Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Alesi zu Sainz und Leclerc: «Leicht zu kontrollieren»

Von Rob La Salle
Jean Alesi

Jean Alesi

Ferrari wird ab 2021 mit dem jungen Duo Carlos Sainz und Charles Leclerc auf Punktejagd gehen. Das vereinfacht die Aufgabe von Teamchef Mattia Binotto, ist sich GP-Veteran Jean Alesi sicher.

Dass Ferrari ab 2021 nicht mehr auf die Dienste von Sebastian Vettel sondern auf jene von Carlos Sainz setzt, lässt einige Beobachter einen spannenden teaminternen Wettkampf um die Vorherrschaft im ältesten GP-Team der Welt erwarten. Denn der Spanier hat bereits klargestellt, dass er keinen Vertrag als Nummer 2 neben dem schnellen Talent Charles Leclerc unterschrieben hat.

Dennoch ist Jean Alesi überzeugt, dass die Aufgabe von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nicht schwieriger wird. Im Sky F1 Vodcast erklärt der ehemalige GP-Pilot und frühere Ferrari-Fahrer auf die Frage, ob es mit zwei jungen Piloten nicht sehr viel kniffliger werde, den teaminternen Frieden zu wahren: «Vielleicht ist das Gegenteil der Fall. Denn das ist einfach zu kontrollieren.»

«Ferrari hat zwei professionelle Piloten. Meines Wissens ist Carlos ein sehr hart arbeitender Fahrer, der auch noch Erfahrung mit McLaren und Renault mitbringt. Das sind sehr erfahrene Teams. Es wird für Ferrari einfacher werden, denn wenn du einen Champion an Bord hast, einen charismatischen Fahrer, ist es eine sehr grosse Herausforderung, ihn zu formen», weiss der 55-Jährige.

«Ich habe viel Respekt für Sebastian, denn er ist ein vierfacher Champion. Er hat sein ganzes Talent eingesetzt, um mit Ferrari Weltmeister zu werden, und ist leider gescheitert. Das ist aber nicht sein Fehler, und auch nicht jener des Teams. Irgendetwas ist schief gelaufen und ich muss gestehen, dass ich sehr überrascht war, als sein Ferrari-Abschied noch vor dem Saisonstart verkündet wurde», betont der 201-fache GP-Teilnehmer.

Es brauche viel, bis ein Fahrer wie Vettel die Reissleine zieht, ist sich Alesi sicher. «Da lief sicherlich irgendetwas nicht nach Plan», wiederholt er, und fügt an: «Wenn du einen Weltmeister wie Sebastian Vettel an Bord holst, dann willst du natürlich auch dein Bestes geben. Die Frage ist dabei nur, ob du auch in der Lage dazu bist. Der Ärger beginnt, wenn es das Team nicht schafft, dem Piloten das zu geben, wonach er verlangt.»

Alesi zieht den Vergleich zu Michael Schumacher: «Als Michael meinen Platz übernahm, kam er mit einem ganzen Technikteam. Er arbeitete mit den gleichen Leuten, mit denen er schon bei Benetton die WM gewonnen hat. Und es dauerte vier Jahre, bis das auch mit Ferrari gelang. Sebastians Situation ist eine andere. Er kam in einem Team an und versuchte, die Ingenieure dazu zu bringen, auf seine Art und Weise zu arbeiten. Aber er nahm nicht Adrian Newey mit, und das ist ein grosser Unterschied.»

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