Speedway-GP 2022: Enttäuschungen & Verletzungspech

Von Manuel Wüst
Mikkel Michelsen (vorne) und Tai Woffinden müssen auf eine Wildcard hoffen

Mikkel Michelsen (vorne) und Tai Woffinden müssen auf eine Wildcard hoffen

Der Speedway-Grand-Prix 2022 ist entschieden, neben den Medaillen sind auch die ersten Tickets fürs kommende Jahr vergeben. Außerhalb der Top-Sechs finden sich einige illustre Namen, die Pech hatten oder enttäuschten.

Zwei Weltmeister, ein Europameister und vier Fahrer, die insgesamt fünf Grands Prix in dieser Saison gewonnen haben, finden sich außerhalb der Top-Sechs der Weltmeisterschaft, die den automatischen Start im Folgejahr garantieren.

Zuerst stechen mit Tai Woffinden und Jason Doyle zwei hervor, die zusammen vier WM-Titel gewonnen haben und vor der Saison andere Ansprüche hatten.

Woffinden schaffte es mit dem zweiten Platz in Prag in nur einer von zehn Runden aufs Podium und auch nur ein weiteres Mal in ein Finale. Der Engländer, der vor der Saison davon sprach, wieder an die Spitze kommen zu wollen, verpasste gar in vier Rennen die Halbfinals und brachte so zu wenige Punkte zusammen.

Ebenfalls in Prag kam der Australier Doyle aufs Podest. Neben dem guten Rennen in Tschechien fuhr Doyle nur noch einmal zweistellig in die WM-Punkte und landete somit wenig überraschend nur auf dem zehnten Gesamtrang.

Während Woffinden und Doyle ihren Ansprüchen fast die gesamte Saison hinterherfuhren, startete Mikkel Michelsen mit zwei Finalteilnahmen und 30 WM-Punkten stark. Nachdem es dann in drei Rennen wenig lief für ihn, steigerte sich der Däne zum Ende der Saison hin, musste dann aber mit gebrochenem Knöchel beim Schweden-GP passen und fuhr so nur neun von zehn Rennen.

Ebenfalls verpassten der Australier Max Fricke und Martin Vaculik ein Rennen. Während sich Frickes GP-Sieg in Warschau als Eintagsfliege entpuppte, konnte Vaculik seinen GP-Erfolg von Prag in Thorn wiederholen und in Landsberg (Gorzow) auf den zweiten Platz fahren. Vaculik verpasste das Rennen in Cardiff, trotz zweier Siege war der Slowake über die Saison nicht konstant genug und auf starke Rennen folgten schwache Auftritte.

Von wenig Konstanz waren auch die Auftritte des Dänen Anders Thomsen geprägt, der sich beim Challenge in Glasgow ein Bein brach und dessen Saison frühzeitig endete. In Landsberg feierte Thomsen sensationell den Sieg, hatte dann aber auch Auftritte, bei denen er Letzter und Vorletzter wurde – auf Top-Acht-Platzierungen folgten stets schwache Auftritte.

Nach durchwachsenem Start in die Saison feierte Patryk Dudek mit dem Triumph beim Deutschland-GP in Teterow den Sieg und fuhr dann in den folgenden Events noch fünf weitere Mal in die Top-Acht. Dudeks Dilemma, das zum Verpassen der Top-Sechs führte, war sein katastrophaler Auftritt in Thorn, durch den der Pole vom dritten auf den siebten Gesamtrang abrutschte.

Von den permanenten GP-Fahrer finden sich zudem noch Jack Holder und Pawel Przedpelski außerhalb der Top-Sechs. Holder fuhr nie ganz schwach, aber auch nur zweimal in die Top-Acht. Der jüngere Bruder von Chris Holder wird 2023 erneut im Grand Prix dabei sein, nachdem er sich über den Challenge sein Ticket gesichert hat – ebenso wie Fricke.

Der Pole Przedpelski, der sich 2021 über den Challenge qualifiziert hatte, fiel im gesamten Jahr kaum auf und fuhr nur beim Meeting in Warschau in die Top-Acht. Ansonsten war er auf den hinteren Plätzen zu finden und wird in den Planungen für 2023 keine Rolle spielen.

Endstand Speedway-Grand-Prix 2022:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 166 WM-Punkte
2. Leon Madsen (DK), 133
3. Maciej Janowski (PL), 106
4. Fredrik Lindgren (S), 103
5. Robert Lambert (GB), 103
6. Daniel Bewley (GB), 102
--------------------------------------------
7. Patryk Dudek (PL), 102
8. Tai Woffinden (GB), 93
9. Martin Vaculik (SK), 91
10. Jason Doyle (AUS), 83
11. Mikkel Michelsen (DK), 82
12. Jack Holder (AUS), 67
13. Max Fricke (AUS), 52
14. Anders Thomsen (DK), 51
15. Pawel Przedpelski (PL), 29
16. Andrzejs Lebedevs (LV), 26
17. Rasmus Jensen (DK), 12
18. Matej Zagar (SLO), 11
19. Kacper Woryna (PL), 8
20. Mads Hansen (DK), 7
21. Gleb Chugunov (PL), 7
22. Kai Huckenbeck (D), 7
23. Oliver Berntzon (S), 5
24. Jakub Miskowiak (PL), 4
25. Maksy Drabik (PL), 4
26. Szymon Wozniak (PL), 3
27. Krsysztof Lewandowski (PL), 1
28. Tom Brennan (GB), 1
29. Jan Kvech (CZ), 1

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