Rea nach Rücktritt: Endurance-WM und MX-Rennen!

Jonathan Rea steht in Kontakt mit einigen Herstellern
Am 25. August verkündete Jonathan Rea, dass er am Ende der Superbike-WM 2025 zurücktritt. Damit gemeint war das Ende seiner Karriere in der seriennahen Meisterschaft, in der er von 2015 bis 2020 eine eindrucksvolle Serie an WM-Titeln feierte. Im exklusiven Interview mit SPEEDWEEK.com in Aragon betonte Rea, dass er den Helm nicht komplett an den Nagel hängen wird. Der Nordire signalisierte ein großes Interesse, Einsätze in der Langstrecken-WM zu absolvieren. Zudem will er zu seinen Wurzeln zurückkehren und an Motocross-Rennen teilnehmen.
«Ich suche nach einer neuen Herausforderung – nicht in der Superbike-WM oder einer anderen Superbike-Meisterschaft», präzisierte Rea am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Aragon, dem zehnten von zwölf Event seiner finalen Saison.
«Ich wollte bei meinem Rücktritts-Video deutlich machen, dass ich kein Vollzeit-Fahrer in der Superbike-WM mehr sein werde. Die Gründe dafür habe ich genannt. Nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, hat mich mental belastet. Wenn man in diesem Sport erfolgreich ist, dann fällt alles leicht – die vielen Opfer, die man bringt. Doch in den vergangenen drei Jahren kam es oft vor, dass ich an einem Samstag an meine Söhne dachte, die bei ihren Fußballspielen waren, während ich ein schwieriges Wochenende erlebte. Dann kam der Wunsch auf, Zuhause zu sein. Das wiederholte sich.»
«Ich liebe Motorräder. Motorräder haben mir ein unglaubliches Leben ermöglicht», bekräftigte Rea seine Leidenschaft für den Rennsport und deutete an, dass er 2026 in der Langstrecken-WM eine neue Herausforderung annehmen möchte.
«Es gibt Gespräche», signalisierte Rea Verhandlungen mit verschiedenen Herstellern. «Es geht um Entwicklungsarbeit und Langstrecken-Rennen. Mit Sicherheit werde ich einige Motocross-Rennen bestreiten. Das habe ich bereits beschlossen. Motorräder sind mein Hobby.»
«Die Langstrecken-WM ist eine Option, die Rolle des Testfahrers eine weitere. Ich kann mir aber auch vorstellen, eine volle Motocross-Saison zu bestreiten. Momentan befinde ich mich nicht in Eile, eine Entscheidung zu treffen. Ich werde aber sicher nicht auf dem Sofa sitzen», betonte Rea.
Die Langstrecken-WM wäre für Rea kein komplettes Neuland. In der Vergangenheit verhalf er bereits Honda und Kawasaki zu Siegen beim prestigeträchtigen 8-Stunden-Rennen in Suzuka. Laut Informationen von SPEEDWEEK.com hat auch BMW bei Rea angeklopft und versucht, den 38-Jährigen für das Endurance-Projekt zu begeistern.
Es gilt als sicher, dass BMW Änderungen am aktuellen Aufgebot (Markus Reiterberger, Sylvain Guintoli und Steven Odendaal) vornehmen wird. Ex-Superbike-Weltmeister Guintoli ist bereits 43 Jahre alt und wird voraussichtlich keine weitere Saison absolvieren. Michael van der Mark gilt als potenzieller Nachfolger, aber auch Jonathan Rea hat das Interesse der BMW-Manager geweckt.