Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Philipp Öttl (Ducati): «Haben viel richtig gemacht»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl vor Garrett Gerloff und Eugene Laverty

Philipp Öttl vor Garrett Gerloff und Eugene Laverty

Mit zwei 13. Plätzen hatte Philipp Öttl (Go Eleven Ducati) einen tadellosen Einstand in der Superbike-WM. Die Erwartungen wurden übertroffen und der Bayer zeigte, dass von ihm in Zukunft einiges zu erwarten ist.

In der Superbike-WM 2022 sehen wir 14 Werksmotorräder, dazu drei schnelle Ducati und eine starke Kawasaki. Dem Papierformat nach gibt es 17 Fahrer, die mindestens gleich gut sind wie Klassenneuling Philipp Öttl.

Nach zwei Jahren in der Supersport-WM (Gesamt-3. und -5.) stieg der 25-Jährige zu den Superbikes auf und kam mit der Ducati Panigale V4R auf Anhieb gut zurecht. «Mit den beiden 13. Plätzen in den Hauptrennen hat Philipp die Erwartungen übertroffen», urteilte der zweifache Weltmeister Sandro Cortese, der als Experte für ServusTV vor Ort war. «Das war ein guter Einstand.»

Öttl selbst beurteilt seine Leistung ähnlich. «Am Sonntag lief es besser als am Samstag», hielt der Ducati-Pilot fest. «Ich kam besser vom Start weg, wenn auch nicht optimal. Danach konnte ich meinen Rhythmus konstanter halten. In beiden Hauptrennen in den Punkten, das ist nicht so schlecht. Wenn man weiter nach vorne will, dann muss man alles richtig machen. Wir haben schon sehr viel richtig gemacht, aber ein bisschen was geht noch ab. Mit einem ganz guten Start kann ich mit meiner Pace auch Siebter werden. Ein siebter Platz, das ist nicht so schlecht. In den Rennen haben wir viel gelernt und mitgenommen.»

Stunden nach dem Rennen brütete Öttl mit seiner Go-Eleven-Crew in der Box immer noch über den Daten, für SPEEDWEEK.com unterbrach er die Nachbearbeitung kurz.

«In Assen muss das Ziel sein, Aragon zu bestätigen», unterstrich der Süddeutsche. «Klar würde ich gerne im nächsten Rennen gewinnen, aber das wird nicht passieren. Ich möchte versuchen, meine Leistung Schritt für Schritt aufzubauen. Am liebsten würde ich schon in Assen in die Top-10 fahren, aber es geht nicht alles auf einmal. Wir müssen uns herantasten, das Team ist nicht unzufrieden.»

Zum ersten Mal musste der Moto3-GP-Sieger von Jerez 2018 drei Rennen an einem Wochenende fahren, über eine längere Distanz als gewohnt und mit einem deutlich schwereren und leistungsstärkeren Motorrad.

«Das ging gut, es war nicht schlecht», hielt Öttl fest. «Am Sonntagmorgen das Warm-up, dann das Superpole-Race und das zweite Hauptrennen – jetzt bin ich schon ein bisschen fertig. Das darf ich aber auch sein, ich habe heute ja nicht mehr viel vor. Es ist gescheit anstrengend, aber ich bin zufrieden, wie ich es weggesteckt habe. Ich habe im Winter richtig trainiert, darauf kann ich aufbauen.»

Ducati-Star Alvaro Bautista gewann beide Rennen am Sonntag und ist WM-Leader. Aruba-Teamkollege Michael Rinaldi wurde zweimal Vierter und Axel Bassani zweimal Siebter. «Es ist wichtig, auf welchem Motorrad man sitzt», so Öttl. «Was mir vor allem fehlt, ist Erfahrung. Aber die wird jede Woche mehr. Dass ich verstehe, wann ich wie fahren muss.»

Mit seinen sechs WM-Punkten liegt der einzige deutsche Stammfahrer in der Gesamtwertung auf Rang 15.


