Toto Wolff: «Man kann heutzutage nichts verbergen»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sprach nach dem Bahrain-GP kaum über den 95. GP-Sieg seines Schützlings Lewis Hamilton. Auch beim Wiener stand der Feuerunfall von Romain Grosjean im Mittelpunkt.

Romain Grosjean hatte im Bahrain-GP alle Schutzengel mit an Bord, als er bei rund 220 km/h ausgangs der dritten Kurve abflog und in die Leitplanken krachte. Sein Auto wurde auseinandergerissen und der ganze Unfallort ging in Flammen auf. Das Ausmass der Katastrophe war auch nach dem Löschen des Brandes offensichtlich. Ein zerrissenes Formel-1-Auto, das zwischen den Leitplanken steckte und die Spuren des Feuers liessen keinen Beobachter kalt.

Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte in seiner Presserunde: «Der Unfall war ein echter Schock, so etwas haben wir seit den 90ern nicht mehr in der Formel 1 erlebt, dass ein Auto auseinander bricht und in Flammen aufgeht. Wir haben einfach nur gehofft, dass alles gut ausgeht. Die Bilder im Nachhinein zu sehen, ist noch furchterregender. Das Auto riss es auseinander und das Cockpit blieb in der Leitplanke stecken und er konnte dennoch aussteigen – da willst du nicht an das Schlimmste denken.»

Der Österreicher dankte allen Beteiligten, die zur Rettung des Genfers beigetragen haben, wie etwa den Streckenposten, FIA-Arzt Ian Roberts und Medical-Car-Fahrer Alan van der Merwe. «Ich habe gehört, dass er sich Verbrennungen zugezogen hat, aber wenn man sich anschaut, was passiert ist, dann müssen wir dankbar sein, dass er so glimpflich davongekommen ist. Ich hoffe auch, dass seine Familie okay ist, denn es muss sehr furchterregend für sie gewesen sein, diese Bilder zu sehen.»

Wolff, der ein Kritiker des Halo-Schutzbügels war, betonte: «Es ist das zweite Mal, dass sich der Halo bewährt hat.» Und er erklärte auch: «Das Auto hat sich wie ein Messer in die Leitplanken gebohrt, und ich denke, das dürfte bei modernen Streckenbegrenzungen nicht passieren. Wir müssen das auf jeden Fall für die Zukunft genauer analysieren. Auch sollte ein Tank intakt bleiben, das Auto sollte nicht auf diese Weise auseinander gerissen werden. Es gibt also noch viel zu lernen.»

In die Kritik von Renault-Pilot Daniel Ricciardo an der Formel-1-Regie, die den Unfall in der Reparatur-Pause immer wieder zeigte, wollte er nicht einstimmen. «Man kann heutzutage nichts mehr verbergen und muss transparent bleiben. Sonst riskierst du, dass jemand anderes Dinge zeigt, die ausserhalb deiner Kontrolle liegen», ist der 48-Jährige überzeugt. Und er offenbarte: «Wir hatten kurz über den Unfall diskutiert, aber da war schon klar, dass Romain ausgestiegen war. Ich denke, wenn er sich stärker verletzt hätte, dann hätten wir wahrscheinlich unsere Autos aus dem Rennen genommen, denn ein Leben ist immer noch viel wichtiger als eine Sportveranstaltung.»

Bahrain-GP, Sakhir

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash

WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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