Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Dirk Geiger (KTM): «Das Thema ist abgehakt»

Von Sarah Göpfert
Dirk Geiger kehrt 2023 ins Team Freudenberg zurück

Dirk Geiger kehrt 2023 ins Team Freudenberg zurück

Dirk Geiger hatte Hoffnung auf einen Moto3-WM-Platz, doch die Corona-Pandemie machte seine Pläne zunichte. Inzwischen ist der Mannheimer erfolgreich in der SSP300-WM aktiv. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über seine Zukunft.

Dirk Geiger hat mit seinen 20 Jahren bereits eine beeindruckende Statistik vorzuweisen. Aus den ADAC-Nachwuchsserien kommend sicherte er sich 2015 auf Anhieb den Titel im ADAC Junior Cup. In den darauffolgenden zwei Jahren empfahl sich der sechsfache Deutsche Meister jeweils mit dem Gesamtsieg des Northern European Cup Moto3 für die internationale Bühne. 2018 startete Geiger erstmals im European Talent Cup, wo er ein Jahr später in Valencia zwei Mal als Dritter aufs Podest raste. Damals kämpfte der junge Mannheimer gegen Moto3-Asse wie Izan Guevara oder den letztjährigen Red Bull-Rookies-Cup-Sieger José Antonio Rueda.

Im Juli 2019 gab Geiger auf dem Sachsenring im Kiefer Racing Team sein Debüt in der Moto3-WM und wurde 23. 2020 erhielt er daraufhin vom PrüstelGP Team die Chance, die ersten vier WM-Läufe zu bestreiten, da ihr Stammfahrer Barry Baltus das Mindestalter von 16 Jahren noch nicht erreicht hatte. Jedoch wurden die Rennen aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen, weshalb Geiger nur beim Saisonauftakt in Katar antreten durfte.

«Das war für uns alle ein großer Rückschlag», offenbarte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Stattdessen startete der 20-Jährige in der Moto3 Junioren-WM. «Ich war froh, als es Mitte 2020 für mich dennoch weiterging. Leider lief es nicht ganz so, wie ich es mir erhofft hatte. Erst gegen Saisonende habe ich verstanden, wie ich die Moto3-KTM richtig bewegen muss.» Geiger beendete die Saison in der von 50 Fahrern hart umkämpften Nachwuchsklasse auf einem respektablen 28. Gesamtrang.

Parallel startete der Deutsche 2020 für das Team Freudenberg in der IDM Supersport 300. Beim Finale in Hockenheim konnte Geiger beide Rennen gewinnen und die Meisterschaft als Gesamt-Vierter abschließen. Doch für die darauffolgende Saison musste er eine schwere Entscheidung treffen. «Viele meiner Sponsoren mussten wegen der Pandemie abspringen, weshalb mir für ein weiteres Moto3-Jahr die finanziellen Mittel gefehlt haben. Daher war ich sehr erleichtert als mir Carsten Freudenberg ein Angebot für die IDM-SSP300-Saison machte. Wäre dies nicht zustande gekommen, hätte ich sehr wahrscheinlich mit dem Rennsport aufhören müssen.»

2021 errang Geiger in der IDM vier Siege sowie sieben weitere Podestplätze. Nach dem Finale in Hockenheim erhielt er vom Kawasaki-Team Fusport – RT Motorsports by SKM die Möglichkeit, in Portimão sein Debüt in der Supersport 300-WM zu geben. Geiger beeindruckte mit den Plätzen 5 und 6, woraufhin ihn das Team für die gesamte WM-Saison 2022 verpflichtete. Im französischen Magny-Cours feierte er mit Platz 3 seinen ersten WM-Podestplatz. Beim Saisonfinale in Portimão legte Geiger noch einmal nach und sicherte sich den Laufsieg im ersten Rennen.

2023 kehrt der KTM-Pilot zurück ins Team Freudenberg und wird neben Lennox Lehmann in der Supersport 300-WM an den Start gehen. «Ich bin auf die neue KTM gespannt und sehr motiviert für die Saison. Mein Ziel ist es, konstant vorne dabei zu sein.» Die Moto3-WM ist für den 20-Jährigen inzwischen keine Option mehr: «Das Thema ist für mich abgehakt. Je nachdem wie die Saison läuft, kann man über die Moto2-EM nachdenken. Aber ich konzentriere mich erst einmal auf die SSP300-WM.»

Aktuell bereitet sich Geiger auf die anstehende Saison vor: «Ich bin den kompletten Januar in Spanien, wo ich gemeinsam mit Lennox bei Dario Guiseppetti in der Moto Race Academy trainiere. Außerdem habe ich eine KTM vom Team Freudenberg dabei, mit der ich auch auf der großen Strecke trainieren kann.»

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