haslam. «Viel schlimmer als die unterschiedlichen Motorenkonzepte sind die verschiedenen Reifen, andere Regeln und Einstellungen. Die Elektronik macht einen riesigen Unterschied, sie ist so komplex, wir können sie in der Superbike-WM nicht einsetzen.»

Honda absolvierte zuletzt Tests in Barcelona und Jerez, bei denen viele Teile für 2022 ausprobiert wurden. Einiges deutet darauf hin, dass für nächstes Jahr ein neues Homologationsmodell kommt.

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