Formel 1: McLaren-Teamchef warnt

Carlos Sainz (McLaren) gibt zu: «Alle haben Angst»

Von Mathias Brunner
Lando Norris und Carlos Sainz

Lando Norris und Carlos Sainz

​McLaren-Fahrer Carlos Sainz sagt in Melbourne: «Alle im Fahrerlager haben Angst wegen des Coronavirus. Ob es für die Formel 1 richtig ist weiterzumachen? Nur die Zeit wird es zeigen.»

Es ist ein kurzer Moment der Leichtigkeit: McLaren-Pilot Lando Norris hat sich die Kamera eines Fotografen geschnappt und dreht den Spiess um. Er knipst die Fotografen. Daneben steht Carlos Sainz. Der Madrilene lächelt. Aber seine Körpersprache mit verschränkten Armen sagt eher, wie sich der WM-Sechste von 2019 fühlt.

In seiner Medienrunde bestätigt Sainz: «Alle im Fahrerlager haben Angst wegen des Coronavirus. Ob es für die Formel 1 richtig ist weiterzumachen? Nur die Zeit wird es zeigen.»

Fünf Mitglieder des Formel-1-Zirkus befinden sich in Isolation, in ihren Hotelzimmern. Sie warten auf das Ergebnis, ob sie am Coronavirus erkrankt sind. Betroffen sind drei Mitarbeiter von Haas, einer von Williams und auch einer von McLaren. Noch immer gibt es keine Testergebnisse – die Labors in Australien sind überlastet. Zunächst war von einem Ergebnis innerhalb vo 24 Stunden die Rede, nun heisst es, dass es vielleicht gar 72 Stunden dauern könnte.

Carlos Sainz zum isolierten Mitarbeiter: «Nur weil er im Hotelzimmer sitzt, bedeutet das noch nicht, dass er erkrankt ist. Es ist sehr leicht, in Panik zu geraten, wenn wir hören, dass Mitglieder des Formel-1-Zirkus isoliert sind. Aber das sind freiwillige Massnahmen.»

Sainz weiter: «Natürlich machen wir uns um diese Menschen Sorgen. Aber letztlich bin ich Rennfahrer, und ich kann kaum einschätzen, was in der Welt alles abgeht oder ob es sicher ist, in Australien zu fahren oder in Bahrain oder Vietnam. Wir schaffen keine Wunder, wir sind keine Regierung, wir müssen uns darauf verlassen, was man uns sagt.»

«Derzeit kann ich mit diesen Ratschlägen leben. Aber unter diesen Umständen ein GP-Wochenende durchzuführen, dazu brauchen wir ein wenig Glück. Jeder hat in den vergangenen Tagen erlebt, wie schnell sich eine Situation ändern kann.»

«Mir tun die ganzen Fans leid, weil wir uns nicht wie üblich um sie kümmern können. Wir schiessen sonst Selfies, kritzeln Autogramme, reden ein paar Worte, das fällt alles weg. Ich hoffe, die Besucher haben Verständnis dafür, dass wir uns schützen müssen. Es ist traurig, aber gesunder Menschenverstand.»

Sainz ist froh, wenn der die trüben Gedanken um den Coronavirus verscheuchen und auf die Rennbahn gehen kann. «Endlich werden wir ein klares Bild erhalten, wo wir stehen. Auch ich tappe da bislang im Dunkeln.»

«Was wir hingegen wissen: Wir hatten uns einen gewissen Fortschritt erhofft mit dem neuen Auto, gemessen am Vorjahresmodell. Dieser Fortschritt ist uns gelungen, das haben die Wintertests bewiesen.

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