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Reserve-Mischung 2017: Pirelli geht kein Risiko ein

Von Vanessa Georgoulas
115 Jahre Pirelli Motorsport: Alex Zanardi (ganz rechts) mit Mario Isola

115 Jahre Pirelli Motorsport: Alex Zanardi (ganz rechts) mit Mario Isola

​Pirelli nimmt in diesem Jahr die siebte Formel-1-Saison seit dem Wiedereinstieg 2011 in Angriff. Doch von Routine kann keine Rede sein: Die Mailänder stehen vor neuen Herausforderungen.

Aus Sicht der Reifeningenieure markiert die Formel-1-Saison 2017 den bisher grössten Umbruch seit dem Wiedereinstieg 2011. Das liegt nicht nur daran, dass die Fahrer auf deutlich breiteren Gummis zum WM-Kampf ausrücken. Auch die Fahrzeuge ändern sich durch die neuen Regeln massiv. So erwarten die Experten wegen der neuen Aerodynamik-Regeln mindestens 20 Prozent mehr Abtrieb als 2016.

Damit ist klar: Die neuen Autos werden sichtbar schneller. Deshalb musste Formel-1-Reifenausrüster sowohl Mischung als auch Struktur der neuen Reifen anpassen. Nach monatelanger Testarbeit präsentierten die Italiener heute Dienstag das Produkt ihrer Arbeit im Automobil-Museum in Turin.

Und weil die Reifenbäcker aus Mailand den 110. Geburtstag ihrer Motorsport-Aktivitäten feiern, fanden sich zur Pressekonferenz nicht nur viele Journalisten, sondern auch viele prominente Gesichter ein. So liess es sich etwa der frühere GP-Pilot und mehrfache Goldmedaillen-Gewinner Alex Zanardi nicht nehmen, persönlich dabei zu sein. Auch der langjährige Ferrari-Teamchef und heutige Lamborghini-Chef Stefano Domenicali gehörte zu den prominenten Gästen.

Wer nicht persönlich vorbeikommen konnte, schaltete sich mit einer Video-Botschaft zu, so etwa Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, die von den Refentests berichteten, die sie mit den 2017er-Prototypen für Pirelli bestritten hatten. Eingesetzt wurden dabei als Testträger modifizierte 2015er-Autos, die den zu erwartenden Abtrieb der neuen Renner allerdings nicht erreichten.

Für den Fall, dass Pirelli bei den Formel-1-Vorsaisontests in Barcelona (Start am 27. Februar) eine böse Überraschung erlebt, haben die Ingenieure vorgesorgt und eine Reihe von Reserve-Mischungen vorbereitet, die näher an den 2016er-Versionen dran sind als die erste Wahl der Ingenieure.

Pirelli-Technikchef Mario Isola betonte, wie gross die Herausforderung im vergangenen Jahr für seine Mannschaft war: «Wir bestreiten mehr als 2000 Rennen im Jahr und sind auf fünf Kontinenten on- und offroad sowie auf zwei als auch auf vier Rädern unterwegs. Wir reden hier von hunderttausenden von Reifen, 50.000 davon alleine in der Formel 1. Es ist eine Riesenaufgabe und ein ganz spezielles Formel-1-Jahr für uns.»

Mario Isola: «Wir reden hier von hunderttausenden von Reifen.»

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