Michael Masi: «Tod von Charlie Whiting am härtesten»

Von Mathias Brunner
Charlie Whiting in Australien 2019 mit Sebastian Vettel und Michael Masi

Charlie Whiting in Australien 2019 mit Sebastian Vettel und Michael Masi

​​Charlie Whiting, ein Urgestein der Königsklasse, verstarb kurz vor Saisonbeginn am 14. März 2019 an einer Lungen-Embolie. Sein Nachfolger Michael Masi spricht über sein erstes Jahr als Formel-1-Rennleiter.

Fassungslosigkeit in der Formel 1 am Donnerstag vor dem WM-Auftakt 2019 in Melbourne: Charlie Whiting war verstorben, gemäss des Autoverbands FIA erlag der 66jährige Engländer in seinem Hotelzimmer einer Lungen-Embolie. Jede Hilfe kam zu spät für dieses Formel-1-Urgestein, das im GP-Sport geballte Kompetenz in Personal-Union war – Rennleiter, Sicherheitsdelegierter, Starter, Leiter der technischen Abteilung, Ansprechpartner der Rennställe bei Fragen zum Sportreglement oder bei den technischen Regeln.

Sein Nachfolger heisst Michael Masi, der in Abu Dhabi auf sein erstes Jahr als Formel-1-Rennleiter zurückgeblickt hat. Der Australier sagt: «Mit Abstand am härtesten war es, in Melbourne mit dem Tod von Charlie umzugehen. Das war unfassbar traurig. Nichts war so schwierig wie jenes Rennwochenende. Ich hätte das nie geschafft ohne dieses grandiose Team von FIA-Offiziellen, die mich gewaltig unterstützt haben. Auch seitens der Rennfahrer und der Teams wurde ich willkommen geheissen. Ohne die tolle Unterstützung all dieser Menschen hätte ich das nicht gestemmt.»

Masi ist Whiting nicht unähnlich. Auch der Australier hat eine überaus unaufgeregte Art und einen trockenen Humor. In Abu Dhabi hat er auf seine erste Saison als Formel-1-Rennleiter zurückgeblickt, und meint: «Alles in allem darf ich mit meiner Arbeit zufrieden sein. Formel-1-Rennleiter ist eine schöner Job, und ich mache ihn gerne.»

«Klar gibt es auch bei mir gute und schlechte Momente, und es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle immer mit den Entscheidungen glücklich sind.»

«Die Saison ist im Fluge vergangen, die ganze Zeit über Vollgas. Bis zum WM-Finale hatte ich nie die Gelegenheit, mich mal zurückzulehnen und über Einiges nachzudenken. Das werde ich jetzt nachholen, wenn ich die Feiertage zuhause in Sydney verbringe. Das ist ein hochkomplexer Sport, aber ich liebe ihn, und ich freue mich auf die kommende Zeit.»

«Mir war immer klar, dass ich die Rolle von Charlie nicht ausfüllen kann. Niemand kann das. Aber ich habe mein Bestes gegeben, und ich habe mit jedem GP-Wochenende mehr gelernt.»

Der langjährige Rennkommissar Garry Connelly stellt seinem Landsmann ein erstklassiges Zeugnis aus, wie er meinem Kollegen Ian Parkes von Motorsport erklärt hat: «Michael arbeitet mit grosser Hingabe, und als Ansprechpartner der Rennkommissare ist er wie Charlie – sachbezogen, direkt, stets zugänglich, also ideal. Er versteht die Zusammenhänge und kann sie gut erklären, er ist immer offen und ehrlich. Und das alles hat auch Charlie Whiting ausgezeichnet.»

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