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Ziel verfehlt: Motobox Kremer begeisterte trotzdem

Von Tim Althof
Eine spannende und mit Highlights beladene Saison in der Langstrecken-WM ist bereits wieder Geschichte. Das Team Motobox Kremer Racing konnte beim Finale der EWC in Südfrankreich überzeugen, ging aber leer aus.

Das Finale der Endurance-WM in Le Castellet sollte vor einigen Tagen der krönenden Saisonabschluss 2025 für das Team Motobox Kremer Racing werden. Doch der Traum vom Top-Ergebnis ging nach etwa 20 Stunden im legendären Rennen auf dem Circuit Paul Ricard in Luft auf. Dabei war alles angerichtet: Im Qualifying ging es für das Privatteam aus Oberneisen richtig gut voran. Twan Smits, Sheridan Morais und Daniel Rubin stellten die Yamaha YZF-R1 auf Startplatz 16, nur drei Sekunden hinter dem Polesetter und Rekordweltmeister Suzuki. Es war das beste Quali-Resultat der Saison.

Das Rennen auf dem 5,6 km langen Kurs wurde dann zur Materialschlacht. Das Fahrertrio der deutschen Mannschaft um Manfred Kremer und Georg Haas startete gut und hielt sich konstant in den Top-15 der 53 gestarteten Teams. Nach acht und 16 Stunden gab es für die Top-10 jeweils Punkte, dabei sicherte sich Motobox Kremer Racing acht WM-Zähler, was zwischenzeitlich WM-Platz 10 einbrachte.

Doch vier Stunden vor dem Ende platzten alle Hoffnungen auf ein starkes Ergebnis beim Bol d’Or und in der Gesamtwertung der EWC-Saison. Sheridan Morais musste die Yamaha auf Platz 8 liegend mit Motorschaden auf der Mistral-Geraden abstellen. Eine gute Saison, fand abrupt ein Ende. Doch so ist der Rennsport und alle Blicke des Teams sind bereits auf 2026 gerichtet. Die neue Saison startet im April in Le Mans.

«Sowas gehört eben auch dazu. So ein Ende haben wir uns alle nicht gewünscht und dennoch müssen wir damit klarkommen», lautete das Fazit von Teammanager Georg Haas im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war eine ordentliche Saison mit einigen Höhepunkten und viel Spannung. Das Finale in Le Castellet verlief beeindruckend und aus unserer Sicht sehr bemerkenswert. Unser Team hat perfekt gearbeitet und die Stimmung war wirklich berauschend. Leider wurden wir nicht belohnt. Vielen Dank an alle Partner, Helfer, Teammitglieder und besonders an Yamaha und unsere Fahrer. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, es geht schon bald weiter mit der Saison 2026.»

Daniel Rubin fügte hinzu: «Auch wenn ich in der Qualifikation nicht alles zusammenbekommen habe, wurde es immer besser. Bei bestem Wetter ging es am Start erstmal etwas zurück, aber wir konnten uns schnell ohne Probleme nach vorne kämpfen. Von Stint zu Stint wurde ich schneller und ich konnte am Ende meine besten Rundenzeiten fahren. Das Gefühl wurde immer besser. Leider sind wir dann ausgeschieden, wirklich schade, denn wir lagen wirklich gut im Rennen. Gut, das ist Racing.»

Twan Smits, der auch beim IDM-Finale in Hockenheim überzeugte, erklärte: «Die gesamte Woche in Südfrankreich war unglaublich. Wir hatten zu Beginn eine starke Pace und haben großartig zusammengearbeitet. Im Rennen hatten wir guten Speed und konnten uns von Platz 16 auf Rang 8 verbessern. In der EWC-Wertung lagen wir sogar auf Position 5. Vier Stunden vor dem Ende hat der Motor leider aufgegeben. Es ist wirklich schade, dass wir solch ein starkes Wochenende auf diese Art beendeten, wir haben das nicht verdient. Dennoch hat das Team in diesem Jahr unglaublich gearbeitet und ich bin stolz auf alles, was wir zusammen erreicht haben.»

«Bol d‘Or 2025 war eine gute Woche, denn das Bike funktionierte gut, alle vier Fahrer waren solide unterwegs und wir hatten die ganze Zeit keine großen Probleme», fügte auch Routinier Sheridan Morais hinzu. «Dann wurde es jedoch wirklich hart, denn unser Motor ging vier Stunden vor dem Ende kaputt. Ich war echt stolz auf unser kleines Team, denn wir haben ein wirklich starkes Rennen gehabt. Die doppelten Stints haben mir gut gefallen, ich war wirklich schnell. Ich nehme viel Positives aus diesem Wochenende mit, doch natürlich wäre es wunderbar gewesen, für alle eine Trophäe für diese Bemühungen zu gewinnen.»

Das Top-10-Ziel in der EWC-Endabrechnung verfehlte die deutsche Truppe zwar, doch der Endurance-Spirit sorgte bei allen beteiligten für viel Mut und Durchhaltevermögen. Was geht für «Masché» und seine Jungs im kommenden Jahr? 

WM-Endstand 2025:

1. YART Yamaha, 139 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 138
3. BMW Motorrad World Endurance, 108
4. Kawasaki Webike Trickstar, 83
5. ERC Endurance, 74
6. F.C.C. TSR Honda, 69
7. Team Bolliger Switzerland, 67
8. Mana-au Competition, 53
9. ELF Marc VDS/KM99, 41
10. Maxxess by BMRT, 40
11. Team Tati AVA6, 36
12. Motobox Kremer Racing, 36
13. Honda HRC, 35
14. Maco Racing Team, 31
15. AutoRace Ube Racing, 31
16. Team PMS99 Yamaha Service, 31
17. Yamaha Racing Team, 28
18. SDG Team HARC-Pro., 21
19. Team ATJ with Docomo, 14
20. Wojcik Racing Team, 12
21. Honda Asia-Dream Racing, 11
22. Sanmei Team Taro, 9
23. Marumae Team Kodama, 8
24. Kingtyre Fullgas Racing, 8
25. Honda Suzuka Racing, 7
26. Team Babyface Titanium, 6
27. Team LRP Poland, 6
28. Bakoun RPT Nagano, 5
29. JOJ Racing Parts, 5
30. Dog House, 3
31. SDG Ducati Kagayama, 2
32. Team Sugai, 1

EWC-Kalender 2026 (vorläufig):

16. - 19. April – 24h Le Mans
5. - 6. Juni – 8h Spa-Francorchamps
2. - 5. Juli – 8h Suzuka
17. - 20. September – 24h Bol d’Or

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