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Andreas Seidl (McLaren): «Ich bin nicht naiv»

Von Mathias Brunner
​McLaren-Teamchef Andreas Seidl spricht über das erste GP-Wochenende in Österreich, die direkten Gegner, das Leben in der Blase und über die Egos von Fahrern wie Carlos Sainz und Lando Norris.

McLaren hat beim ersten WM-Lauf der Saison mit Lando Norris und Carlos Sainz einen dritten und fünften Rang herausgefahren. Teamchef Andreas Seidl ist zufrieden: «Wir dürfen auf die Leistung im ersten Grand Prix stolz sein, aber wir unterschätzen keinen Gegner. Renault, Racing Point, Ferrari und wir lagen am ersten GP-Wochenende alle innerhalb einer Zehntelsekunde. Das ist ermutigend für uns, aber das war nur eine Momentaufnahme auf dieser ganz bestimmten Strecke. Das kann auch ändern.»

Der Passauer weiter: «Es wird auch für uns interessant sein zu sehen, wie sich das zweite Wochenende entwickelt. Denn wir haben einen direkten Vergleich mit dem ersten. Aber ich gehe nicht davon aus, dass alles genau gleich ablaufen wird. Die Teams haben am ersten Wochenende sehr viel gelernt, das gilt auch für uns. Probleme mit der Standfestigkeit werden behoben. Die Ausfallrate im ersten Rennen war sehr hoch, aber uns ist klar – das kann auch uns treffen. Die Rennställe bringen darüber hinaus Updates zum Red Bull Ring, wir selber haben aerodynamische Verbesserungen, die wir heute einsetzen. Das alles wird das Kräfteverhältnis verändern.»

«Es ist noch schwer zu sagen, wo genau unsere Stärken und Schwächen liegen, weil wir erst auf einer Bahn gefahren sind. Ferrari scheint ein Power-Problem zu haben, sie sind auf den Geraden zu langsam. Wenn wir unsere Daten an Mercedes messen, dann verlieren wir auf der ganzen Strecke Zeit, aber in welchem Bereich wir genau zulegen müssen, das müssen wir noch genauer analysieren.«

Andreas Seidl freut sich sehr darüber, welche Entwicklung Lando Norris durchläuft: «Es ist für uns im Team offensichtlich, dass er einen Schritt nach vorne getan hat. In die Formel 1 zu kommen, das ist für einen jungen Piloten enorm, das darf keiner vergessen. Im ersten Jahr hatte er hin und wieder Mühe, so wie das jedem Neuling passiert. Aber er hat im Winter sehr viel nachgedacht darüber, was er noch besser machen kann, und erste Anzeichen dafür haben wir am vergangenen Wochenende gesehen.»

Es ist unvermeidlich: Früher oder später werden Lando Norris und Carlos Sainz das gleiche Stück Asphalt für sich beanspruchen. Was dann? Andreas Seidl sagt: «Unserer Fahrer dürfen frei kämpfen, aber sie haben auch meine Worte im Kopf, dass eine Kollision nicht akzeptabel ist. Ich bin nicht naiv – wenn wir sagen, Kontakt zwischen unseren Fahrzeugen sollte nicht vorkommen, dann ist das keine Garantie, dass das nicht passiert.»

«Gerade zu Beginn einer Saison ist es wichtig, dass die Fahrer frei fahren und alles aus sich herausholen können. Aber mir ist klar: Die Piloten haben grosse Egos. Sie müssen sich freilich darüber im Klaren sein – das Team kommt an erster Stelle, nicht der Fahrer. Falls ein Fahrer das vergessen sollte und es wirklich zu einem Zwischenfall kommt, dann würde ich das sehr persönlich nehmen.»

«Für uns gibt es nur einen Grund für eine Stallorder: Wenn wir einen Piloten aufgrund einer anderen Strategie vorbei befehlen, oder wenn ein Wagen ein technisches Problem hat.»

Es gibt Aufregung darüber, dass Fahrer und Teamchefs die so genannte Blase der Formel 1 verlassen haben – wie etwa Charles Leclerc oder Valtteri Bottas. Andreas Seidl meint dazu: «Ich kann nicht für andere Teams reden, aber generell ist es wichtig, dass wir nicht selbstgefällig werden und uns zu sicher fühlen. Wir machen alles um sicherzustellen, dass wir so gut geschützt als möglich bleiben.»

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