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Jacques Villeneuve: «Piloten fangen an zu grübeln»

Von Rob La Salle
Jacques Villeneuve 2019 in Monaco

Jacques Villeneuve 2019 in Monaco

​Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve sollte für die italienische Sky und den französischen Canal+ von den WM-Läufen berichten. Stattdessen sitzt auch er zuhause und fragt sich, wie es weitergehen soll.

Der Virus SARS-CoV-2 entschleunigt die Welt: 1,7 Milliarden Menschen sind von Ausgangsbeschränkungen betroffen, immer mehr Menschen leiden unter der Lungenkrankheit Covid-19. «Man muss sich der Situation anpassen, so gut es geht», sagt Jacques Villeneuve, Formel-1-Champion von 1997. Eigentlich müsste der Kanadier jetzt für Sky Italien und den französischen Canal+ von Rennen berichten, stattdessen sitzt auch er zuhause.

«Das grosse Problem ist, dass niemand weiss, wann die Formel 1 wieder losgehen kann», sagt der elffache GP-Sieger im Interview auf Sky Italien. «Die Ingenieure sitzen an ihren Computern und arbeiten, sie können auch so beschäftigt bleiben. Wenn ich mir ansehe, was in der Welt los ist, wie viele Menschen zuhause bleiben müssen, dann ist es schwer vorstellbar, dass wir in drei Monaten wieder Autorennen haben werden.»

«Diese Zwangspause wird grossen Schaden anrichten, vor allem die weniger gut finanzierten Rennställe werden leiden, weil ein grosser Teil ihres Einkommens aus Preisgeldern besteht, und die werden nur dann ausgeschüttet, wenn auch gefahren wird. Williams ist ein Team, das sich finanziell ohnehin auf dünnem Eis bewegt, das wird jetzt für die Engländer noch schwieriger.»

«Um die Rennfahrer mache ich grundsätzlich keine Sorgen, sie sind gut organisiert, sie können auch so trainieren. Mental könnte es ein eine Herausforderung werden, wenn sie mehrere Monate lang nicht fahren, da kannst du zu sehr ins Grübeln geraten. Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Fahrer intensiver über seine Zukunft nachdenkt. Und dann werden wir ins andere Extrem verfallen – mit sehr vielen Rennen in unmittelbarer Folge, weil irgendwie noch eine WM durchgeführt werden soll. Das wird vor allem für jüngere Fahrer eine harte Nuss.»

«Ich glaube schon, dass wir noch eine vernünftige Weltmeisterschaft haben können. Wenn von den geplanten 22 Rennen sechs wegfallen, ist das nicht so schlimm. Es wird zweifellos weitere Grands Prix geben, die nicht nachgeholt werden können. Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir auf andere Rennstrecken ausweichen, um noch einige Läufe nachzuholen, wie Imola oder Magny-Cours. Ich schätze, dass noch einige weitere Umstellungen im WM-Programm auf uns zukommen.»

«Die Absage des Monaco-GP schmerzt, aber es ging eben nicht anders. Die Monegassen brauchen viel Zeit, um die ganze Infrastruktur aufzubauen. Es war besser, das Traditionsrennen früh abzusagen als mit dem Bau weiterzumachen und am Ende doch nicht fahren zu können.»

Wie verbringt Villeneuve eigentlich seine Zeit? «So wie alle, ich koche, ich esse, ich mach alles, was man eben so zuhause macht.»

Der gegenwärtige Formel-1-Kalender 2020

14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ

Abgesagt
Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC

Das ursprüngliche WM-Programm

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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