BMW-Test für Marcel Schrötter: Was dahintersteckt

Marcel Schrötter durfte am Dienstagnachmittag die Werks-BMW fahren
2009 trat BMW erstmals in der Superbike-WM an, seit damals bestritten lediglich zwei Deutsche Rennen für die Propellermarke: Markus Reiterberger und Jonas Folger.
Am Dienstag, 26. August, testete Marcel Schrötter im MotorLand Aragon einen halben Tag lang die M1000RR. Offiziell wird das heruntergespielt, im Team ist von einem «Freundschaftsdienst» die Rede.
Die Möglichkeit für Schrötter ergab sich, weil die beiden Stammtester Reiterberger und Sylvain Guintoli laut BMW bereits in der Vorbereitungsphase für die letzte Veranstaltung der Langstrecken-WM sind, den Bol d’Or in Le Castellet, der aber erst am Wochenende 19.–21. September stattfindet.
Jeder kann sich an fünf Fingern abzählen, dass BMW diese Gelegenheit gerne nutzte, um das Potenzial von Schrötter zu eruieren, der 2023 auf MV Agusta Dritter der Supersport-WM war, derzeit mit WRP Ducati aber nur Gesamtneunter ist.
BMW hat sich mit dem WM-Dritten Danilo Petrucci den bestmöglichen verfügbaren Nachfolger für Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu geangelt, der 2026 in die MotoGP und zu Yamaha wechselt. Der zweite Platz ist noch offen, denn mit Michael van der Mark wird es nach fünf gemeinsamen Jahren nicht mehr weitergehen.
Die Liste der Interessierten ist lang: Honda-Werksfahrer Xavi Vierge hat noch keinen Job für 2026, Gleiches gilt für Yamaha-Werkspilot Dominique Aegerter sowie die Ducati-Privatiers Andrea Iannone (Go Eleven) und Tarran Mackenzie (MGM Bonovo) sowie weitere.
Aus dem diesjährigen MotoGP-Feld verlieren nur zwei ihren Job: Doch Miguel Oliveira zieht die Beschäftigung als Test- und Ersatzfahrer in der Königsklasse einer Verpflichtung in der Superbike-WM vor. Und Somkiat Chantra hat auf der großen Maschine bislang nichts Bemerkenswertes geleistet. Beim Umschauen in den Top-15 der Moto2-WM stoßen die SBK-Teams auf wenig Wechselambitionen.
Beim Blick in nationale Meisterschaften drängt sich auch kaum einer auf. Jedoch: IDM-Leader Lukas Tulovic war Ende Juli zu Besuch bei der WM-Premiere im Balaton Park, traf sich mit einigen Verantwortlichen und brachte sich für 2026 ins Gespräch.