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Toto Wolff (Mercedes): Wieso Hamilton unzufrieden ist

Von Mathias Brunner
​Mercedes-Teamchef Toto Wolff zieht Zwischenbilanz in Monaco: Kein Silberpfeil in der ersten Startreihe, das ist kein Beinbruch, aber auch nicht die beste Ausgangslage – Hamilton Dritter, Bottas Fünfter.

Ein Optimist würde erfreut feststellen: Lewis Hamilton in Monaco auf Startplatz 3 – prima! Denn der Engländer hat seine beiden Monaco-Siege 2008 und 2016 exakt von diesen Rängen herausgefahren. Aber Toto Wolff ist nicht Optimist, wenn es ums Renngeschäft geht. Dazu hat der Wiener viel zu viel erlebt. Er ist noch nicht mal Realist. Er ist eher Pessimist. Und als solcher hatte er gehörigen Respekt vor dem Monaco-Wochenende. Der Mercedes-Teamchef hat nicht vergessen, dass die Silberpfeile im Fürstentum oft von ihrer üblichen Schärfte verlieren.

Wo stehen wir jetzt, am Abend nach dem Qualifying zum Monaco-GP 2018? Toto Wolff denkt laut nach: «Ich bin erfreut, wie das Qualifying gelaufen ist. Auf der einen Seite haben wir als Team keine Fehler gemacht und solide Arbeit geleistet. Die Fahrer haben aus dem Wagen geholt, was drinsteckte. Wir glauben, was wir gesehen haben, das ist der wahre Speed des Autos in Monaco. Wir müssen realistisch sein, was unsere Möglichkeiten auf langsamen Kursen angeht. Wir versuchen, einen Wagen zu bauen, der über 21 Rennpisten gesehen der bestmögliche ist. Dazu gehört, dass wir Kompromisse eingehen.»

Es fällt auf: Bis Sektor 3 der Monaco-Piste lag Hamilton auf Augenhöhe mit Ferrari-Fahrer Vettel, dann verlor er Zeit. Toto Wolff: «Lewis fand, im dritten Teil der Strecke ging ein wenig Haftung verloren. Es ist sehr schwierig, die Fahrzeugbalance so hinzubekommen, dass die Haftung in allen drei Sektoren gleichmässig bleibt. Wir haben ein wenig darunter gelitten im letzten Pistenteil.»

«Ich erlebe einen zufriedenen Lewis Hamilton, was die Möglichkeiten des Autos auf dieser Bahn angeht. Aber als echter Racer kann er mit Rang 3 natürlich nicht zufrieden sein.»

Ein Reifenexperiment ging schief. Toto Wolff: «Wir wollten herausfinden, ob es möglich wäre, das Rennen auf dem ultraweichen Reifen zu beginnen. Weil jedem klar ist – es ist ganz knifflig, den hyperweichen Reifen am Leben zu erhalten. Vorne links körnen die Reifen, hinten verschleissen die Reifen. Der Leader wird das Tempo diktieren, aber auch er wird in Schwierigkeiten geraten.» Dann zeigte sich aber: Am hyperweichen Reifen kommen die Fahrer aufgrund des höheren Speeds nicht vorbei.

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