KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Philipp Öttl verzählte sich – und brillierte trotzdem

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl feierte zu früh

Philipp Öttl feierte zu früh

Sechster am Freitag, Sechster im Qualifying und Sechster im ersten Rennen: Philipp Öttl aus dem Team Go Eleven Ducati zeigt auch bei der Superbike-WM in Jerez starke Leistungen.

Mental gestärkt kam Philipp Öttl aus der Sommerpause zurück und verzückt sein Go-Eleven-Team und seine Fans seither mit tadellosen Leistungen. Bei den neun Rennen in Magny-Cours, Aragon und Portimao brauste der Ducati-Pilot achtmal in die Top-10, auf seiner Vorzeigestrecke in Jerez, dort gewann er 2018 seinen einzigen Moto3-GP, geigt er ebenfalls virtuos auf: Sechster am Freitag, Sechster im Qualifying und Sechster im ersten Rennen. Es hätte sogar Platz 5 werden können, doch Philipp verzählte sich um eine Runde!

Doch von vorne. «Der Start an sich war nicht schlecht, auch die erste Runde nicht», erzählte Philipp beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich musste in Kurve 6 zweimal eine weite Linie fahren, habe mich dann aber wieder zusammengerissen und es ging gut von der Hand. Mein Crew-Chief hat einen guten Job gemacht, in dem er mir bei der Reifenwahl geholfen hat – ich habe den harten Hinterreifen genommen. Das war der Schlüssel für ein erfolgreiches Rennen.»

Öttl kam als Neunter aus der ersten Runde zurück und kämpfte sich in den folgenden 19 Runden an mehreren Gegnern vorbei. Zeitweise war nur der spätere Sieger Alvaro Bautista (Ducati) schneller als Philipp, als er am Fünften Alex Lowes vorbei war, hatte es vorübergehend sogar den Anschein, als könnte er Dritter werden.

«Ich habe probiert Petrucci abzuschütteln, in dem ich Lowes so schnell wie möglich überhole», erklärte der Bayer. «Er war an Lowes aber auch gleich vorbei, das hat mir nicht geholfen.»

Öttl wurde zum dritten Mal in dieser Saison Sechster, zu Saisonbeginn war er in Australien sogar einmal Fünfter. «Ich bin ja auch zufrieden, gar kein Thema», schmunzelte der 27-Jährige, der für 2024 noch keinen Job hat. «Wieder in den Top-10, im Moment kann ich für mich nicht mehr Werbung machen.»

Einziger Wermutstropfen ist die Niederlage gegen Petrucci, der Italiener ging eingangs der letzten Runde an Philipp vorbei. «Ich war mir sicher, ich bin in der letzten Runde», gab Öttl zu, der seinen fünften Platz verfrüht feierte und das Gas zudrehte. «Sonst hätte ich ihm einen härteren Kampf geliefert, ich hätte auf jeden Fall probiert vor ihm zu bleiben.»

Ergebnis Superbike-WM Jerez, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 1,195 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 9,071
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 10,065
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 10,661
6. Philipp Öttl (D) Ducati + 11,538
7. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 12,152
8. Michael Rinaldi (I) Ducati + 18,148
9. Iker Lecuona (E) Honda + 20,639
10. Xavier Vierge (E) Honda + 23,671
11. Tito Rabat (E) Kawasaki + 24,827
12. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 27,061
13. Loris Baz (F) BMW + 39,299
14. Garrett Gerloff (USA) BMW + 39,983
15. Hafizh Syahrin (MY) Honda + 56,614
16. Oliver König (CZ) Kawasaki + 56,658
17. Leandro Mercado (AR) Honda + 58,075
18. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 58,924
19. Florian Alt (D) Honda + > 1 min
- Axel Bassani (I) Ducati
- Gabriele Ruiu (I) BMW
- Michael vd Mark (NL) BMW
- Scott Redding (GB) BMW
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
Superbike-WM 2023: Stand nach 34 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 591
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 526
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 363
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 316
5. Axel Bassani (I) Ducati 244
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 241
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 216
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 149
9. Xavier Vierge (E) Honda 146
10. Iker Lecuona (E) Honda 143
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 139
12. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 138
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 137
14. Scott Redding (GB) BMW 118
15. Philipp Öttl (D) Ducati 112
16. Loris Baz (F) BMW 60
17. Michael vd Mark (NL) BMW 48
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 19
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
20. Hafizh Syahrin (MY) Honda 11
22. Tito Rabat (E) Kawasaki 6
23. Leon Haslam(GB) BMW 2
24. Ivo Lopes (PT) BMW 1
24. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1
24. Florian Marino (F) Kawasaki 1

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