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Yamaha-Rennchef: «Glücklich mit deutschem Fahrer»

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Neuling Philipp Öttl machte bei den Superbike-Wintertests in Jerez und Portimao höchst unterschiedliche Erfahrungen. SPEEDWEEK.com sprach mit Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli über das Potenzial des Bayern.

Im Jerez-Test Ende Januar platzierte sich Philipp Öttl bei seinem Debüt auf der Yamaha R1 des GMT94-Teams im Mittelfeld, wenige Tage später auf der schwierigen Berg-und-Tal-Strecke in Portimao waren von den Stammfahrern nur das Petronas-Honda-Duo Tarran Mackenzie und Adam Norrodin langsamer.

Öttl erzählte anschließend, dass er zusammen mit dem Team eineinhalb der zwei Tage mit der Elektronik in die falsche Richtung gearbeitet habe, betonte aber gleichzeitig den Lerneffekt: «Jetzt wissen wir, in welche Richtung wir arbeiten müssen. Und ich weiß etwas mehr, wie ich das Motorrad fahren muss.»

Bevor am letzten Februar-Wochenende auf Phillip Island in Südaustralien die Weltmeisterschaft 2024 beginnt, hat Öttl am Montag und Dienstag davor auf gleicher Strecke noch zwei Testtage.

«Philipp hat inzwischen einige Erfahrung, in Jerez hat er mich positiv überrascht», hielt Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Er hat sich gut vorbereitet und geht seine Aufgabe nach dem Markenwechsel sehr professionell an. Ich bin glücklich, dass wir einen deutschen Fahrer haben, der hat uns gefehlt. Zuletzt hatten wir Sandro Cortese. Wir pflegen enge Bande zu unseren Kunden – ich hoffe, Philipp kann uns im deutschen Markt helfen.»

2023 war die erste Saison für das Team GMT94 in der Superbike-WM, mit dem damaligen Supersport-Vizeweltmeister Lorenzo Baldassarri kamen die Franzosen aber auf keinen grünen Zweig und konnten in 36 Rennen lediglich 20 Punkte zusammenklauben.

«Philipp und Lorenzo lassen sich nicht vergleichen», betonte Dosoli. «Für Balda war alles neu, Philipp hat bereits zwei Jahre Erfahrung auf dem Superbike. Der Fahrstil auf einem Superbike ist etwas ganz anderes als auf einer Supersport-Maschine, nicht jedem gelingt die Umstellung gleich schnell. Balda zeigte in den letzten Rennen des Vorjahres Verbesserungen.»

Da war die Entscheidung allerdings bereits gefallen, dass er seinen Platz verlieren wird. Baldassarri kehrt in die Supersport-WM zurück und wird für das Orelac-Team einen Ducati V2 pilotieren.

Was erwartet Dosoli von seinen Kundenteams GMT94 mit Öttl und Motoxracing mit Bradley Ray? «Es gibt sehr viele talentierte Fahrer in der Startaufstellung, es in die Top-10 zu schaffen, ist bereits eine große Leistung», hob der Italiener hervor. «Ziele zu setzen, ist schwierig. Ich möchte sehen, wie die Fahrer sich während der Saison entwickeln. Dann sehe ich sie zwischen Platz 5 und 10. Das Level dieses Jahr wird noch einmal höher sein als im Vorjahr. Wenn ein Fahrer die gleichen Leistungen wie letztes Jahr zeigt, dann hat er in Wirklichkeit einen Schritt nach vorne gemacht.»


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