Formel 1: McLaren-Teamchef warnt

Silverstone: Abkommen für zwei Grands Prix

Von Adam Cooper
In der Boxengasse von Silverstone

In der Boxengasse von Silverstone

​Stuart Pringle, Geschäftsleiter der englischen Rennstrecke Silverstone, bestätigt: «Wir haben mit der Formel 1 eine Übereinkunft getroffen, um im Sommer hier zwei Formel-1-Rennen durchzuführen.»

Formel-1-CEO Chase Carey will Anfang Juli endlich die Saison in Angriff nehmen, geplant sind zunächst zwei WM-Läufe auf dem Red Bull Ring in der Steiermark. Das Sicherheitskonzept liegt derzeit der österreichischen Regierung zur Prüfung vor. Danach wollte Carey mit der Königsklasse nach England weiterziehen.

Stuart Pringle, Geschäftsleiter der Traditionsrennstrecke von Silverstone, bestätigt jetzt: «Wir haben mit der Formel 1 eine finanzielle Übereinkunft getroffen, um im Sommer hier zwei Formel-1-Rennen durchzuführen, natürlich ohne Zuschauer.»

Pringle geht nicht auf Details ein, aber es ist logisch: Als Geisterrennen gibt’s null Einnahmen durch den Verkauf von Eintrittskarten, damit ist Silverstone-Besitzer BRDC (der British Racing Drivers’ Club) nicht in der Lage, die übliche Antrittsgebühr für die Formel 1 zu bezahlen. Liberty Media als Inhaber der kommerziellen Rechte am F1-Sport soll sich einverstanden erklärt haben, die Kosten für die Durchführung der beiden Rennen in Silverstone zu tragen.

Angedacht sind für die beiden Läufe in England die Daten 26. Juli und 2. August. Ursprünglich hätte der englische WM-Lauf am 19. Juli stattfinden sollen. Doch am 10. Mai hat Premierminister Boris Johnson in eine Fernsehansprache angekündigt, eine Quarantäne für Flugreisende nach Grossbritannien einzuführen. Er will auf diese Weise eine zweite Welle von Erkrankungen verhindern. Die Menschen müssen nach ihrer Einreise 14 Tage in Isolation, an einer Adresse, welcher den Behörden gemeldet werden muss. Im 50seitigen Leitfaden der Regierung ist von einer «kurzen Liste von Ausnahmen» die Rede. Darin eingeschlossen sollen nach Informationen der BBC Fussballklubs sein und auch die Formel 1 – mit der Auflage, dass die Mannschaften regelmässige Tests nachweisen und ein Team-Mitglied sofort isoliert wird, wenn es positiv auf Covid-19 getestet wird. Zwischen der Formel 1 und der britischen Regierungen laufen derzeit Verhandlungen über die exakten Details für diese Ausnahmeregel.

Die Termine vom 26 Juli und 2. August sollen der Formel 1 mehr Spielraum zum Reagieren schenken. Sie werden weder von Silverstone noch von Formel-1-Sportchef Ross Brawn bestätigt.

Stuart Pringle weiter: «Die Durchführung dieser beiden Rennen sind natürlich von der Erlaubnis der Regierung abhängig, Sicherheit ist unsere Priorität, wir werden uns strikte an alle Vorgaben im Kampf gegen Covid-19 halten. Aber wir sind fest entschlossen, der Formel 1 dabei zu helfen, im Sommer wieder ihre Show zeigen zu können.»

Das Abkommen mit Silverstone wird seitens der Formel 1 bislang nicht bestätigt. «Wir arbeiten fortlaufend mit allen Promotern an einem umgestalteten Kalender», heisst es lediglich. Angeblich sollen in ersten Versionen dieses neuen Programms neben den bereits abgesagten WM-Läufen von Monaco, Australien und Frankreich auch Kanada, die Niederlande und Singapur fehlen.

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