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Rinaldi über Ducati-Zeit: Leistungsdruck war enorm

Von Ivo Schützbach
Michael Rinaldi

Michael Rinaldi

Seit Mitte Juli weiß Michael Rinaldi, dass er seinen Platz im Ducati-Werksteam nach dieser Superbike-WM-Saison verliert. Der Italiener sagt, dass er jetzt wieder befreit Motorradfahren kann.

Fünf Podestplätze und nur WM-Rang 6 nach Imola Mitte Juli waren für das Aruba-Team und Ducati zu wenig, um Michael Rinaldi über die Saison 2023 hinaus einen Job anzubieten. Der 27-Jährige muss seinen Platz für Supersport-WM-Leader Nicolo Bulega räumen, er hat für 2024 aber zwei attraktive Optionen: Im Honda-Werksteam steht Rinaldi oben auf der Wunschliste, sollte Iker Lecuona in die MotoGP-WM abkommandiert werden. Und bei Motocorsa könnte er Teil der Ducati-Familie bleiben. Sein Management hat auch Kontakte in die Moto2-Klasse geknüpft.

In Magny-Cours sahen wir Rinaldi zuletzt befreit auffahren, im ersten Rennen überzeugte er mit Platz 2 hinter Toprak Razgatlioglu (Yamaha). Im Superpole-Race hatte er Siegchancen, wurde aber von Teamkollege Alvaro Bautista abgeschossen. Im zweiten Hauptrennen gab der Italiener wegen Bremsproblemen auf.

«Ich genieße die momentane Situation und das Fahren mit meiner Ducati», erzählte der WM-Siebte vor den Rennen in Aragon am kommenden Wochenende. «Jedes Mal, wenn ich sie fahre, wird es einmal weniger sein. Die drei Jahre im Ducati-Werksteam waren für mich als Italiener ein sehr wichtiger Abschnitt in meinem Leben. Deshalb versuche ich so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln und denke nicht an Verträge. Vielleicht hätte ich es schon früher so angehen sollen, aber ich wollte immer meine Geschwindigkeit unter Beweis stellen – und machte deshalb Fehler. Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren und kann es deswegen genießen. Sollte ich noch ein Rennen gewinnen, wäre es großartig. Werde ich Zweiter, ist es auch okay. Früher war das nicht so. Denn wenn man diese Farben trägt, muss man Leistung bringen.»

Ducati ist der erfolgreichste Hersteller in der 1988 etablierten Superbike-WM, obwohl zwischen 2011 (Carlos Checa) und Alvaro Bautista (2022) kein Fahrertitel gewonnen wurde. Entsprechend groß ist der Druck, der auf den Fahrern lastet. Vor allem, wenn ein Italiener unter Vertrag ist.

«Das ist nicht die Schuld von Ducati», unterstrich Rinaldi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Spät und hart bremsen sowie schnell zu fahren, ist eine Fähigkeit. Unter Druck Leistung zu zeigen, eine andere. Diese musst du haben, wenn du dieses Niveau erreichst. Bis vor drei Jahren dachte ich über so etwas nicht nach, ich fuhr mit einem Lachen im Gesicht und gab mein Bestes. Dann musste ich mich dieser Wirklichkeit stellen und diese spezielle Fähigkeit verbessern. Wenn dir das nicht in kurzer Zeit gelingt, dann bist du draußen. Weil dann machst du Fehler. Ich gab immer mein Bestes, aber es war mein Fehler, dass ich mit dieser Situation nicht besser umgehen konnte. Aber so ist das, wenn du in einem Werksteam fährst und gewinnen musst.»


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