Jonathan Rea: Chirurg befürwortete aggressiven Ansatz

Jonathan Rea ist zurück
Nach über zehn Wochen Verletzungspause kehrt Superbike-Rekordchampion Jonathan Rea in Cremona auf die Werks-Yamaha zurück. Der Nordire erhielt am Donnerstag die ärztliche Freigabe für das Rennwochenende, SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm zum Vier-Augen-Gespräch.
Jonathan brach sich am 17. Februar bei einem Sturz während der Testfahrten auf Phillip Island mehrere Mittelfußknochen links, inzwischen kann er wieder ohne Krücken laufen.
«Es schmerzt», redete der 119-fache Laufsieger nicht drumherum. «Mein erster und zweiter Mittelfußknochen sind mit einer Platte zusammengeschraubt und der dritte wird von einer langen Platte stabilisiert. Wenn ich laufe, bewegt sich mein Fuß nicht sehr gut, deshalb kompensiere ich an anderer Stelle. Die größten Schmerzen habe ich im Knöchelgelenk, obwohl es dort kein strukturelles Problem gibt. Ich habe alles nur Denkbare unternommen, um zurück zu voller Stärke zu gelangen. Einerseits bin ich überrascht, wie gut es mir geht, ich habe aber auch sehr viel Arbeit investiert.»
Das ursprüngliche Genesungsprogramm sah vor, dass Reas Fuß nach der Operation sechs Wochen in einem Gips steckt und er die darauffolgenden sechs Wochen einen abnehmbaren Luftpolsterstiefel tragen muss. Am 2. Mai sind es genau zehn Wochen seit der OP, Johnny läuft bereits wieder seit drei Wochen – ist dem Programm also fünf Wochen voraus.
«Mein Chirurg war glücklich damit, dass wir die Rehabilitation recht aggressiv angingen», erzählte das Yamaha-Ass. «Immer mit der nötigen Vorsicht und Geduld, aber auf einen Athleten zugeschnitten. Ich fühle mich gut. Abgesehen von den Schmerzen habe ich die notwendige Stärke und Funktion im Fuß, ich kann fahren.»
Beinahe den ganzen April verbrachte Rea mit Therapie und Training in Barcelona, dort war er auch gleich wieder auf zwei Rädern unterwegs. «Ich hatte meinen Schlüssel im Roller stecken lassen und anschließend war die Batterie leer», grinste der Evergreen. «Also musste ich die Ténéré nehmen, ein großes schweres Motorrad mit Fußschaltung. Das Schalten war nicht komfortabel, an der Ampel musste ich den Fuß belasten, um nicht umzufallen. Aber es ging. Das war das einzige Motorrad, das ich seit vielen Wochen fuhr, am Freitag sitze ich erstmals wieder auf dem Superbike. Ich erwarte keine Probleme. Meine Jungs wollten die Sitzhöhe des Motorrads und die Positionen der Fußrasten etwas anpassen, aber ich will es erst mal so versuchen.»