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Ken Roczen (Suzuki): Heftig auf den Lenker geknallt

Von Thoralf Abgarjan
Mit P5 im ersten Rennen auf der Progressive Suzuki zeigte Ken Roczen, dass er mit dem neuen Bike konkurrenzfähig ist. Allerdings erlebte der Deutsche auch zwei gefährliche Situationen.

Ken Roczen startete zum Saisonauftakt in Anaheim mit einem speziellen Helm-Design mit der Aufschrift 'Kickstart Kenny'. Roczens Suzuki ist das einzige Motorrad im Feld, das über keinen Elektrostarter verfügt. Wer das gelbe Bike deshalb aber für outdated hielt, wurde von Roczen eines Besseren belehrt: P5 im kombinierten Qualifying mit nur 0,2 Sekunden Rückstand zu Polesetter Sexton und P2 im Vorlauf waren schon vor dem ersten Finale des Jahres ein klares Statement.

Gleich in der ersten Runde des Main Events überschlugen sich die Ereignisse: HRC Neuzugang und Roczen-Nachfolger Colt Nichols zog den Holeshot, wurde aber schon zu Beginn von mehreren Fahrern überholt. Barcia zog in der ersten Rhythmussektion vorbei und übernahm die Führung. Tomac, Roczen und Stewart tricksten ihn in der folgenden Linkskehre aus.

Ken erlebte dann gleich in der ersten Runde eine Schrecksekunde: In der Rhythmussektion sprang er erst zu kurz und setzte mit dem Hinterrad auf der Kuppe des Landehügels auf. Dadurch bekam er für den folgenden Dreifachsprung zu viel Schwung, so dass er zu weit ins Flache sprang und mit dem Kopf auf den Lenker knallte. Zum Glück konnte er diesen Zwischenfall gut wegstecken. Die nachfolgende Linkskehre nahm er ganz innen, schlug einen engen Haken und ging sogar an Tomac vorbei. Schon in der nächsten Passage erwischte er aber die Triple-Kombination nicht optimal, sprang zu weit, wurde am Gegenhang voll zusammengestaucht. Er verlor komplett den Schwung. Tomac konnte damit Rang 2 zurückerobern.

«Ich bin froh, dass ich den Ort des Geschehens in einem Stück verlassen konnte und heil geblieben bin», kommentierte der Deutsche die Situation. Nachdem Barcia gestürzt war, geriet Roczen erneut in Gefahr, denn die unkontrolliert von der Strecke taumelnde Maschine von Barcia befand sich direkt in seinem Landebereich. Roczen befand sich schon im Anflug und hätte nicht mehr ausweichen können. Zum Glück rutschte Barcia noch neben die Strecke bevor Roczen landete.

Es folgte der harte Zweikampf gegen Malcolm Stewart. Roczen wehrte zunächst mehrere Angriffe ab. Im Zweikampf berührten sich die beiden Kampfhähne mehrfach und Roczen touchierte beinahe sogar Stewarts Hinterrad, was böse hätte enden können.

Während der ersten Rennhälfte  rangierte der Deutsche im Bereich der Top-3, davon 2 Runden auf P2. Erst in der zweiten Rennhälfte musste er Dylan Ferrandis (Yamaha) und Cooper Webb (KTM) passieren lassen und kam am Ende mit 11,1 Sekunden Rückstand zu Sieger Tomac auf Rang 5 ins Ziel.

Damit zeigte Ken Roczen auf der neuen Progressive Suzuki eine mehr als respektable Leistung. Seine Performance war überzeugend, auch wenn man die Leichtigkeit der Whoops, die er zuletzt in Melbourne und Paris an den Tag legte, in Anaheim noch noch nicht sehen konnte. «P5 für das erste Rennen ist für mich aber völlig okay», sagt auch Ken selbst nach seinem ersten Suzuki-Einsatz in diesem Jahr. «Wir arbeiten weiter hart, um uns zu verbessern und gehen Rennen für Rennen an. Wieder vor einem voll besetzten Stadion zu fahren, war toll.»

Ergebnis Anaheim 1, 450 ccm:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha
2. Cooper Webb (USA), KTM
3. Chase Sexton (USA), Honda
4. Dylan Ferrandis (F), Yamaha
5. Ken Roczen (D), Suzuki
6. Colt Nichols (USA), Honda
7. Jason Anderson (USA), Kawasaki
8. Aaron Plessinger (USA), KTM
9. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
10. Joey Savatgy (USA), Kawasaki
11. Justin Barcia (USA), GASGAS
12. Marvin Musquin (F), KTM
13. Christian Craig (USA), Husqvarna
14. Dean Wilson (GB), Honda
15. Justin Hill (USA), KTM
...
22. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna


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