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Martin Brundle: «Hamilton hat jedes Recht zu reden»

Von Mathias Brunner
​Mercedes-Benz schliesst den zweiten Silverstone-Testtag ab, mit Lewis Hamilton am Steuer. Der englische Superstar bekommt für sein Engagement gegen Rassismus von Martin Brundle viel Lob.

Mercedes am zweiten Testtag in Silverstone: Lewis Hamilton begann auf nasser Bahn, den ganzen Tag über blieb es klamm, die Temperatur kletterte nicht über 15 Grad. Auch für den sechsfachen Formel-1-Weltmeister ging es darum, sich an die neuen Arbeitsprozesse zu gewöhnen, welche als Schutz gegen Corona eingeführt worden sind. Hamilton sass wie tags zuvor Valtteri Bottas am Lenkrad eines 2018er Mercedes W09.

Alle Vorkehrungen, um dem Coronavirus so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben, sind gemäss Formel-1-CEO Chase Carey in einem 80seitigen Katalog festgehalten worden, der sämtliche Prozesse an der Strecke regelt. Und genau diese Prozesse hat Weltmeister Mercedes-Benz nun zwei Tage lang geübt. Es wird Schutzkleidung getragen, das Team ist geteilt in kleinere Arbeitsgruppen. So gut es geht, wird auf Abstand gegangen. Das Personal trägt Atemmasken, Handhygiene wird gross geschrieben. Das Bedecken des Gesichts ist bei der Arbeit in der Box besonders wichtig, weil hier nicht immer auf Abstand gegangen werden kann. Wer direkt am Rennwagen nahe beim Piloten arbeitet, trägt neben Mund- und Nasenschutz auch ein Gesichtsschild aus Plexiglas.

Hamilton macht nicht nur durch die Arbeit auf der Rennstrecke Schlagzeilen. Er hat sich in den letzten Tagen wiederholt zu Wort gemeldet, um sich gegen Rassismus stark zu machen. Dafür gibt es von seinem Landsmann Martin Brundle viel Lob. Der 61jährige GP-Experte der britischen Sky sagt: «Ich bin sehr stolz, dass Lewis hier Verantwortung und eine Vorbildrolle übernimmt.»

«Ich bin als Racer und Berichterstatter vierzig Jahre lang um die Welt getingelt, und nie kreuzte ein rassistischer Gedanke meinen Kopf. Lewis habe ich zum ersten Mal getroffen, da war er 12 oder 13 Jahre alt, auf der Kartbahn Buckmore Park. Ich sah ihn nie als dunkelhäutigen Fahrer, ich sehe ihn einfach als herausragenden Athleten. Hamilton wird auf der ganzen Welt verehrt. Wir sehen ja, was in Silverstone los ist, wenn er sich der Menge zeigt.»

«Hamilton hat sich jedes Recht erarbeitet, zu diesem Thema öffentlich Stellung zu nehmen – durch Talent, durch die Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden, durch harte Arbeit, durch Risikobereitschaft und durch sechs WM-Titel.»

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