MotoGP: Pecco Bagnaia resigniert

Ducati ohne Bautista: Die Richtung für ’26 steht fest

Von Ivo Schützbach
Das Ducati-Werksteam 2025: Alvaro Bautista (li.) und Nicolo Bulega

Das Ducati-Werksteam 2025: Alvaro Bautista (li.) und Nicolo Bulega

Seit 9. Juni wissen regelmäßige Leser von SPEEDWEEK.com: 2025 ist die letzte Saison von Alvaro Bautista in der Superbike-WM im Ducati-Werksteam. Seither häufen sich die Anfragen bei den Roten und Partner Aruba.

Vor dem Ducati-Heimrennen in Misano war durchgesickert: Der italienische Hersteller und Partner Aruba werden die Option auf die Vertragsverlängerung mit dem zweifachen Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista für 2026 nicht ziehen.

Diese Entscheidung kam auch für Bautista – zumindest teilweise – überraschend. Der 40-Jährige hat in der Superbike-WM neben zwei WM-Titeln und 63 Siegen in bislang 222 Läufen auch 117 Podestplätze und zehn Pole-Positions erobert, dazu drehte er 57 schnellste Rennrunden. Aktuell liegt er hinter Bulega, Razgatlioglu und Petrucci auf dem vierten WM-Rang.

Als Ducati und Bautista ihre Trennung nach dieser Saison am 12. Juni bestätigten, machten für die Nachfolge sofort Namen von aktuellen Ducati-Piloten die Runde: Von Veteranen wie Danilo Petrucci (34) und Andrea Iannone (35) bis hin zum deutlich jüngeren Yari Montella (25).

Die Aufgabenstellung für das Team Aruba.it Ducati ist klar: 2026 muss an der Seite von WM-Leader Nicolo Bulega ein Fahrer aufgebaut werden, der die Rolle des Italieners übernehmen kann, falls dieser 2027 in die MotoGP wechselt.

Im Zusammenhang mit den Superbike-Werksteams von Ducati, Honda und BMW fällt regelmäßig der Name Jack Miller. Doch der Australier wird die MotoGP nur verlassen, falls sein derzeitiger Teamkollege Miguel Oliveira bei Pramac für 2026 den Vorzug erhält, wonach es derzeit nicht aussieht, um an der Seite von Toprak Razgatlioglu zu fahren.

«Die Richtung ist, einen Nachfolger für Bulega zu finden», erklärte Danilo Petruccis Manager Alberto Vergani im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das ist eine Geschichte, die sie wiederholen möchten. Jetzt haben sie einen 40-jährigen Fahrer; wenn sie diesen wechseln, dann gegen jemanden für die Zukunft. Das ist kein Eindruck, sondern das hat mir Gigi Dall’Igna so gesagt. Mit Bulega haben sie für dieses Jahr einen potenziellen Weltmeister, nächstes Jahr gewinnt er sicher.»

Bevor nicht klar ist, welche Fahrer aus der MotoGP verfügbar werden, wird es keine Entscheidung geben. Ducati hat null Stress – kein anderer Sitz im Fahrerlager ist so begehrt.

«Wenn einer wie Oliveira die Möglichkeit bekommt, die Werks-Ducati in der Superbike-WM zu fahren, dann würde ich sofort unterschreiben», hielt Vergani fest. «Das Leben eines Testfahrers in der MotoGP ist anders als das eines Stammfahrers. Und ich bin mir nicht sicher, ob ein Testfahrer dort mehr verdient als ein Stammfahrer in der Superbike-WM. Ich weiß nicht, wie viel Budget Ducati für den zweiten Fahrer übrighat. Aber wenn du Rennen gewinnen und Bonuszahlungen einstreichen willst, dann gibt es nichts Besseres als das Ducati-Werksteam – das ist wie im Paradies. Man muss berücksichtigen, dass das neue Motorrad im nächsten Jahr einen Schritt nach vorne darstellen wird. Sie sind jetzt schon sehr konkurrenzfähig. Nur Ducati und BMW gewinnen, die anderen sind von der Spitze weit entfernt. Bei BMW ist es aber so, dass, wenn du dir van der Mark anschaust, dann denkst du, das Bike wäre nicht konkurrenzfähig. Und dann siehst du Toprak. Die Logik sagt mir, dass die Wahrheit wohl in der Mitte liegt, was die Leistungsfähigkeit der BMW betrifft. Das Bike kann nicht so weit hinten liegen, wie es mit van der Mark ist. Sicher bringt aber Toprak einen großen Zusatznutzen, er spielt mit dem Bike.»

Mit Bulega, Andrea Locatelli, Sam Lowes, Iker Lecuona, Xavier Vierge, Remy Gardner, Andrea Iannone, Scott Redding und Dominique Aegerter gingen neun Fahrer der momentanen Top-15 der Superbike-WM durch die Moto2-Schule. Die Verantwortlichen der Superbike-Werksteams schauen sich deshalb auch in der mittleren GP-Kategorie um. Immer wieder sind die Namen Aron Canet (25), Jake Dixon (29) und Joe Roberts (28) zu hören, die keine Chance auf den MotoGP-Aufstieg haben, sich aber für eine lukrative und erfolgversprechende Zukunft im SBK-Paddock interessieren könnten.


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