Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher hat seine Tabellenführung in der Formel 2 ausgebaut – dank eines brillanten Sieges auf dem Olympia-Gelände von Sotschi in Russland.
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Mick Schumacher war mit dem Formel-2-Qualifying in Sotschi zufrieden: "Der dritte Startplatz ist eine sehr gute Ausgangslage. Beim letzten Versuch konnte ich mich in allen Pistensektoren verbessern, ich fühlte mich wesentlich wohler als mit dem ersten Reifensatz. Es ist bestimmt kein Nachteil, als Dritter auf der sauberen Seite der Strecke losfahren zu können."
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Der Formel-3-Champion von 2018 wusste genau: Keine Anfahrt zur ersten Kurve ist länger als jene in Sotschi – eine prima Gelegenheit, um gleich mal Plätze gutzumachen. Vor der Sonne standen Mick im Qualifying auf dem Olympia-Gelände nur die beiden Carlin-Fahrer Yuki Tsunoda und Jehan Daruvala, beide aus dem Red Bull-Juniorenprogramm, der Japaner mit seiner dritten Formel-2-Pole der Saison, der Inder mit seiner ersten Platzierung in der ersten Startreihe. Beim Start ging Schumacher gleich an Daruvala vorbei und hängte sich in den Windschatten von Tsunoda, aber der Japaner verteidigte sich erfolgreich. Weiter hinten eine Drängelei, Safety-Car!
Der Wagen des Red Bull-Junioren Juri Vips blieb ebenso stehen wie Renault-Nachwuchsfahrer Christian Lundgaard, der sich noch Titelhoffnungen gemacht hatte. Was war passiert? Dan Ticktum, Roy Nissany und Pedro Piquet konnten sich über die Vorfahrt nicht einigen, ihr Zusammenstoss führt dazu, dass es für Lundgaard keinen Ausweg gab. Aus an der Box für Roy Nissany und Felipe Drugovich – ihre Wagen waren zu stark beschädigt. Zur dritten Runde wurde das Feld wieder freigegeben, Yuki Tsunoda machte beim Re-Start alles richtig, Mick Schumacher im Nacken, dann Daruvala und Callum Ilott, der Engländer wie Schumacher ein Ferrari-Junior. Schumacher hielt sich in der Nähe des Japaners, Ende der fünften Runde wechselte Daruvala seine superweichen Pirelli gegen die mittelharte Mischung. Damit Jack Aitken als Vierter erster Fahrer auf der alternativen Rennstrategie (Start auf mittelhart, letzter Rennteil auf superweich), hinter Leader Tsunoda, Schumacher und Ilott. Am Ende der siebten Runde kamen die ersten Drei alle zusammen an die Box, um mittelharten Walzen zu holen: An der Reihenfolge Tsunoda, Schumacher, Ilott änderte sich dabei nichts. Aber Ilott gewann gegenüber Daruvala einen Rang. Auch Robert Shwartzman holte sich frischen Gummi. Reihenfolge nach Runde 9: Jack Aitken vor dem Moskauer Nikita Mazepin, dann der Chinese Guanyu Zhou (Renault-Junior), Marcus Armstrong (Ferrari-Nachwuchsfahrer), Sato, Markelov, Ticktum, Samaia (alle noch ohne Boxenstopp) und auf Rang 9 Tsunoda. Mazepin attackierte Williams-Zögling Aitken, kam dabei aber von der Bahn ab und wurde sofort von Zhou inhaliert. Der Chinese setzte sich neben den Briten, aber der fuhr die Ellbogen aus und blieb vorne. Wichtig für die Meisterschaft: Prema hatte beide Autos hintereinander abgefertigt, aber rechts hinten liess sich das Rad am Wagen von Robert Shwartzman nicht richtig festzurren, der Russe fiel auf Rang 14 zurück. Zhou schob sich erneut an Aitken vorbei, aber der Brite konterte sofort, dahinter Mazepin, Armstrong und Ticktum, aber sie alle hatte noch nicht Reifen gewechselt. Yuki Tsunoda auf Rang 7 war boxenstoppbereinigt der wahre Leader, 2,7 Sekunden vor Mick Schumacher, der in dieser Phase Reifen schonte und sein Rennen auf Callum Ilott ausrichtete. Als Zhou einen Moment lang unaufmerksam war, schlüpfte Mazepin vorbei. Campos-Fahrer Aitken kam am Ende der 16. Runde herein, um weiche Reifen auszufassen, neuer Leader daher der Moskauer Mazepin, zur Freude der russischen Zuschauer. Eine Runde später gingen auch Mazepin, Zhou, Armstrong und Ticktum frische Pirelli abholen. Mick Schumacher machte nun gewaltig Dampf: In Runde 19 hatte er sich an Tsunoda herangearbeitet und überrumpelte den Japaner meisterlich – Antäuschen auf der Aussenseite, Überholen beim Beschleunigen aus der Kurve, brillant gemacht! Tsunoda schien Mühe mit den Reifen zu haben, auch Callum Ilott ging am Red Bull-Fahrer vorbei. Damit acht Runden vor Schluss die ersten Zwei in der Meisterschaft im Duell um den Sotschi-Rennsieg. Der Deutsche und der Engländer hatten den gleichen Speed, was den Rennwagen angeht, nun ging es nur noch um die Frage, wer mit seinen Reifen klüger umgeht. Schumacher liess nichts mehr anbrennen: Zweiter Saisonsieg (nach Monza), dritter Formel-2-Erfolg insgesamt (nach Ungarn 2019), damit hat er seine Führung in der Meisterschaft um 15 Punkte ausgebaut, Ilott verlor kurz vor Schluss Rang 2 an Yuki Tsunoda. Mick Schumacher nach donnerndem Applaus von der Haupttribüne: "Wir hatten schon in der Quali den Speed, um die Nase vorn zu haben. Ich bin so froh, dass wir das im Rennen umsetzen konnten. Ich freue mich auch, dass wir endlich mal vor mehr Fans fahren konnten. Ich hoffe, die Show hat ihnen gefallen. Nun zahlt sich die harte Arbeit in den ersten Rennen aus, daher können wir konstant Spitzenergebnisse einfahren."
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1. Mick Schumacher (D), Prema Racing, 55:02,871 2. Yuki Tsunoda (J), Carlin, 1:48,688, +6,358 3. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +9,482 4. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +9,507 5. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +15,225 6. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +22,183 7. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +23,129 8. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +25,392 9. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +26,940 10. Dan Ticktum (GB), DAMS, +29,525 11. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +35,582 12. Jake Hughes (GB), BWT HWA Racelab, +37,535 13. Marino Sato (J), Trident, +46,326 14. Giuliano Alesi (F), MP Motorsport, +48,045 15. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +52,107 16. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +67,006 17. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +68,704 18. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +79,307 Out Roy Nissany (IL), Trident, Unfallschäden Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, Unfallschäden Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, Unfall Juri Vips (EST), DAMS, Unfall, Motor abgestorben
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