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Mario Andretti: «Fühle, dass ich alles erreichte»
Mario Andretti wird am 28. Februar 80 Jahre alt. SPEEDWEEK.com hat sich im Vorfeld seines Ehrentages mit dem früheren Formel-1-Weltmeister unterhalten.
Formel 1
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Seine Karrierestatistik glänzt mit Erfolgen wie kaum bei anderen Motorsportlern: Mario Andretti ist einer von zwei Rennfahrern, die in der Formel 1, bei den Indycars, in der Sportwagen-WM und in der NASCAR-Meisterschaft siegten (der andere ist Dan Gurney – auch Amerikaner).
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Er ist der einzige, der Formel-1-Weltmeister wurde und die Trophäen im Indy 500 sowie Daytona 500 stemmte. Seine 109 Siege auf den wichtigsten Rennstrecken verteilen sich über fünf Dekaden, allein bei den Indycars (früher USAC/CART) war er in vier Dekaden erfolgreich. Am 28. Februar wird der in Montona, Istrien (damals Italien, heute Motovun, Kroatien) geborene Andretti, der in den 1950ern mit der Familie nach Nazareth/Pennsylvania auswanderte, 80 Jahre alt. Im Rückblick auf fünf Dekaden im Rennsport, gibt es da unerfüllte Träume? Oder irgendein Bedauern?
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Mario Andretti: Mehr als ich je erträumte wurde wahr. Ich hätte einen solchen Traum gar nicht träumen können. Ich fühle, dass ich alles erreichte. Das ist ein Segen für mich, jeden Tag. Ich bedaure nichts.
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Welche Rennen waren für Dich die herausragendsten?
Das waren die, die in irgendeiner Art meine Karriere lenkten, auch, weil sie das Juwel in der jeweiligen Serie waren. Ich fuhr Indycvar und gewann das Indy 500. Ich fuhr NASCAR und gewann das Daytona 500. Dann der Sieg im Italien-Grand-Prix. Und der Sieg auf dem Pikes Peak. Diese Rennen definierten meine Karriere. Welcher Erfolg ist Dein größter?
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Jede gewonnene Meisterschaft. Speziell jetzt die Formel-1-WM und die vier Indycar-Titel. Welche waren Deine härtesten, besten Rivalen? In meiner langen Karriere hatte ich viele unglaubliche Gegner und so viele Riesentalente, dass ich sie nicht alle nennen kann. Das sind einfach zu viele. Ich fange gar nicht an jemanden zu nennen, denn ich will niemanden vergessen, der dazu gehört. Ich erinnere mich an unser Gespräch auf dem Österreichring 1981, als Du für Alfa Romeo fuhrst und mangels Erfolgen mürrisch warst. Zwei Jahre später, beim Interview in Las Vegas beim Indycar-GP, warst Du der freundlichste Gesprächspartner. Zufall? Oder lässt es Rückschlüsse auf Formel 1 und Indycars zu?
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Wir alle haben unsere guten und schlechten Tage. Das Leben ist ein Auf und Ab. Was immer damals war, ich denke nicht mehr daran. Welche Erinnerungen hast Du an Österreich – von den Rennen auf dem Österreichring bis zum "Vergnügen" beim Ennstal Classic? Meine Erinnerungen sind exzellent. Ich liebte den Österreichring, eine meiner Lieblingsstrecken. Ich war 2003 beim Ennstal Classic als Infineon-Botschafter. Das waren wundervolle Stunden. Welche Gedanken kommen bei Dir zu Jochen Rindt auf, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt? Und zu Niki Lauda?
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Ich hatte so viel Bewunderung und Respekt für beide. Ich war glücklich, gegen sie antreten zu können. Was ich bei Niki am meisten schätzte: Dass wir Freunde wurden. Jochen war ein großes Talent, wir waren einige Rennen Teamkollegen. Wir hatten ein gutes Verhältnis. Leider endete seine Karriere viel zu früh. Das war ein Riesenverlust für unseren Sport. Welcher US-amerikanische Rennfahrer könnte der erste Formel-1-Sieger seit Dir (Anm. Zandvoort, 1978) werden? Ich denke der junge Colton Herta. Behaltet ihn im Blickfeld! Ist die Zukunft des Motorsports wirklich elektrisch? Ich hoffe nicht.
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Wie beschäftigt bist Du noch? Was liebst Du zu tun? Und was machst Du an Deinem 80. Geburtstag? Ich bin sehr busy. Ich wache jeden Tag auf und habe einen Terminplan. Ich arbeite noch für einige Firmen und habe zahlreiche Engagements. Ich führe ein Weingut in Kalifornien und habe noch andere Geschäfte. Ich fahre zu den Indycar-Rennen, weil Michael (sein Sohn, Anm.) dort ein Team führt und mein Enkel Marco fährt. Ich versuche gesund und fit zu bleiben, ich spiele Tennis und fliege mit meinem Ultraleichtgerät. Ich bin auf Twitter und Facebook, ich will in der digitalen Zeit auf dem Laufenden sein. Ich spüre jeden Tag, dass ich noch viel zu tun habe. Das ist auch eine Einstellung von mir. Was ich an meinem Geburtstag machen werde? Das gleiche wie jeden anderen Tag….
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