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Scott Redding (BMW): «Genau das, was wir brauchen»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding (li.) mit dem nächstjährigen BMW-Fahrer Toprak Razgatlioglu

Scott Redding (li.) mit dem nächstjährigen BMW-Fahrer Toprak Razgatlioglu

2009 trat BMW erstmals in der Superbike-WM an, Champion wurden sie noch nie. Scott Redding sieht Licht am Ende des Tunnels und lobt den neuen Weg bezüglich Organisation und Entwicklung.

Von 2009 bis 2012 hatte BMW in der Superbike-WM eine Kooperation mit alpha Racing, das Werksteam war in Stephanskirchen stationiert. Wegen der damaligen Geschäftsleitung war in den folgenden Jahren nur noch Kundensport möglich, erst 2019 kehrte BMW mit einem Werksteam zurück – dieses Mal mit der britischen Truppe Shaun Muir Racing (SMR) als ausführende Kraft.

Seither wurden drei neue Homologationsmodelle gebracht und neben anderen mit Tom Sykes, Eugene Laverty, Michael van der Mark und Scott Redding vier Fahrer verpflichtet, die zuvor zahlreiche Rennen gewonnen haben und die Weltmeisterschaft in den Top-3 beendeten. Doch mit BMW waren und sind bislang nur vereinzelte Glanzmomente möglich.

Mit der Verpflichtung von Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu ist BMW für die Superbike-WM 2024 der Coup des Jahres gelungen. Um zukünftig erfolgreich zu sein, wurden einige Weichen neu gestellt.

Unter der Gesamtleitung von Motorsport-Direktor Marc Bongers wurden die Positionen des Technischen Direktors (Christian Gonschor) und des Leiters Kundensport (Uwe Geyer) geschaffen. Ein Testteam wurde ins Leben gerufen und die Anbindung an die Serienentwicklung unter der Leitung von Christoph Lischka intensiviert.

«Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen und weiteren Neuerungen gut aufgestellt in die Zukunft gehen», sagt BMW-Chef Dr. Markus Schramm.

Immer noch unklar ist, wie die beiden BMW-Teams 2024 besetzt sein werden. Denn mit Razgatlioglu, Redding, van der Mark, Gerloff und Baz stehen fünf Fahrer unter Vertrag, es wird aber auch weiterhin nur vier Maschinen geben. Es geht also entweder ein Fahrer freiwillig – trotz gültigem Vertrag – oder einer wird gegangen und erhält eine Abfindung.

Erst wenn sich Rekordchampion Jonathan Rea entscheidet, wie es mit ihm weitergeht, das wird kaum vor Anfang September in Magny-Cours der Fall sein, steht fest, ob es in den Werksteams von Yamaha und/oder Kawasaki eine Möglichkeit für Scott Redding gäbe. Würde der Engländer BMW verlassen wollen, wäre ein Auflösungsvertrag wohl nur Formsache.

Angesichts der angestoßenen Änderungen in der Organisation bei BMW und damit verbundenen Hoffnungen fragt sich Redding aber, ob es zum jetzigen Zeitpunkt klug wäre, zu einem anderen Hersteller zu gehen.

In Donington Park und Most sorgte der Vizeweltmeister von 2020 (auf Ducati) mit vierten Plätzen für die besten BMW-Ergebnisse dieses Jahres. Doch was sagt das über die Entwicklung des Motorrads aus? Auf diesen Strecken war die M1000RR schon immer gut.

«Eine schwierige Frage», stöhnte Redding im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In den vergangenen Wochen gab es bei BMW viele Änderungen – Änderungen, die einiges verbessern sollten. Mir war schon letztes Jahr klar, was wir brauchen, es verzögerte sich aber alles. Die Änderungen kamen nicht, entsprechend schwierig war es, den Schritt nach vorne zu machen. Meine Kommentare über das Motorrad waren deshalb zu Beginn des Jahres sehr ähnlich wie im Vorjahr. Jetzt machen wir aber Fortschritte. Vieles wird geändert, das Personal wird aufgestockt. Das ist genau das, was wir brauchen, um einen Unterschied zu sehen. Aber auch das geht nicht von heute auf morgen. Das Motorrad wird besser und ich glaube, dass es Potenzial hat. Man muss nur das Paket schnüren, mit allem drumherum, um es auf das nächste Level zu bringen.»


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