Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Franky Zorn: Fuß und Stiefel unterschiedlich groß

Von Thorsten Horn
Franz Zorn fuhr bei der Eisspeedway-EM nur das Training

Franz Zorn fuhr bei der Eisspeedway-EM nur das Training

Vier Deutschsprachige waren bei der Eisspeedway-EM in Polen mit höchst unterschiedlichem Ertrag am Start. Von ihnen drehte Franky Zorn nur am Freitag im Training Runden, dann endete sein Auftritt in den Strohballen.

«Normalerweise stehst du nach so einem eigentlich harmlosen Sturz auf und fährst weiter. Wenn es der Renntag gewesen wäre, wäre es kein Problem gewesen», meinte Franky Zorn zum Regelfall. Doch solch einer war es leider nicht, was er im Detail folgendermaßen erläuterte: «Am Abend hatte ich schon starke Schmerzen im Fuß und habe mit Eis versucht, das zu beruhigen. Doch das hat alles nicht geholfen. Am nächsten Tag hatte ich keine Chance, in den Stiefel reinzukommen, sodass ich gleich am Samstagmorgen nach Hause aufgebrochen bin. Ich habe von unterwegs aus versucht, etwas in Sachen röntgen in die Wege zu leiten, aber das ist in der heutigen Zeit wohl wegen Corona nicht möglich. Es ist unglaublich. Am Sonntag war das Krankenhaus mit zwei Lehrbuben besetzt, die wussten von nichts. Somit habe ich erst am Montag einen Termin bekommen.»

Bei diesem wurde glücklicherweise nur eine starke Prellung, aber kein Bruch diagnostiziert. Über den Hergang grübelt der 51-jährige Österreicher weiterhin, ohne zu einem schlüssigen Ergebnis zu kommen. «Es war ein unglücklicher Sturz, wobei ich mich heute noch frage warum? 15 Stürze in einem Rennen sind einfach unfassbar. Hinterräder rutschten weg, als wären keine Spikes drauf. Irgendetwas war da mit dem Eis, nur bin ich noch nicht dahintergekommen was. Dass ich im Training einen Sturz hatte, sehe ich nicht so negativ, weil mir das Training bis dahin Spaß machte. Das Motorrad ist gut gelegen und das Set-up hat gepasst. Und der Lausch-Motor geht sowieso wie die Sau. Somit haben wir trotzdem zumindest eine gute Resonanz bekommen. That’s racing. Man muss verlieren, um zu gewinnen. Kopf hoch, weiter geht es!»

Seine weiteren Pläne kann der Saalfeldener nun zwar zeitversetzt, aber immerhin fortführen. Zu diesen sagte er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Jetzt geht es eben ein paar Tage später nach Schweden. Ich denke, dass ich am Donnerstag hoch fahren werde. Am Anfang dürfte es eine Schmerztabletten-Sache werden, denn ich will das jetzt erst langsam aufbauen. Bis zum Wochenende vergehen noch ein paar Tage, dann sollte es passen. Geplant ist, dass wir bis zum 22. Dezember oben bleiben. Aber wenn es erforderlich ist, bleiben wir über Weihnachten und Neujahr. Am 6. Januar ist dann eh schwedische Liga in Örnsköldsvik und am 8. Januar in Strömsund. Da möchte ich schon gern mitfahren. Eigentlich will ich Weihnachten zu Hause sein, aber schauen wir mal.»

In der heutigen Zeit sind Rennplanungen schwierig und müssen mit großer Flexibilität vorangetrieben werden. Eisspeedway-Fahrer sind das aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit gewohnt. Somit hat auch Franky Zorn zwar seine Vorstellungen, macht sich aber nicht verrückt, wenn es Planänderungen geben sollte. «Ich würde mich sehr freuen, wenn alle WM-Läufe wie geplant stattfinden können. Vor allem unser Heimrennen in Inzell wäre mal wieder angesagt. Wenn es aber weniger oder gar wieder nur ein Rennen wird, fahre ich da hin. Ich bin Eisspeedway-Fahrer, und wenn irgendwo ein Rennen ist, fahre ich dahin. Für Togliatti habe ich schon alles organisiert.»

Dafür, dass er im Vorfeld des EM-Rennens in Tomaszow Mazowiecki nicht in Schweden trainierte, gibt es eine einfache Erklärung: «Ich hatte am 7. November Covid. Kraftmäßig war ich vorige Woche erst wieder bei 85 bis 90 Prozent. Am Mittwoch vorher wollte ich absagen oder nicht. Dann habe ich mir gesagt, jetzt fahre ich halt über Polen nach Schweden zum Trainieren. Die Ein-Tages-Veranstaltung in Polen hätte ich schon durchgestanden, aber im Vollbesitz meiner Kräfte bin ich gewiss noch nicht wieder. Wenn einer sagt, dass Corona nur eine Grippe ist, halte ich das für ein Gerücht, weil ich das jetzt selber mitgemacht habe.»

Seinen konkreten Fall beschreibt er folgendermaßen: «Ich hatte zehn Tage Fieber und habe wie ein Maikäfer im Bett gelegen. Du fühlst dich wie ein geschlagener Hund. Auch danach zieht sich das noch mit der Kraftlosigkeit hin und ist unberechenbar. Ich kenne auch Sportler, die nach Monaten noch nicht wieder ihre volle Leistungsfähigkeit haben. Ich hoffe, dass das bei mir nicht so ist, weil jeder Mensch ist anders. Ich werde auf jeden Fall fleißig trainieren und schauen, dass ich wieder auf den alten Stand komme.»

Ergebnisse Eisspeedway-EM Tomaszow Mazowiecki/PL:

1. Nikita Bogdanov (RUS), 15 Vorlaufpunkte
2. Ove Ledström (S), 14
3. Luca Bauer (D), 10
4. Dmitry Solyannikov (RUS), 13
5. Harald Simon (A), 12
6. Albin Lindblom (S), 10
7. Jasper Iwema (NL), 8
8. Niek Schaap (NL), 7
9. Andrej Divis (CZ), 6
10. Jimmy Hornell (S), 4
11. Lukas Hutla (CZ), 4
12. Michal Knapp (PL), 3
13. Hans Weber (D), 3
14. Ate Suolammi (FIN), 3
15. Max Koivula (FIN), 2
16. Aki Ala-Riihimaki (FIN), 0

Last-Chance-Heat: 1. Dmitry Solyannikov, 2. Luca Bauer, 3. Harald Simon, 4. Albin Lindblom.

Finale: 1. Nikita Bogdanov, 2. Ove Ledström, 3. Luca Bauer, 4. Dmitry Solyannikov.

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