Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Siegerehrung in Österreich: Feier in Corona-Zeiten

Von Mathias Brunner
​Nach dem ersten Formel-3-Rennen der Saison 2020 hat sich gezeigt, wie die FIA künftig vorgeht in Sachen Siegerzeremonie – die Fahrer bleiben auf Distanz, die Feier in Corona-Zeiten ist sehr schlicht.

Die Zeiten Champagner-überschäumender Freude auf dem Siegerpodest, jubelnde Fans und Mechaniker zu Füssen, ist für eine ganze Weile vorbei. Nach dem ersten Formel-3-Rennen der Saison auf dem Red Bull Ring hat sich gezeigt, wie der Autosport-Weltverband FIA in Sachen Siegerzeremonie in Corona-Zeiten vorgeht.

Das Rennen der Formel-3-Talente endete mit einem Doppelsieg von Prema Racing, mit dem 19jährigen Australier Oscar Piastri als Sieger, dem US-Amerikaner Logan Sargeant (19) als Zweitplatziertem, Dritter wurde der Australier Alex Peroni (20), den viele noch durch seinen fürchterlichen Flugunfall in Monza 2019 in Erinnerung haben.

Nach dem 24-Runden-Rennen kamen die ersten Drei in die Boxengasse und stellten ihre Rennwagen ins Parc fermé. Die Fahrer stiegen aus und beglückwünschten sich, noch in Helm und Handschuhen. Als Erstes wurden die Piloten gewogen. Hinter einer Absperrung standen ein paar Vertreter ihrer Rennställe, alle natürlich mit Masken und mit Abstand.

In einer Box waren drei kleine Tischchen bereitgestellt worden, im Zweimeterabstand, mit einer Pirelli-Kappe, mit etwas zu trinken, mit einem Handtuch. Die Fahrer stellten sich zu diesen Tischen und zogen Helm und Handschuhe aus. Vor der Box standen die Siegerpokale (drei für die Erstplatzierten, einen für das siegreiche Team).

Danach traten die Fahrer einzeln ins Freie, natürlich mit Maske, der Dritte, der Zweite, der Sieger, der Vertreter des Sieger-Rennstalls, wo ein sehr breites Podest vor einer Wand von Serien-Sponsor Rolex errichtet worden war, mit kleinen Inseln, auf welche die Fahrer treten, in der Mitte der Sieger, links der Zweite, ganz links der Team-Vertreter, rechts der Dritte. Die australische Hymne für den Sieger wurde gespielt.

Dann brachte eine Dame den Pokal, um sich sehr eilig wieder zu entfernen, erstaunlicherweise ohne Handschuhe. Die Fahrer griffen zu einer auf ihrer kleinen Insel aufgestellten Schaumweinflasche und verspritzten Sekt (Merke: kein Champagner in der Formel 3). Peroni machte sich einen Spass, die Flasche vor der Maske anzusetzen, aber natürlich ist Trinken so nicht möglich. Anschliessend gingen die Fahrer zu ihren Mechanikern, um sich Glückwünsche abzuholen.

So dürfte das auch am Samstagnachmittag in der Formel 2 ablaufen.

In der Formel 1 war ursprünglich angedacht, die ersten Drei bei Start und Ziel zu platzieren, um die Siegerehrung durchzuführen. Ohne Menschen auf der Haupttribüne stellt sich die Frage, wozu das nütze sein soll. Die Formel-3-Ehrung hat uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie nüchtern das alles in Corona-Zeiten abläuft.

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