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Happy Birthday, Colin Edwards, zum 50. Geburtstag

Von Thorsten Horn
Colin Edwards

Colin Edwards

Der zweifache Weltmeister Colin Edwards feiert am 27. Februar seinen 50. Geburtstag. Er gehörte zu den wenigen Superbike-Stars, die auch in der MotoGP Fuß fassen konnten.

Mit Colin Edwards feiert heute eine der schillerndsten Figuren im Motorrad-Rennsport seinen 50. Geburtstag. Der 31-fache Rennsieger wurde am 27. Februar 1974 in Conroe, einer Bezirkshauptstadt nördlich von Houston im US-Bundesstaat Texas, geboren. Daher auch sein Spitzname ‹Texas Tornado›.

Im Alter von drei Jahren setzte ihn sein gleichnamiger Vater, ein gebürtiger Australier und Amateur-Rennfahrer, erstmals auf einen Mini-Crosser. Mit vier Jahren fuhr er seine ersten Rennen. Zehn Jahre fuhr der junge Colin Motocross und gewann in all seinen Alters- und Hubraumklassen etliche Rennen.

Als Teenager und mit ein paar Flausen im Kopf hörte er 1988 mit dem Motocross auf, doch nach einem Besuch eines Straßenrennens in Nord-Texas versuchte er sich 1991 bei lokalen Amateur-Rennen auf Asphalt. Schnell stieg er zu nationalen Rennen auf und war dabei zeitweise unbesiegt. Mit seinen Leistungen wurde ihm ein Sponsorenvertrag von South West Motorsports angeboten, womit Edwards kurz vor Saisonbeginn 1992 Profi-Rennfahrer wurde.

In der US-amerikanischen 250er-Meisterschaft gewann er fünf der neun Rennen und damit am Ende den Titel. Zweitplatzierter wurde Kenny Roberts jr. Danach fuhr Edwards zwei Jahre für Vance & Hines auf einer Yamaha in der AMA-Superbike-Meisterschaft und belegte in diesen Jahren die Endränge 6 (1993) und 5 (1994).

1995 erhielt er die Chance, im Yamaha-Werksteam in der Superbike-WM an den Start zu gehen, doch dieser Um- bzw. Aufstieg gestaltete sich mit Gesamtrang 11 als ziemlich schwierig. Immerhin hatte er zweimal auf dem Podest gestanden, und zwar im ersten Lauf in Monza als Dritter und später in Brands Hatch beim zweiten Gastspiel des Jahres in Großbritannien als Zweiter im zweiten Lauf. Erschwerend kam zu seinem elften Gesamtrang hinzu, dass das Yamaha World Superbike Team nach dem tödlichen Unfall seines japanischen Teamkollegen Yasutomo Nagai in Assen bei den letzten beiden Events nicht antrat.

In seinem zweiten SBK-Jahr lief es schon deutlich besser. Zwar gelang ihm wieder kein Laufsieg doch sieben Podestplätze und WM-Rang 5 ließen einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen. Dennoch feierte er 1996 seinen ersten internationalen Sieg, indem er zusammen mit dem Japaner Noriyuki Haga das 8-Stunden-Rennen von Suzuka gewann.

Sein Aufwärtstrend wurde 1997 allerdings jäh gestoppt, als er sich bereits bei der fünften von zwölf SBK-Stationen im Training in Monza das rechte Handgelenk kompliziert brach und seine restliche Saison beim Teufel war. Somit wurde auch aus seinem geplanten Aufstieg in die damalige Königsklasse bis 500 ccm nichts. Glücklicherweise bekam er ein Angebot vom Castrol-Honda-Team, sodass sein Verbleib in der Superbike-WM gesichert war.

Und das war eine Win-win-Situation, denn beim dritten Event in Monza feierte er im ersten Lauf seinen ersten SBK-Sieg und legte nur wenige Stunden später nach, sodass er den Königlichen Park als Doppelsieger verlassen konnte. Danach gelang ihm zwar nur noch ein weiterer Laufsieg in Brands Hatch, doch mit insgesamt sechs Podestplätzen konnte er seinen fünften WM-Endrang von 1996 egalisieren.

1999 gewann er fünf Rennen, stand in Summe zehnmal auf dem Podium und wurde hinter dem Ducati-Star Carl Fogarty Vize-Weltmeister. Im Millenniumsjahr ging es für ihn noch eine Position nach oben. Nach acht Siegen und vier weiteren Podien hieß der Superbike-Weltmeister 2000 Colin Edwards.

2001 musste er sich hinter Troy Bayliss wieder mit dem Silberrang begnügen, doch Ende 2002 war er erneut auf dem Thron. In jenem Jahr hatte er elf Siege gefeiert und nahm insgesamt 25 Mal an Siegerehrungen teil. Das epische Duell gegen Troy Bayliss (Ducati) beim Saisonfinale in Imola gilt bis heute als eines der besten Rennen der Superbike-Geschichte.

In diesen beiden Jahren gewann Colin Edwards zudem erneut die 8-Stunden-Rennen in Suzuka, 2001 mit Valentino Rossi und 2002 mit Daijiro Kato, beide Male für seinen damaligen Arbeitgeber Honda.

Nach einer erfolgreichen Superbike-Karriere wechselte Edwards 2003 in die MotoGP, wo mittlerweile Viertakter zum Einsatz kamen. Der US-Amerikaner mischte auch hier, anders als so manch anderer Superbike-Pilot vor und nach ihm, recht ordentlich vorn mit. Vielleicht wäre es für ihn in der Königsklasse sogar noch ein Stückchen weiter nach vorn gegangen, doch dazu kam sein Wechsel im Alter von 28 Jahren wohl etwas zu spät. Dennoch konnten sich seine Leistungen sehen lassen, und für die eingefleischten MotoGP-Fans war der Spaßvogel eine Bereicherung.

Heute betreibt Colin Edwards in seiner Heimat mit dem ‹Texas Tornado Boot Camp› eine Rennfahrerschule nach dem Vorbild seines Freundes Valentino Rossi. Was ebenfalls bleibt, sind die unzähligen unterhaltsam lustigen Interviews mit ihm im schwer verständlichen texanischen Slang.


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