Superbike wird überleben

Kolumne von Gordon Ritchie
Action gibt es bei den Superbikes reichlich

Action gibt es bei den Superbikes reichlich

Es ist eine Untertreibung epischen Ausmasses zu sagen, der Rückzug des Yamaha-Werksteams war ein Schock für das Superbike-Fahrerlager.

Es war ein Schock für das gesamte System. Für das Ökosystem, welches für den Fluss des Lebens in der Superbike-WM sorgt.

Erst war Unglaube, dann Wut, und dann, unausweichlich, Resignation, dass Yamaha schlicht und einfach nicht das Geld hat, um weiterzumachen.

Ende 2010 hat sich Ducati aus verschiedenen Gründe offiziell aus der Klasse zurückgezogen. Auch die Yamaha-Bosse haben ein Jahr später nur auf die nackten Zahlen geschaut – und dem Werksteam dann den Todesstoss versetzt.

Hoffentlich hat Yamaha den Willen, die Motorräder an ein engagiertes Privatteam zu verkaufen oder zu verleasen. So wäre die Marke weiterhin präsent – und könnte von der WM profitieren.

Es sagt viel aus, dass sich zwei grosse Teams aus der Meisterschaft zurückgezogen haben, um ihre Rennaktivitäten auf eine grössere Serie zu fixieren. Doch wie gross ist der Profit der MotoGP-Teilnahme? MotoGP kostet unglaublich viel Geld. Wenn genügend zurückkommt, lohnt sich das Dabeisein.

Wir alle fragen uns: Folgen Ducati und Yamaha weitere Hersteller? Suzuki ist nur noch dabei, weil Alstare-Boss Francis Batta stets loyal zu ihnen hielt. Mit mehr Einsatz hätten sie 2010 mit Leon Haslam Weltmeister werden können. Doch sie konzentrieren sich lieber auf MotoGP – und fahren dort hinterher. Seit 2002 gelang ihnen nur ein GP-Sieg, den holten sie im Regen.

Honda hat das Engagement längst auf ein Minimum reduziert, wir sehen nur noch zwei Fahrer in der WM. Abgesehen von einigen guten Leistungen von Jonathan Rea haben wir dieses Jahr aber nicht viel gesehen von Castrol Honda. Gemessen an den eigenen Ansprüchen hinkt Honda weit hinterher – auch gemessen an den Rivalen Ducati und Yamaha.

Kawasaki hat sich entgegen der drei anderen japanischen Hersteller für die Superbike-WM entschieden und dafür das MotoGP-Engagement beendet. Obwohl sie voll hinter der Meisterschaft stehen, wird auch Kawasaki 2012 nur noch zwei Werksfahrer in die Rennen schicken.

Glauben wir den Worten von BMW-Boss Hendrik von Kuenheim, bleiben uns die Bayern so lange in der Superbike-WM erhalten, bis sie Erfolg haben. So lange wollen sie nicht über MotoGP nachdenken.

Um die finanzielle Lage von Aprilia ranken sich Gerüchte, doch bislang haben die Italiener stets betont, dass sie voll hinter der Superbike-WM stehen.

Wie es momentan ausschaut, steht nur hinter Suzuki ein Fragezeichen für die Zukunft. Und die Vergangenheit beweist: Superbike hat schon oft schwierige Zeiten durch- und überlebt. So lange MotoGP extrem teuer ist, und die Superbike-WM alles unternimmt Kosten zu senken, wird sie auch überleben. Nicht zuletzt wegen verbesserter TV-Vermarktung – und fesselnden Rennen!

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