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Michael van der Mark: Viel mehr wie Rea als Guintoli

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark ist für 2016 guter Dinge

Michael van der Mark ist für 2016 guter Dinge

Honda will Michael van der Mark bis 2017 in die MotoGP-WM bringen. Steigert sich der 23-Jährige in seiner zweiten Superbike-Saison wie erwartet, ist ihm viel zuzutrauen. Was der Mann aus Gouda dazu sagt.

Michael van der Mark läuft im zweiten Jahr in einer Klasse zu Höchstform auf. So war es in der Superstock-600-EM und der Supersport-WM, die er jeweils im zweiten Anlauf gewann. «Wenn du dir meine Karriere anschaust, war es immer so, dass mir dieser Schritt im zweiten Jahr gelungen ist, ich traue der Sache aber noch nicht», meinte er gegenüber SPEEDWEEK.com auf die Frage, ob er 2016 in der Superbike-WM vorne mitmischen würde.

Wie er seine Chancen einschätzt, erklärte er im exklusiven Interview.

Jeder bei Honda erwartet, dass du kommende Saison einen Schritt nach vorne machst. Hältst du das für möglich?

Meine erste Superbike-Saison war schwierig, die kommende Saison gehe ich entspannter an. Mit meiner jetzigen Erfahrung kann ich sicher einen Schritt nach vorne machen. Die letzten Rennen 2015 waren wirklich gut. Wenn wir dort weitermachen, ist vieles möglich.

Kannst du aus deinen Daten lesen, in welchen Bereichen du das meiste Potenzial für Verbesserungen hast?

Das ist schwierig zu sagen. Der Unterschied zwischen meinem Fahrstil und dem von Sylvain Guintoli war letzte Saison so groß, dass wir nicht genau ausmachen konnten, wo wir uns verbessern müssen. Manchmal war sein Stil besser, manchmal meiner.

Sicher ist, dass ich immer mit viel Schräglage fahre. Ich muss das Motorrad stärker abbremsen und es dann aufrichten. Das war letzte Saison aber nicht möglich, weil es uns an Motorleistung fehlte.

Kommt dieser Stil aus deiner Zeit in der Supersport-WM?

Nicht nur, das ist auch mein natürlicher Stil. Ich fuhr schon immer mit viel Schräglage und Speed durch die Kurven.

Setzt es dich zusätzlich unter Druck, dass Honda Großes von dir erwartet?

Das juckt mich nicht. Ich bin Rennfahrer und will gewinnen. Ich will immer mein Bestmögliches zeigen. Natürlich kann Honda viel von mir erwarten, aber das tue ich selbst auch.

Macht es für dich einen Unterschied, wer dein Teamkollege ist?

So lange er schnell ist, ist es gut. Guintoli letzte Saison war sehr erfahren, auch Hayden ist schnell und erfahren. Ihr Input kann Dinge am Motorrad ändern, die ich nicht weiß. Deshalb höre ich solchen Fahrern zu und lerne von ihnen.

Gingen die Entwicklungen an der Honda 2015 alleine auf Guintoli zurück oder hattest du auch Einfluss darauf?

Das kommt immer von beiden Fahrern. Ich lerne ja auch, wenn andere Fahrer andere Ideen haben. Alle Ideen, mit denen Guintoli ankam, habe auch ich probiert. Aber so vieles hängt vom Fahrstil ab. Es kam vor, dass Dinge, die bei ihm funktioniert haben, bei mir nicht gingen. Es ist gut, wenn viele Ideen da sind. Man weiß nie, was dabei herauskommt.

Ist der Fahrstil von Jonathan Rea oder Nicky Hayden deinem näher?

Johnnys Stil ist meinem am nächsten, auch er nimmt viel Speed in die Kurven mit und fährt sehr weich.

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