Formel 1: Abschied in der Unterhose

Ross Brawn: Verstappen und Hamilton überragend

Von Mathias Brunner
​F1-Sportchef Ross Brawn lobt die Leistung von Max Verstappen in Ungarn: «Nach dem Patzer vor dem Start wollte er das Team nicht im Stich lassen.» Zu Hamilton sagt Brawn: «Es gibt keinen Superlativ mehr.»

Auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn zieht den Hut vor der grossen Leistung von Max Verstappen beim dritten WM-Lauf der Saison auf dem Hungaroring: «Max Verstappen ist einfach aussergewöhnlich. Wie er in Ungarn den zweiten Platz erobert hat, nach einem schwierigen Wochenende voller Abstimmungsprobleme, nach einem Unfall in der Paraderunde und anschliessender Notreparatur, das war schon was. Ich glaube, nach seinem Patzer kurz vor dem Start wollte Max das Red Bull Racing-Team nicht nochmals im Stich lassen.»

«Solch grandiose Leistungen auf der Rennstrecke sind genau der Grund, warum sich die Fachleute von Red Bull Racing förmlich zerreissen, um dem Niederländer ein besseres Auto zu geben. Denn solch ein Pilot braucht einen Wagen, mit dem er ständig um die Spitze kämpfen kann. Nur dann kann Lewis Hamilton herausgefordert werden.»

«Das ist eine höchst ungewöhnliche Saison», sagt der Engländer weiter. «Die Rennen folgen Schlag auf Schlag. Max und Red Bull Racing wissen genau, sie müssen schnell reagieren, wenn sie Lewis an der WM-Spitze nicht enteilen lassen wollen.»

«Wenn du am Aufholen bist, dann kannst du sehr schnell ins Straucheln geraten, und so kommt mir Red Bull Racing derzeit vor. Sie legen alles an Technik in die Waagschale, was sie aufbringen können, um den Wagen zu verbessern. Einige dieser Entwicklungen scheinen zu funktionieren, andere nicht.»

Rang 2 von Max Verstappen war die Belohnung, aber gegen Lewis Hamilton war kein Kraut gewachsen. Ross Brawn meint: «Es gibt keinen Superlativ mehr, um Lewis zu beschreiben. In Ungarn hat er dominiert, wie so oft auf dieser Strecke, Fahrer und Piste sind da komplett in Harmonie.»

«Was mir derzeit bei Hamilton am meisten Eindruck macht: Ein Fahrer von geringerem Format würde sich von ablenken lassen von all dem, womit sich Hamilton neben der Rennfahrerei noch beschäftigt. Aber diese Arbeit scheint Lewis sogar zu beflügeln. Er ist Motor für mehr Bewusstsein in Sachen Vielfalt, er hängt sich da mit allem rein, was er hat. Und dann fährt er auch noch solch makellose Rennen. Er ist wirklich ein bemerkenswerter Mann.»

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