KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Lando Norris (McLaren): Krämpfe und Albträume

Von Mathias Brunner
Lando Norris

Lando Norris

​McLaren-Fahrer Lando Norris versuchte auf dem Nürburgring, mit allen möglichen Einstellungen am Lenkrad seinen Motor am Leben zu erhalten. Vergeblich. «Ich hatte Krämpfe und werde Albträume haben.»

Der Funkverkehr zwischen Lando Norris und seinem McLaren-Ingenieur Mark Temple war intensiv – wieder Schwierigkeiten mit dem Motor. Dabei war ins Auto des 20jährigen Engländers schon nach dem Qualifying ein anderer Verbrennungsmotor, ein anderer elektrischer Generator MGU-K sowie ein anderer Turbolader eingebaut worden – wegen Unregelmässigkeiten bei den Daten. Aber dann meldete sich Lando im Eifel-GP am Sprechfunk und beklagte mangelnde Motorleistung.

Immer wieder erhielt der Brite Anweisungen, was er am Lenkrad alles verstellen soll, um das Problem zu lösen oder wenigstens zu lindern. Aber in Runde 42 stellte er seinen Rennwagen zur Seite.

Später sagte der auf WM-Rang 6 zurückgefallene Norris: «Ich werde Albträume haben, in welchen mir ständig von ‚Default 0-3’ erzählt wird. Auf jedem noch so kurzen Stück gerader Rennstrecke war ich am Knöpfedrücken. Ich hatte Krämpfe in den Daumen davon.»

«Wir wollten unbedingt weitermachen, denn trotz der ganzen Schwierigkeiten lag ich noch immer auf dem sechsten Platz, und beim Kampf im Mittelfeld geht es um jeden Punkt. Der Abstand zu meinen Gegnern war beträchtlich, und mein Tempo war gemessen an den Problemen halbwegs in Ordnung. Ich schätze, wir hätten noch ein paar WM-Zähler retten können, aber dann ging der Motor ganz aus.»

McLaren-Teamchef Andreas Seidl: «So wie es aussieht, hatten wir bei Lando den gleichen Defekt wie bei Carlos vor dem Start zum Grossen Preis von Belgien. Ein Problem mit der Zündung. In solch einem Falle schaltet sich ein Sicherheitsprogramm ein, um den Motor zu schützen. Wir versuchten, mit den ganzen Einstellungen am Lenkrad aus diesem Sicherheitsprogramm herauszukommen. Aber was auch immer Lando tat, es half nichts.»

«Das ist sehr bedauerlich, denn Lando lag teilweise auf Rang 4 und in der Nähe von Daniel Ricciardo. Sein Tempo war gut genug, doch leider werden wir nie herausfinden, wo er am Schluss gelandet wäre.»

Fernsehbilder zeigten, wie das Heck des McLaren rauchte, unter der Motorverkleidung gab es offenbar einen Brand. Andreas Seidl: «Wenn du ein Problem mit der Zündung hast, dann gelangt unverbrannter Sprit in den Auspuff, und das führt zum Feuer.»

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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