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Speedway auf Eurosport: Das Luftschloss von One Sport

Kolumne von Ivo Schützbach
Speedway Best Pairs: Mehr Schein als Sein

Speedway Best Pairs: Mehr Schein als Sein

Als bekannt wurde, dass Eurosport Deutschland weder die Speedway-EM noch die Best-Pairs-Serie überträgt, stöhnten die Fans auf. In den meisten europäischen Ländern sieht es nicht besser aus.

Die polnische Agentur One Sport Media ist Promoter der Speedway-EM (SEC) und des Best-Pairs-Cups, in dem sieben Teams von Sponsoren gegeneinander antreten.

Ende März deckte SPEEDWEEK.com auf, dass 2016 keine der beiden Serien im deutschen Fenster von Eurosport zu sehen sein wird. Weder im frei empfänglichen Eurosport 1, noch auf Bezahlsender Eurosport 2.

Doch das war nur die Spitze des Eisbergs.

One Sport wirbt damit, dass ihre Rennen von Eurosport in «über 70 Ländern live» übertragen werden.

Ein Blick ins Eurosport-Programm zeigt, dass der Auftakt der Best-Pairs-Serie am kommenden Samstag im polnischen Thorn nicht nur in Deutschland nicht übertragen wird. Auch in anderen größeren Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden wird nichts gezeigt.

Die Nachfrage bei Eurosport ergab, dass die Rennen 2016 nur in UK, Polen und auf Eurosport Nordic übertragen werden. Im Programmplan von Eurosport Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland steht Best-Pairs für kommenden Samstag aber auch nicht drin.

Damit drängt sich der Verdacht auf, der Vertrag zwischen One Sport Media und Eurosport sei in diesem Punkt nicht sehr detailliert abgefasst. «Es existiert kein Vertrag zwischen One Sport und irgendeinem Sponsor, welcher in irgendeiner Weise eine Zusage zur Anzahl der Übertragungsländer oder auch zu einzelnen konkreten Ländern beinhaltet», erklärte Karolina Jankowska, Mitglied der Geschäftsleitung von One Sport. «In unseren Verträgen erklären wir lediglich, dass es eine Liveübertragung auf Eurosport geben wird. Leider ermöglicht uns die neue Programmpolitik von Eurosport keine präzisere Aussage zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen vor dem Saisonstart.»

Tatsächlich: Die Sponsoren der beiden deutschen Teams Trans MF (Martin Smolinski, Nicki Pedersen, Ranat Gafurov) und City Casino (Tobias Busch, Tobias Kroner, Kai Huckenbeck) wussten darüber Bescheid, dass in Deutschland nichts übertragen wird.

Hohe Kosten

Ob sich die deutschen Sponsoren in Anbetracht der TV-Situation zu einer zweiten Saison überreden lassen, kann momentan noch nicht eingeschätzt werden. Tatsache ist: Die drei Rennen kosten 35.000 Euro Startgeld pro Team. Hinzu kommen eventuell weitere Kosten für die Fahrer.

Karolina Jankowska von One Sport sagt, alle Sponsoren seien über die geänderten Rahmenbedingungen bei Eurosport vorab informiert worden.

«Grundsätzlich bedauern alle Sponsoren des City-Teams, dass es in Deutschland keine Liveübertragung vom ersten Rennen in Thorn gibt», teilte Teamsprecher Wolfgang Geiler SPEEDWEEK.com mit, bevor er das wahre Ausmaß der TV-Situation kannte. «Auf das Team hat es keine Auswirkungen, da die Zusammenstellung aus rein sportlichen Interessen erfolgt ist und nicht vorrangig die PR der Sponsoren im Mittelpunkt steht. Ziel war und ist, dass der Speedwaysport in Deutschland weiter nach vorne gebracht wird, da hätte eine Liveübertragung sicherlich gut getan. Die Sponsoren des City-Teams unterstützen seit Jahrzehnten den Bahnsport und Fahrer – das wird auch ohne Liveübertragungen weiter der Fall sein.»

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