Tourist Trophy: Sorge um Michael Rutter

YART: WM-Führung trotz Stürzen und Strafe ausgebaut

Von Tim Althof
Was für ein Renntag für das Yamaha Austria Racing Team! Lange Zeit führten Marvin Fritz, Karel Hanika und Jason O’Halloran das EWC-Rennen in Spa an, doch am Ende sollte nicht alles nach Plan laufen.

Die Pole-Position verpasste das Yamaha-Werksteam am Freitag auf dem Circuit Spa-Francorchamps um wenige Tausendstelsekunden. Auch der Start zum Acht-Stunden-Rennen am Samstag verlief alles andere als Optimal, denn Marvin Fritz musste der Spitze nach einem schlechten Start hinterhereilen: Nur Platz 13 nach Runde 1 auf dem fast sieben Kilometer langen Kurs.

Doch dann folgte die Aufholjagt der EWC-Champions von 2023. Fritz, Hanika und O’Halloran fuhren die Lücke auf Honda und BMW an der Spitze zu und bei stärker werdendem Regen bestätigten sie die bärenstarke Pace, die bereits in den Trainings auf nasser Piste vorhanden war. Teilweise war das Trio von YART zwei bis drei Sekunden schneller als die restlichen Fahrer im Endurance-WM-Feld und so lag das Team über große Teile des Rennens in Führung.

Doch am Ende sollte das alles nicht reichen, um den Sieg ins Ziel zu bringen. Ein Sturz von Marvin Fritz nach fünf Stunden blieb noch ohne große Folgen, doch ein Fehler beim Boxenstopp, als noch während des Tankvorgangs von einem anderen das Bike berührt wurde, wurde hart bestraft. Eine Stop-and-Go-Strafe führte zum Verlust der Spitzenposition.

Anschließend holte Jason O’Halloran die vor ihm fahrende Werks-Honda wieder ein, doch ein weiterer Sturz und deren drei Minuten Reparaturzeit kosteten endgültig Platz 1 beim «8h Spa Motos» 2025. Platz 3 bedeutete dennoch einen Ausbau der Führung in der Meisterschaft: Nach Le Mans lag YART zehn Punkte vor der zweitplatzierten Kawasaki mit der Startnummer 11, nach Spa sind es nun 18 Zähler.

«Es war eine starke Performance des ganzen Teams. Wir hatten eine wirklich starke Pace bei allen Bedingungen: Marvin und Karel waren die Speerspitze im Trockenen und Jason zeigte allen, zu was er im Nassen im Stande ist», fasste Teammanager Mandy Kainz zusammen. «Wir haben so hart gearbeitet, um den Vorsprung herauszufahren und wir waren sogar nach Marvins Crash noch in Führung. Leider bekamen wir eine Strafe für einen kleinen Fehler, welche uns mehr als 40 Sekunden gekostet hat. Jason konnte die Führung vor seinem Sturz zurückholen. Dabei hatte er wirklich Pech, denn er steckte während einer gelben Flagge hinter einem langsameren Fahrer fest. Diese Art von Sturz kann jedem passieren, wir sind dankbar, dass er okay ist.»

Kainz war dennoch stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: «Karel hat anschließend einen unglaublichen Doppelstint gefahren und uns wieder auf Platz 3 gebracht. Wir können wirklich glücklich sein mit unserem sechsten Podium in Folge, außerdem haben wir die Gesamtführung ausgebaut. Ich bin stolz auf jedes Teammitglied. Die R1 sowie die Bridgestone-Reifen haben vorbildlich funktioniert. Wir freuen uns schon auf Suzuka.»

«Wir wollten unbedingt gewinnen und waren ganz nah dran», betonte Marvin Fritz. «Aber nach allem, was passiert ist – mein kleiner Ausrutscher, Jasons schwerer Crash, die Stop-and-Go-Strafe und die gelben Flaggen, die uns 15 bis 20 Sekunden gekostet haben, weil wir nicht überholen durften – war es nicht einfach. Wenn man das alles berücksichtigt, zeigt der dritte Platz vor einigen fehlerfreien Teams, wie schnell wir waren»

Der Deutsche weiter: «Ich bin so stolz auf das ganze Team. Karel war das ganze Rennen über großartig, besonders am Ende im Nassen, und Jason hat allen gezeigt, wie gut er ist. Er hat bei diesen furchtbaren Bedingungen fantastische Arbeit geleistet, ist Doppelstints und mit Abstand die schnellsten Rundenzeiten aller anderen gefahren.»

8h Spa, Rennergebnis (7. Juni):

1. F.C.C. TSR Honda (Techer, Hada, Perolari), Honda CBR1000 RR-R, 188 Runden
2. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Guintoli, Odendaal), BMW M1000RR, + 50,026 sec
3. YART Yamaha (Fritz, Hanika, O'Halloran), Yamaha YZF-R1, +1 Runde
4. Yoshimura SERT Motul (Black, Masson, Linfoot), Suzuki GSX-R1000R, +1
5. Kawasaki Webike Trickstar (Gamarino, Leblanc, Di Meglio), Kawasaki ZX10R, +4
6. ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR, +4
7. Tati Team AVA6 (Clere, McPhee, Nesbitt), Honda CBR1000 RR-R, +5
8. Champion-MRP-Tecmas (Bühn, Soomer, Mercado), BMW M1000RR (SST), +6
9. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Romero, Toledo), Kawasaki ZX10R, +6
10. Team 18 Pompiers Igol (De La Vega, Guittet, Pellizotti), Yamaha YZF-R1 (SST), +7

Ferner:
15. Motobox Kremer Racing (Rubin, Morais, Smits), Yamaha YZF-R1, +10
16. Mana-au Competition (Schmidt, Fetz, Lamire), Honda CBR1000 RR-R, +10
18. 3ART Best of Bike (Westmoreland, Mohr, Vietti-Ramus), Yamaha YZF-R1 (SST), +13
22. Pitlane Endurance (Kofler, De Vleeschauwer, Koskinen), Yamaha YZF-R1 (SST), +15
33. JOJ Racing Parts (Heinrich, Mouton, Vermaas), Kawasaki ZX10R, +23

WM-Stand EWC nach 2 von 4 Rennen:

1. YART Yamaha, 88 Punkte
2. Kawasaki Webike Trickstar, 70
3. BMW Motorrad World Endurance, 69
4. F.C.C. TSR Honda, 58
5. ERC Endurance, 58
6. Yoshimura SERT Motul, 52
7. Maxxess by BMRT, 40
8. Team Bolliger Switzerland, 35
9. ELF Marc VDS/KM99, 25
10. Motobox Kremer Racing, 24
11. Mana-au Competition, 24
12. Team Tati AVA6, 18
13. Team PMS99 Yamaha Service, 13
14. Wojcik Racing Team, 9
15. Kingtyre Fullgas Racing, 8
16. Maco Racing Team, 7
17. LRP Poland, 6
18. JOJ Racing Parts, 5

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