KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Barcelona-Test: Honda fährt erneut im Niemandsland

Von Stephan Moosbrugger
Beim Superbike-Test in Barcelona fuhren die beiden Honda-Werkspiloten Iker Lecuona und Xavi Vierge mit der Fireblade neuerlich hinterher. Das Team HRC arbeitete in erster Linie am Basis-Setup für das Rennwochenende.

Nach dem schlechten Saisonstart von Honda in der Superbike-WM auf Phillip Island – Xavi Vierge war mit den Rängen 10, 12 und 13 bester HRC-Fahrer –, war das erklärte Ziel für den zweitägigen Test in Barcelona, die neue Fireblade endlich konkurrenzfähig zu machen.

Neben den Stammfahrern Iker Lecuona und Xavi Vierge war für das Team HRC auch Testpilot Tetsuta Nagashima in Katalonien am Start. Das Ergebnis am Ende der beiden Testtage auf dem Circuit de Catalunya brachte für den japanischen Hersteller wenig Zuversicht für das Rennwochenende. Als 19. in der kombinierten Zeitenliste verlor Vierge auf seiner CBR1000RR-R als bester Honda-Pilot 1,632 sec auf Nicolò Bulega (Ducati). Direkt hinter dem Spanier platzierte sich Testfahrer Nagashima mit 1,930 sec Rückstand. Der nach seinem Sturz in Australien immer noch angeschlagene Lecuona ist mit 2,623 sec Rückstand nur auf dem 24. Rang zu finden.

Gut drei Wochen nach seinem Sturz beim Phillip-Island-Test und seiner erlittenen Schulterverletzung ging es für Lecuona jedoch mehr darum, seine körperliche Verfassung zu beurteilen. «Das ist das erste Mal seit Australien, dass ich auf dem Bike saß», gab der Spanier zu bedenken. «Ich gebe mein Bestes, aber ich muss die Dinge langsam angehen lassen und auf die Physiotherapeuten und Ärzte hören. Deshalb habe ich mich am Donnerstag entschieden, nur am Vormittag zu fahren, bevor ich am Nachmittag den Physiotherapeuten in Barcelona aufsuchte. Am Freitagmorgen fühlte sich die Schulter etwas besser als erwartet an, ich bin den größten Teil des Tages gefahren. Ich habe mich auf dem Motorrad nicht allzu schlecht gefühlt.»

Im Hinblick auf das absolvierte Testprogramm meinte der 24-Jährige: «Wir haben alles getestet, was wir wollten. Jetzt müssen wir die Daten prüfen und verstehen, was funktioniert hat und was nicht. Es ist uns bewusst, dass wir immer noch an allen Bereichen des Motorrads arbeiten müssen. Bei den Rennen nächste Woche wird der Grip ein Problem sein, da müssen wir etwas finden. Das gilt aber für jeden. Normalerweise funktioniert das Motorrad hier gut, wir müssen nächste Woche sehen, wie die Bedingungen sind und wie es mir körperlich geht.»

Lecuona wird sich in den nächsten Tagen darauf konzentrieren, für das Rennwochenende auf dem Circuit de Catalunya vom 22. bis 24. März seine physische Verfassung weiterhin zu verbessern.

Teamkollege Vierge und Testfahrer Nagashima arbeiteten am Basis-Setup für die Rennen. «Wir konnten unser Programm für diesen Test durchziehen», betone der 26-jährige Spanier. «Das Gefühl mit dem Motorrad zu Beginn des Tests am Donnerstag war nicht so schlecht, aber als wir später am Tag eine Änderung am Motor-Setup vornahmen, verschlechterte sich dadurch leider mein Gefühl. Am Freitag fuhren wir viele Runden und testeten einige neue Teile, insbesondere im Bereich der Elektronik, der Motorbremse und der Schwinge. Auch wenn wir noch nicht den Schritt gemacht haben, den wir uns erhofft hatten, hat uns der Test geholfen, die weitere Richtung zu bestimmen. Wir müssen jetzt die Daten analysieren, um die bestmögliche Basis für das Rennwochenende zu finden. Ich möchte dem Team für all die harte Arbeit danken und auch HRC – alle arbeiten in Japan unermüdlich daran, uns neue Teile zur Verfügung zu stellen, damit wir unser Bike verbessern können – wir schauen nach vorne.»

Zweckoptimismus ist bei Honda das Gebot der Stunde, denn derzeit ist der größte Motorradhersteller mit der aktuellen Ausbaustufe der CBR1000RR-R weit davon entfernt, in der Superbike-WM konkurrenzfähig zu sein.

Kombinierte Zeiten Superbike-WM, Barcelona- Test (14./15. März):
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:40,172 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:40,199 + 0,027 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:40,601 + 0,429
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:40,662 + 0,490
5. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:40,772 + 0,600
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:40,848 + 0,676
7. Sam Lowes (GB) Ducati 1:40,944 + 0,772
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:40,961 + 0,789
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:40,985 + 0,813
10. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:41,020 + 0,848
11. Álvaro Bautista (E) Ducati 1:41,029 + 0,857
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:41,044 + 0,872
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:41,160 + 0,988
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:41,178 + 1,006
15. Michele Pirro (I) Ducati 1:41,479 + 1,307
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:41,557 + 1,385
17. Scott Redding (GB) BMW 1:41,574 + 1,402
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:41,800 + 1,628
19. Xavier Vierge (E) Honda 1:41,804 + 1,632
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:42,102 + 1,930
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:42,321 + 2,149
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:42,371 + 2,199
23. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:42,413 + 2,241
24. Iker Lecuona (E) Honda 1:42,795 + 2,623
25. Sylvain Guintoli (F) BMW 1:43,121 + 2,949
26. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:43,187 + 3,015
27. Bradley Smith (GB) BMW 1:43,369 + 3,197
28. Florian Marino (F) Kawasaki 1:43,383 + 3,211

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