Massa: «Du fährst nicht mehr wie eine Grossmutter»
Felipe Massa
Die Saison 2017 markierte für Felipe Massa das Ende der GP-Karriere. Nach 15 Jahren als Stammfahrer musste der 36-jährige Brasilianer sein Williams-Cockpit räumen. Wer dieses erben wird, steht noch nicht fest, erst im nächsten Jahr will die Teamführung verkünden, welcher Fahrer neben Nachwuchshoffnung Lance Stroll für den Privatrennstall aus Grove Gas geben wird.
Massa, der gerne weitergemacht hätte, gehört nicht zur Liste der Kandidaten. Dies, weil der elffache GP-Sieger noch vor seinem Heimspiel in Brasilien Klarheit darüber haben wollte, ob er zum letzten Mal im Formel-1-Renner vor heimischer Kulisse Gas geben würde. «Das war zu früh für uns», erklärte Technikchef Paddy Lowe unlängst.
Deshalb kehrt Massa der Formel 1 den Rücken – schweren Herzens und mit guten Erinnerungen, wie er im Interview mit Motorsport.com erklärt: «Ich werde mich sicherlich daran erinnern, wie viel Spass das Fahren mit dem 2017er-Auto gemacht hat. Für den Fahrer ist es dank der g-Kräfte und der physischen Herausforderung ein richtig gutes Gefühl, in diesem Auto zu fahren.»
«Man muss ein richtiger Rennfahrer sein, um in diesen Autos eine perfekte Runde hinzubekommen. Du fährst nicht mehr wie eine Grossmutter, sondern musst wieder wie ein richtiger Rennfahrer ans Werk gehen und aggressiver fahren. Es ist ähnlich wie 2006, 2007 oder sogar noch früher, das Auto macht wieder mehr mit- Der Fahrer muss Risiken eingehen und einen aggressiven Ansatz wählen, um schnell zu sein», fügt der 269-fache GP-Pilot an.
Einzig das Überholen muss Massa Ansicht nach einfacher werden: «Das Einzige, was wir jetzt noch tun müssen, ist zu verstehen, wie wir es hinbekommen, dass wir mehr enge Verfolgungsjagden hinbekommen. Der Abtrieb stimmt, aber du brauchst freie Fahrt in sauberer Luft, sonst verlierst du wieder Abtrieb und Grip.» Den Einwand, dass die Streckencharakteristik dabei eine grosse Rolle spielt, will er nicht stehen lassen. «Auf einigen Strecken ist das so, auf anderen weniger. Aber ich bin mir sicher, dass die Autos das grössere Problem als die Rennstrecken sind.»