Ergebnis Superbike-WM, Aragon, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki  
2. Alvaro Bautista Ducati + 0,090 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 5,416
4. Michael Rinaldi Ducati + 10,272
5. Andrea Locatelli Yamaha + 15,767
6. Iker Lecuona Honda + 18,760
7. Xavi Vierge Honda + 21,521
8. Ilya Mikhalchik BMW + 21,605
9. Garrett Gerloff Yamaha + 21,946
10. Eugene Laverty BMW + 25,346
11. Loris Baz BMW + 25,927
12. Luca Bernardi Ducati + 28,460
13. Philipp Öttl Ducati + 28,728
14. Lucas Mahias Kawasaki + 29,117
15. Scott Redding BMW + 29,637
16. Axel Bassani Ducati + 30,861
17. Roberto Tamburini Yamaha + 31,463
18. Kohta Nozane Yamaha + 33,158
19. Christophe Ponsson Yamaha + 53,223
20. Leandro Mercado Honda + 56,013
21. Hafizh Syahrin Honda + 58,036
22. Oliver König Kawasaki > 1 min
23. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
Out Alex Lowes Kawasaki  
Out Gabriele Ruiu BMW  

 

Ergebnis Superbike-WM, Aragon, Superpole-Race
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Alvaro Bautista Ducati  
2. Jonathan Rea Kawasaki + 5,141 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 6,008
4. Michael Rinaldi Ducati + 6,067
5. Andrea Locatelli Yamaha + 7,532
6. Alex Lowes Kawasaki + 7,623
7. Axel Bassani Ducati + 8,801
8. Iker Lecuona Honda + 10,127
9. Xavi Vierge Honda + 11,414
10. Garrett Gerloff Yamaha + 11,476
11. Eugene Laverty BMW + 13,795
12. Scott Redding BMW + 15,408
13. Loris Baz BMW + 15,564
14. Lucas Mahias Kawasaki + 18,529
15. Roberto Tamburini Yamaha + 22,786
16. Philipp Öttl Ducati + 22,818
17. Luca Bernardi Ducati + 24,011
18. Kohta Nozane Yamaha + 25,367
19. Gabriele Ruiu BMW + 32,598
20. Leandro Mercado Honda + 32,661
21. Christophe Ponsson Yamaha + 35,858
22. Hafizh Syahrin Honda + 36,631
23. Oliver König Kawasaki + 37,920
24. Loris Cresson Kawasaki + 37,980
Out Ilya Mikhalchik BMW  

 

Ergebnis Superbike-WM, Aragon, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Alvaro Bautista Ducati  
2. Jonathan Rea Kawasaki + 4,393 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 6,223
4. Michael Rinaldi Ducati + 8,817
5. Alex Lowes Kawasaki + 12,247
6. Axel Bassani Ducati + 15,775
7. Loris Baz BMW + 23,925
8. Xavi Vierge Honda + 24,790
9. Garrett Gerloff Yamaha + 25,406
10. Iker Lecuona Honda + 25,570
11. Lucas Mahias Kawasaki + 27,641
12. Eugene Laverty BMW + 28,867
13. Philipp Öttl Ducati + 29,325
14. Roberto Tamburini Yamaha + 29,555
15. Iyla Mikhalchik BMW + 31,843
16. Luca Bernardi Ducati + 43,246
17. Gabriele Ruiu BMW + 45,734
18. Christophe Ponsson Yamaha + 46,349
19. Andrea Locatelli Yamaha + 55,354
20. Hafizh Syahrin Honda + 59,398
21. Leandro Mercado Honda > 1 min
22. Oliver König Kawasaki > 1 min
23. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
Out Kohta Nozane Yamaha  
Out Scott Redding BMW  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 3 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 57
2. Jonathan Rea Kawasaki 54
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha 39
4. Michael Rinaldi Ducati 32
5. Iker Lecuona Honda 18
6. Xavi Vierge Honda 18
7. Andrea Locatelli Yamaha 16
8. Alex Lowes Kawasaki 15
9. Loris Baz BMW 14
10. Garrett Gerloff Yamaha 14
11. Axel Bassani Ducati 13
12. Eugene Laverty BMW 10
13. Ilya Mikhalchik BMW 9
14. Lucas Mahias Kawasaki 7
15. Philipp Öttl Ducati 6
16. Luca Bernardi Ducati 4
17. Roberto Tamburini Yamaha 2
18. Scott Redding BMW 1

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