Lewis Hamilton: Kein Boykott des Belgien-GP

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Dem sechsfachen Formel-1-Champion Lewis Hamilton wurde nachgesagt, vielleicht den Belgien-GP boykottieren zu wollen, als Protest gegen Polizeigewalt in den USA. Der Rennfahrer dementiert.

Die Ardennen sind gute Jagdgründe für Lewis Hamilton: Pole-Position 2008 (mit McLaren) sowie 2013, 2015, 2017 und 2018 (mit Mercedes), Siege 2010 (McLaren) sowie 2015 und 2017 (mit Mercedes), insgesamt acht Podestplätze. 2020 hat der 35jährige Engländer erneut das schnellste Auto unterm Hintern, von daher hat der sechsfache Champion jeden Grund, optimistisch ins siebte GP-Wochenende des Jahres zu gehen.

Aber dann passierte etwas in den USA, was unzählige Menschen zutiefst erschüttert hat, zu heftigen Protesten und in Amerika zur Absage von Sportanlässen führte: Der Afroamerikaner Jacob Blake (29) sollte am 23. August in Kenosha (Wisconsin) verhaftet werden, Blake wandte sich von den Beamten weg und begab sich zu seinem Fahrzeug, darauhin schoss der Polizist Rusten Sheskey sieben Mal auf den vermeintlich Flüchtigen, vier Kugeln trafen Blake in den Rücken, er ist gelähmt. Blakes Kinder sassen im Wagen. Daraufhin kam es im ganzen Land zu Unruhen und auf der ganzen Welt zu Protesten.

In Amerika mussten Spiele der National Basketball Association (NBA), der Major League im Baseball sowie der Major League Soccer (Fussball) abgesagt werden – die Spieler traten nicht an, um gegen die anhaltende Polizeigewalt zu protestieren.

Dies führte zu Gerüchten, wonach Mercedes-Star Lewis Hamilton etwas Ähnliches planen könnte. Schliesslich hat sich der sechsfache Weltmeister dem Kampf gegen Rassismus und Ungerechtigkeit verschworen.

Aber der 88fache GP-Sieger dementiert in Belgien, dass er nicht zum kommenden WM-Lauf antreten werde: «Zunächst einmal will ich festhalten – es ist unglaublich, was in den Staaten im Sport geschieht. So viele Menschen, auch Veranstalter und Kommentatoren, zeigen sich solidarisch mit den Spielern und fordern Änderungen. Es ist einfach jammerschade, dass solche Schritt notwendig sind, um Reaktionen zu erzeugen.»

«Aber das spielt sich alles in Amerika ab, und ich glaube nicht, dass eine Handlung von mir an diesem Wochenende eine grosse Auswirkungen hätte. Wir sind hier in Belgien, nicht in den USA. Ich habe mich mit niemandem über einen Boykott unterhalten. Und obschon ich an der Seite all jener stehe, die für Verbesserungen kämpfen, sehe ich nicht ein, was ein Boykott bewirken sollte. Denn der Grand Prix würde auch so stattfinden.»

«Meine Gespräche mit der Formel-1-Leitung gehen weiter, um zu sehen, wie wir mehr Gehör für unsere Anliegen finden können. Und ich werde da nicht lockerlassen.»

Spanien-GP 2020, Barcelona

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:44,062 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +24,177 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +44,752
4. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1 Runde
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
8. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2 Runden      
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari (Elektrik)

WM-Stand Fahrer nach 6 von 13 Rennen

1. Hamilton 132 Punkte
2. Verstappen 95
3. Bottas 89
4. Leclerc 45
5. Stroll 40
6. Albon 40
7. Norris 39
8. Pérez 32
9. Sainz 23
10. Ricciardo 20
11. Vettel 16
12. Ocon 16
13. Gasly 14
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 221
2. Red Bull Racing 135
3. Racing Point 63 (78)*
4. McLaren 62
5. Ferrari 61
6. Renault 36
7. AlphaTauri 16
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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