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Sam Lowes: Ducati steht 2026 vor einer Mammutaufgabe

Von Sebastian Fränzschky
Laut Marc-VDS-Pilot Sam Lowes ist die Einführung der neuen Panigale V4R in der Superbike-WM 2026 für Ducati eine riesige Herausforderung. In Most sprach der Brite über seine Zukunft und die Pläne seines Teams.

Im Herbst präsentiert Ducati das neue Homologationsmodell für die Superbike-WM. Die aktuelle Panigale V4R, die 2019 debütierte und 2023 ein mildes Update erhielt, geht am Ende der laufenden Saison in Rente. Mit der Präsentation der Panigale V4S im Sommer 2024 lieferte Ducati bereits einen Vorgeschmack, was man beim neuen R-Modell erwarten kann. Die auffälligste Neuerung ist die neue Schwinge – Ducati bezeichnet das Bauteil als «Hollow Symmetrical Swingarm».

Im Vergleich zu den großen japanischen Werken, die teilweise mehrere Millionen Motorräder pro Jahr absetzen, ist Ducati mit knapp 60.000 verkauften Motorrädern pro Jahr ein Zwerg. In der Superbike-WM vertrauen in diesem Jahr acht Fahrer auf das Material aus Borgo Panigale. Entsprechend groß ist die Herausforderung für den italienischen Hersteller, den Modellwechsel zu bewerkstelligen.

«Im kommenden Jahr erhalten wir von Ducati ein neues Motorrad», freut sich Satelliten-Pilot Sam Lowes. «Das neue Motorrad unterscheidet sich schon ziemlich stark vom bisherigen. Da es viele Ducatis im Feld gibt, haben sie eine große Aufgabe vor sich.»

Der Modellwechsel wirkt sich auch auf Sam Lowes und die Pläne des Marc-VDS-Teams aus. Bereits als die belgische Mannschaft im Vorjahr ins Superbike-Paddock kam, war klar, dass zukünftig ein Zwei-Fahrer-Team etabliert werden soll. Doch das wird frühestens 2027 der Fall sein, meint Lowes.

«Das Team konzentriert sich weiterhin auf die Moto2 und die Superbike-WM. Nächstes Jahr wird hier definitiv nur ein Motorrad eingesetzt. Es ist einfach der falsche Zeitpunkt für eine Aufstockung», verweist Lowes auf den Modellwechsel bei Ducati.

Seine Zukunft ist «noch nicht geklärt», doch es gilt als sicher, dass Marc VDS mit Lowes weitermacht. «Die beiden ersten Jahre waren sicher. Ich habe bisher noch nichts unterschrieben, doch es würde mich überraschen, wenn ich nächstes Jahr nicht hier fahre», so der ehemalige Grand-Prix-Pilot.

An die 2026er-Ducati hat Lowes große Erwartungen. «Für Ducati ist es schwierig, ein noch besseres Motorrad zu bringen. Doch ich denke, das sie es hinbekommen werden», freut sich der Brite auf die neue Panigale.

Die neue S-Version konnte Lowes im Gegensatz zu einigen seiner Markenkollegen noch nicht testen. «Ich erhalte bald ein Trainings-Motorrad», erklärte er und ist gespannt, wie sich das Fahrverhalten des Motorrads mit der neuen Schwinge verändert.

«Sie haben sich für eine konventionellere Schwinge entschieden und einige Details verändert. Das aktuelle Motorrad ist richtig gut. Deshalb ist es nicht gerade einfach, einen weiteren Schritt zu machen», bemerkte Lowes. Mit der aktuellen Version der Panigale V4R kommt der Brite mittlerweile sehr gut zurecht. Nach einer holprigen Debütsaison steigerte sich Lowes in diesem Jahr deutlich, stellte in Assen die Pole sicher und schaffte es aufs Podium.

«Ich komme aus der Moto2 und bin steife Chassiskonstruktionen gewöhnt. Das Chassis der Ducati ist für mich der größte Unterschied», hielt Lowes fest und verwies auf die eigenständige Konstruktion, den Motor als tragendes Element zu nutzen und mit einer steifen Einarmschwinge zu verbinden.

«Das Motorrad reagiert anders als die Motorräder, die ich gewöhnt bin. Das neue Motorrad sollte ein bisschen mehr in die Richtung gehen, die ich kenne. Mit dem aktuellen Motorrad ist man aber auch richtig schnell, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat», stellte der Marc-VDS-Pilot klar.

Die Zusammenarbeit mit Ducati begeistert Lowes: «Was Ducati wirklich richtig gut macht: Sie teilen alle Informationen. Wenn man ohne Erfahrung in diese Meisterschaft kommt und das Team keine Anhaltspunkte hat, dann ist es schwierig. Doch wir erhalten alle Informationen. Das hilft dem Werksteam, aber auch den Satelliten-Teams.»

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