Mehr als 350 km: Scott Redding radelte nach Portimão

Von Tim Althof
In Jerez fuhr Ducati-Werksfahrer Scott Redding zweimal auf das Podium, zum nächsten Superbike-WM-Event in Portimão am kommenden Wochenende stieg er auf sein Fahrrad um und erlebte dabei ein großes Abenteuer.

Frei nach dem Motto «Unverhofft kommt oft» ergab sich für Superbike-WM-Fahrer Scott Redding die Gelegenheit, vom Rennen in Jerez mit dem Rennrad abzureisen. Der Engländer, der aktuell auf WM-Platz 3 positioniert ist, machte aus einem Spaß Ernst und setzte sich gemeinsam mit einem Ducati-Fotografen aufs Rad, um mehr als 350 Kilometer bis nach Portimão zu strampeln, wo an diesem Wochenende das drittletzte Event der Saison 2021 über die Bühne geht.

«Die Idee, mit dem Fahrrad nach Portimão zu fahren, kam letzte Woche Mittwoch. Giovanni, mein Crew-Chief machte Scherze darüber, dass ich mit dem Fahrrad von Jerez zum nächsten Rennen fahren soll. Nachdem wir recherchiert hatten, dass es etwa 360 oder 370 km sind, dachte ich mir, dass es eine verflixt gute Idee ist», sagte Redding gegenüber worldsbk.com.

«Ich habe das durchgezogen, weil ich Herausforderungen sehr mag. Wann hat man einmal die Möglichkeit, von Spanien nach Portugal zu radeln, mit solchen Aussichten? Ich möchte keine drei Tage am Strand sitzen», betonte der 28-Jährige und fügte hinzu: «Ich mag Abenteuer und du lebst nur einmal. Das Ganze hält mich ein wenig im Rennmodus. Mir gefällt es, drei Wochen am Stück aktiv zu sein, anstatt immer nur drei Tage und dann wieder drei Tage Ruhe zu haben.»

Konnte sich Redding auf die Tour vorbereiten? «Man kann sich nicht wirklich auf so etwas in letzter Minute vorbereiten. Ich weiß jedoch, worauf ich achten muss: Du darfst dich nicht zu sehr verausgaben, es kommt darauf an, das Richtige zu einem guten Zeitpunkt zu essen und du musst es einfach genießen», stellte er klar. «Ich fühle mich immer dazu bereit, wie ein Motor, der nur gestartet werden muss, denn das ist meine Arbeitsweise.»

Auch nach der Tour fühlte sich Redding sehr wohl. «Körperlich fühle ich mich gut, zumindest nicht schlechter als in der letzten Woche, das ist sehr gut», sagte der Ducati-Pilot. «Es waren lange Tage im Sattel, aber andere hatten lange Tage im Auto, nach einem Tag Pause, bin ich bereit für das Wochenende.»

«Klar, nach dem Rennwochenende um 6:45 aufzustehen und zum Frühstück zu gehen, nach den zwei harten Rennen am Sonntag war nicht einfach. Aber es gehört dazu und einige schöne Momente kamen dann auf mich zu. Ich bin durch einige alte Städte, über Kopfsteinpflaster gefahren, wo die Autos nicht mehr hinkommen. Außerdem habe ich viele Kulturen gesehen und fantastische Blicke auf das Meer gehabt», schwärmte Redding. «Das Schlimmste war, dass mir am Dienstag der Arsch wehtat, denn am Montag haben wir 240 km zurückgelegt und dann mussten wir die letzten 20 km bergauf und mit Gegenwind bestreiten.»

«Gemeinsam mit Matteo, unserem Teamfotografen, war es ein gutes Erlebnis und ich würde es in Zukunft wieder machen. Ich nenne es einmal Generalprobe, in Zukunft gibt es sicher viele Personen, die uns begleiten würden. Nach dem schrecklichen Unfall am vergangenen Wochenende war es auch für den Kopf eine gute Auszeit. Der Verlust von Dean Berta Viñales berührte mich sehr und der Schmerz war groß», zeigte sich der Engländer bedrückt.

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