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Frühstart Valtteri Bottas: Wieso keine FIA-Strafe?

Von Mathias Brunner
Kurz nach dem Start zum Ungarn-GP: Bottas (Bildmitte) fällt zurück

Kurz nach dem Start zum Ungarn-GP: Bottas (Bildmitte) fällt zurück

​Millionen Fans sahen, wie der Mercedes von Valtteri Bottas vor dem Start zum Ungarn-GP nach vorne zuckte, dann wieder stoppte. Ein klarer Fall von Fehlstart, glaubten viele. Aber von der FIA kam keine Strafe. Wieso?

Kurz vor dem Start zum Grossen Preis von Ungarn: Der schwarze Mercedes von Valtteri Bottas machte einen kurzen Zucker nach vorne, ein paar Zentimeter nur, dann blieb der Wagen wieder stehen, und als der Start wirklich erfolgte, kam Bottas mit Verspätung weg und fiel gleich zurück.

Martin Brundle, GP-Experte der britischen Sky, fand: «Ein klassischer Fehlstart, da wird Valtteri einer Strafe wohl nicht entgehen.» Tat er doch, denn von der Rennleitung war im weiteren Verlauf dieses Rennens zu diesem Thema nichts zu hören. Mutmassung im Fahrerlager: Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Loïc Bacquelaine (Belgien), Derek Warwick (England) und Lajos Herczeg (Ungarn) waren wohl der Ansicht, der Finne sei durch seinen Fehler bestraft genug.

Aber das stimmt so nicht, wie Formel-1-Rennleiter Michael Masi in seiner Nachbesprechung des dritten WM-Laufs erklärt. Der Australier sagt zum Fall Bottas: «In den Sportregeln ist verankert, wie ein Fehlstart definiert wird. Die Richter, wenn ihr so wollt, sind zwei Sensoren, einer ist auf jedem Startplatz im Boden eingelassen, der andere befindet sich im Rennwagen.»

«Bei der Bewegung selber gibt es Spielraum. Wir haben da einen Präzedenzfall von Sebastian Vettel in Suzuka 2019, dessen Ferrari auch kurz nach vorne zuckte.»

Damals in Japan staunten die Gegner nicht schlecht, als Vettel keine Strafe erhielt. Denn Kimi Räikkönen hatte für ein scheinbar identisches Vergehen zwei Wochen zuvor in Sotschi eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt erhalten.

Hintergrund: Die in den Asphalt eingelassenen Kontaktschlaufen werden aktiviert, sobald das erste rote Licht der Startampel aufleuchtet. Ab diesem Punkt wird der Rennleitung jede Bewegung des Autos gemeldet. Aber es bleibt eine gewisse Toleranz, auch wegen minimer Bewegungen des Wagens beim Justieren der Kupplung. Wie gross diese Toleranz ist, wird von der FIA den Rennställen nicht verraten. Die Regelhüter wollen nicht, dass die Teams die Toleranz bis zum Letzten ausnutzen.

Da die Bewegung des Wagens von Bottas gemeldet, aber kein Alarm ausgelöst wurde, gab es für die Rennkommissare in Ungarn auch keinen Grund für eine Strafe. Genau gleich wie bei Vettel in Japan.

Valtteri Bottas sagte über seinen verpatzten Start: «Ich reagierte auf ein Licht an meinem Display. Ich weiss nicht, wieso das passiert ist, aber der Bildschirm veränderte sich urplötzlich, und ich reagierte leider darauf, nicht auf die Startampel. Dann musste ich den ganzen Startvorgang noch einmal neu durchspielen.»

Michael Masi: «Wir haben uns gleich mit den Spezialisten der Zeitmessung kurzgeschlossen und alle Daten angeschaut. Es war klar, dass Bottas innerhalb der Toleranz geblieben war. Damit war die Sache aus unserer Sicht erledigt.»

Bottas kam aus der ersten Runde als Sechster zurück und kämpfte sich noch zum dritten Schlussrang.

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