Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Rätsel Racing-Raritäten: Fussnote und Überflieger

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» zeigt zwei Fahrer, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der eine war nur eine Fussnote der Formel 1, der andere wurde in einem unfassbaren Grand Prix zum grossen Überflieger.

 Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der US-Amerikaner Walter «Walt» Hansgen mit seinem Lotus 19-Oldsmobile beim Sportwagenrennen um die «Guards Trophy» in Brands Hatch 1964, er kam wegen eines Unfalls nicht ins Ziel.

Hansgen, geboren am 28. Oktober 1919 in Westfield (New Jersey), war ein überaus vielseitiger Rennfahrer und einer der herausragenden US-amerikanischen Sportwagenpiloten der 50er und 60er Jahre. Er gehörte zur legendären Rennmannschaft von Briggs Cunningham.

Walt Hansgen trat zwei Mal beim Formel-1-Heimrennen von Watkins Glen (New York) an, 1961 mit einem Cooper T53 (Unfall), 1964 mit einem Werks-Lotus 33 (Rang 5), da war er schon 44 Jahre alt! Im gleichen Jahr ging er auch beim Indy 500 an den Start und wurde 13., 1965 wurde er in Indy 14. Im Rahmenprogramm des US-Grand Prix von Sebring 1959 gewann er das Formel-Junior-Rennen.

Hansgen war Mentor eines anderen Piloten, der ebenfalls zum erfolgreichen Allrounder reifen sollte – Mark Donohue. 1966 wurden bei beiden gemeinsam Dritte bei den 24 Stunden von Daytona, beim anderen US-Sportwagenklassiker von Sebring wurden sie Zweite.

In Le Mans 1966 verliess das Glück den erfahrenen Hansgen: Am Testwochenende zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans berührte er mit seinem Ford GT40 von Holman & Moody auf nasser Bahn einen Sandsack am Pistenrand, der Wagen entglitt ihm aus der Kontrolle. Mark Donohue schrieb in seinem überaus lesenswerten Buch «The Unfair Advantage», dass Hansgen noch versucht habe, seinen Siebenliter-Renner in einen Notausgang zu steuern, doch dort war seit der Ausgabe 1965 eine zusätzliche Leitschiene aufgebaut worden, um die Fans zu schützen, der Aufprall war fürchterliche. Walt Hansgen zog sich so schwere Verletzungen zu, dass er am 7. April 1966 im Krankenhaus von Orléans verstarb.

Hansgen wurde in seiner Karriere vier Mal amerikanischer Sportwagenmeister, vor allem auf Pisten wie Bridgehampton oder Watkins Glen war er im Sportwagen kaum zu schlagen, egal, ob seine Gegner Foyt, Gurney oder Andretti hiessen.

Nun zum neuen Rätsel: Wir sehen zwei Fahrer – der eine war in der Formel 1 nur eine Fussnote, der Verfolger hingegen triumphierte beim spannendsten Finale eines Grand Prix und machte sich zum Überflieger.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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