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D34G Ducati hatte SBK-Geheimplan mit Philipp Öttl

Von Ivo Schützbach
Monatelang überlegte D34G-Teamchef Davide Giugliano mit einem Fahrer in der Superbike-WM 2024 anzutreten. Weshalb die Pläne scheiterten und wer auf seinen beiden Supersport-Maschinen sitzen wird.

Seit Mitte Juli wusste Philipp Öttl, dass er seinen Platz im Superbike-WM-Team Go Eleven Ducati verlieren wird, denn dort bekam MotoGP-Sieger Andrea Iannone den Zuschlag, der 2024 nach vierjähriger Dopingsperre in den Profirennsport zurückkehrt.

Für den Bayer folgten nervenaufreibende Monate. Schließlich war er sich mit dem Ducati-Team Motocorsa mündlich einig und sollte Nachfolger von Axel Bassani werden, der einen Vertrag im Kawasaki-Werksteam unterschrieb und den Platz von Jonathan Rea einnimmt, der zu Yamaha ging.

Dann klopfte der WM-Fünfte Michael Rinaldi bei Motocorsa an, der seinen Platz nach drei Jahren im Ducati-Werksteam für Supersport-Champion Nicolo Bulega räumen musste. Teamchef Lorenzo Mauri zog den erfolgreicheren Italiener Rinaldi Öttl vor, womit für den Süddeutschen nur noch der Wechsel zu Yamaha blieb, wo er im Team GMT94 eine neue Heimat fand.

Öttl hatte noch einen Trumpf im Ärmel, von dem nur wenige wussten. Gemeinsam mit D34G-Ducati-Teamchef Davide Giugliano erörterte Philipps Vater und Manager Peter Öttl, ob es möglich wäre, den Junior mit einer Panigale V4R in die Superbike-WM zu schicken.

Der 27-Jährige hatte Rückendeckung vom Ducati-Topmanagement, das gerne einen Fahrer aus dem wichtigen Markt Deutschland auf einem ihrer Motorräder gesehen hätten. Philipps Sponsoren wären mitgezogen und auch die Partner von D34G waren von der Idee angetan. Es wurden Gespräche mit Promoter Dorna geführt, mindestens für die Europarennen hätte das Team einen Startplatz erhalten. Da es 2024 nur einen Übersee-Event in Australien gibt, hätte Öttl diese bittere Pille womöglich geschluckt.

Es gab Verhandlungen zwischen Giugliano und dem Team Go Eleven, dass Öttl mit seinem diesjährigen Material weiterfahren kann. Doch die Versprechen von Go Eleven, Philipp bestmöglich unterstützen zu wollen, erwiesen sich als wenig belastbar. In Wirklichkeit wurde ein so hoher Leasingpreis für die Motorräder aufgerufen, dass D34G beinahe neues Material hätten kaufen können.

Zur gleichen Zeit bekam Öttl das Yamaha-Angebot auf den Tisch und Teamchef Christophe Guyot drängte auf eine schnelle Unterschrift, weil es bereits Anfang November war. Philipp nahm die Offerte an und wird 2024 eine werksunterstützte R1 pilotieren, womit Giuglianos Superbike-Pläne vorerst begraben sind.

Der frühere Ducati-Werksfahrer bleibt mit seiner Truppe in der Supersport-WM, macht mit Oli Bayliss weiter und hat mit Tom Edwards einen zweiten Australier verpflichtet. Tom wird allerdings beim WM-Auftakt im Februar in seiner Heimat fehlen, weil er nur für die europäische WorldSSP-Challenge eingeschrieben ist.

«Ich bin mit der Fahreraufstellung sehr zufrieden», betonte Giugliano. «Oli soll an seinen Aufgaben wachsen, wir werden versuchen, die geleistete Arbeit in diesem Jahr zu maximieren. Aufgrund von Verletzungen lief es etwas unglücklich, aber er genießt mein volles Vertrauen. Tom Edwards heiße ich herzlich willkommen. Er hat bereits guten Speed gezeigt und ich glaube, dass er mit unserem Team gute Ergebnisse erzielen kann. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die zwei Australier die Box teilen.»


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