Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Haas-Teamchef Günther Steiner: «Es ist ein Wunder»

Von Otto Zuber
Romain Grosjean schaffte es nach seinem Feuerunfall selbst aus dem Wrack zu klettern und den Flammen zu entkommen

Romain Grosjean schaffte es nach seinem Feuerunfall selbst aus dem Wrack zu klettern und den Flammen zu entkommen

Haas-Teamchef Günther Steiner besuchte Romain Grosjean heute am Vormittag im Krankenhaus. Der Südtiroler ist erleichtert, dass es dem Genfer verhältnismässig gut geht, wie er im CNN-Interview berichtet.

Den gestrigen Rennsonntag wird keiner im Formel-1-Fahrerlager so schnell vergessen, zu stark ist der Eindruck, den die Bilder von Romain Grosjeans Feuerunfall hinterlassen hat. Der Genfer flog bei rund 220 km/h ausgangs der dritten Kurve ab, krachte in die Leitplanken und sein Haas-Renner wurde auseinandergerissen und ging in Flammen auf.

Grosjean konnte sich innerhalb von 27 Sekunden selbst befreien und über die Leitplanken klettern, auf der anderen Seite wurde er von FIA-Arzt Ian Roberts und Medical-Car-Fahrer Alan van der Merwe in Empfang genommen und gleich ein erstes Mal untersucht. Nach der notdürftigen Behandlung seiner Brandwunden wurde der Haas-Pilot im Krankenwagen ins Medical Centre gebracht und von dort im Hubschrauber ins Militär-Krankenhaus von Manama geflogen.

Weitere Untersuchungen bewiesen, dass der 34-Jährige viel Glück hatte, denn abgesehen von Verbrennungen an den beiden Handrücken kam er unbeschadet davon. Am heutigen Vormittag stattete ihm Haas-Teamchef Günther Steiner einen Besuch ab und berichtete hinterher im CNN-Interview: «Ich habe Romain heute in der Früh getroffen und er war guter Dinge.»

«Er erklärte mir, dass er keine Schmerzen habe, aber die Verbände an seinen Händen sind natürlich immer noch da. Romain wird sehr gut umsorgt und es dauert noch ein paar Tage, um herauszufinden, wie lange der Heilungsprozess dauern wird. Aber ihm geht es gut und wir hoffen, dass er am morgigen Dienstag wie geplant entlassen werden kann. Er will dann nicht nach Hause, sondern in sein Hotel, und wir hoffen, dass er am Wochenende mit uns an der Strecke sein kann», erzählte der 55-jährige Italiener.

Auf die Frage, was ihm durch den Kopf ging, als er den Unfall sah, gestand Steiner: «Ich sah die gleichen Bilder wie alle anderen auch. Man denkt sich: 'Oh, das ist unser Auto, was ist passiert, was läuft da?' Es ging so schnell und es wurde auch gleich gezeigt, dass Roman aus dem Auto rauskommen konnte. Das war genau das, was wir auch sehen wollten... Ich kann es fast nicht glauben, es ist ein Wunder, denn nur wenige Sekunden zuvor war dieser Abflug und das ganze Feuer und Drama geschehen, und er stieg dann aus den Flammen, denen er mit Hilfe der Medical Crew entkam.»

Das Haas-Team bekam auch während des Rennens, das nach rund einer Stunde und 20 Minuten wieder gestartet wurde, Updates zum Zustand von Grosjean. «Es war klar, dass er sich nicht schlimm verletzt hat und in diesem Moment macht man dann einfach weiter. Man weiss, dass der Fahrer okay ist, und wir sagten dem Team, dass es sich ganz auf den Job auf der Piste konzentrieren solle, denn wir hatten ja noch ein Auto, das dieses Rennen zu Ende fahren musste. Wir wussten, dass keine grossen Verletzungen diagnostiziert wurden, und deshalb konnten wir Ruhe bewahren.»

Bahrain-GP, Sakhir

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash

WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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