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Max Dilger klagt: «Es ist alles weggebrochen»

Von Rudi Hagen
Max Dilger trainiert an diesem Wochenende auf zwei Speedwaybahnen

Max Dilger trainiert an diesem Wochenende auf zwei Speedwaybahnen

Auch für Speedway-Profi Max Dilger hat sich das Leben in Zeiten der Corona-Pandemie stark verändert. An diesem Wochenende nutzt der Badener die Trainings-Möglichkeiten in Moorwinkelsdamm und Neuenknick.

«Es ist alles weggebrochen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie», sagte Max Dilger am Samstagmorgen im Speedwaystadion von Moorwinkelsdamm, «das Ganze ist eine Riesenumstellung. Ich betreibe den Sport jetzt schon seit 26 Jahren, und ich war noch nie in meinem Leben so oft zuhause wie jetzt.»

Da war es auch für den 30-Jährigen aus Lahr-Sulz ein willkommenes Geschenk, dass der MSC Moorwinkelsdamm ein dreitägiges Training auf seiner Bahn in der Friesischen Wehde für ein geringes Entgelt organisiert hatte. Am Donnerstag waren 26, am Freitag 18 und am Samstag 16 Junioren und Senioren über jeweils drei Stunden am Vor- und am Nachmittag im Ortsteil der Gemeinde Bockhorn auf der neu präparierten Bahn unterwegs, um ihr Material und die eigene Fitness zu überprüfen.

Dilger und seine beiden Mechaniker waren in der Nacht von Freitag auf Samstag ganze 680 Kilometer in die norddeutsche Tiefebene gefahren und es lohnte sich. «Also ich muss sagen, dass sie die Bahn wieder sehr gut hinbekommen haben, nachdem der Club im Vorjahr solch ein Pech mit der neuen Belagmischung hatte», sagte Dilger im Verlaufe des Trainings.

Am Sonntag geht die Reise dann weiter nach Neuenknick, wo im sogenannten «Hexenkessel» ebenfalls die Möglichkeit zum Training besteht. Dilger: Das ässt sich gut verbinden, denn Neuenknick liegt ja fast auf dem Heimweg, es ist auf jeden Fall die richtige Richtung.»

Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem anschließenden Lockdown war Dilger mit seinem Team für zwei Tage im kroatischen Gorican zum Training, danach sollte es für drei Tage nach Polen gehen. «Donnerstagabend wollten wir losfahren, aber schon am Donnerstagmorgen haben sie da alles dicht gemacht», blickt Dilger zurück. Kürzlich durften sie dann erstmals in Meißen trainieren.

Finanziell ist die Lage prekär. Dilger: «Finanziell merkt man es deutlich. Wenn man in normalen Zeiten ordentlich Punkte fährt und die entsprechenden Punkteprämien und auch Sponsorengelder bekommt, das ist die Sache in Ordnung. Aber jetzt? Ich kann ja nicht zu den Sponsoren gehen und auf Verträge bestehen, denn die Firmen bekommen ja keine Werbung über mich, da wir nicht fahren können. Man muss auch sehen, dass viele Firmen jetzt finanziell nicht so gut dastehen wie sonst. Man will die Sponsoren ja länger behalten, da darf man jetzt nichts übers Knie brechen und auf das Geld pochen. Man muss zusammenarbeiten.»

Aber Max Dilger ist auch zuversichtlich, dass es bald weitergehen wird. «In Polen fängt die Extraliga demnächst an, die Pläne für die erste Liga stehen auch, und die zweite Liga soll auch im August beginnen. Aber bis dahin muss die Quarantäne aufgehoben werden. Wenn am 15. Juli die Grenzen wieder geöffnet werden sollten, dann wird es mit der Ein- und Ausreise wieder einfacher. Dilger hofft auf jeden Fall, dass er bei seinem polnischen Club Kolaja Rawicz in dieser Saison noch zum Einsatz kommt. Auch ein Engagement in Dänemark könnte er sich vorstellen.

So hält sich Dilger weiter fit durch tägliches Radfahren, Rudern und viel Krafttraining. «Aber es ist natürlich deprimierend. Du hast im Winter hart an dir und den Motorrädern gearbeitet und dann zieht einer den Stecker. Ich kannte das Leben ohne den Motorsport so wie es jetzt ist noch nicht.»

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