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Traditions-GP von Silverstone: Viele Fragezeichen

Von Günther Wiesinger
In Silverstone 2020

In Silverstone 2020

​Auch in der Formel-1-WM 2021 ist wegen der Corona-Pandemie mit weiteren Rennverschiebungen und –absagen zu rechnen: Australien ist verschoben, und weitere Traditions-GP stehen auf der Kippe, darunter Silverstone.

Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali hat festgehalten: «Jeder hat im vergangenen Jahr gehofft, dass die Lage 2021 einfacher werden würde. Aber das ist leider nicht so. Zu unserem Alltag gehören die ganzen Vorsichtsmassnahmen gegen den Virus, Lockdowns, geschlossene Grenzen, Reisebeschränkungen oder gar –verbote. Also versuchen wir, uns der Situation laufend anzupassen. Wir arbeiten nicht nur mit einem Plan B, wir arbeiten an den Plänen C und D.»

Ein für April geplanter Vietnam-GP ist wegen eines Korruptionsskandals geplatzt, der frühere Bürgermeister von Hanoi sitzt hinter Gittern. In Australien sollte am 21. März die Formel-1-WM beginnen, nach Absprache mit den Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Victoria haben die Organisatoren von Melbourne ihr Rennen in den November verschoben. Ob bis dann Australien die Grenzen für Ausländer wieder öffnet, ist ungewiss. Ein für April geplanter WM-Lauf in China ist durch ein Rennen in Imola ersetzt.

Jetzt droht auch in Zusammenhang mit dem Traditions-GP von Silverstone Ungemach. Die WM-Läufe der Formel 1 (18. Juli) und der MotoGP (29. August) sind fraglich, weil die britische Regierung wegen der Coronavirus-Pandemie erneut ihre Reisevorschriften verschärft hat. Personen, die nach Großbritannien einreisen, müssen künftig neben einem negativen Coronavirus-Test bei der Ankunft zwei weitere Tests während einer zehntägigen Quarantäne vorlegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit.

Die Corona-Tests sollen in England am 2. Tag und 8. Tag der Quarantäne durchgeführt werden. Für die Kosten müssen die Reisenden selbst aufkommen. Weitere Einzelheiten will der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am 10. Februar im Parlament vorstellen.

Bereits jetzt muss jeder Mensch, der nach Großbritannien einreist, bei seiner Ankunft ein negatives Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Mit dieser Maßnahme will London das Risiko einer Einschleppung von Virusvarianten weiter reduzieren. Es gelten strenge Regeln für die Einreise aus 33 vor allem südamerikanischen und afrikanischen Ländern.

Da wegen des Brexits außerdem alle Renn-Teams im Juli und August mit lästigen Zollformalitäten (Carnet) und Lkw-Staus in Dover rechnen muss, steht der Silverstone-GP unter besonderer Beobachtung der Teams.

Die britische Corona-Mutante B.1.1.7 sorgt ebenfalls für Sorgenfalten, obwohl die Briten zumindest bei den Impfungen in Europa eine Vorreiterrolle spielen.

Die europäischen Veranstalter müssen der Dorna 60 Tage vor dem GP-Datum verbindlich melden, ob sie sich imstande sehen, ihren Grand Prix unter den existierenden Präventions-Maßnahmen («closed doors protocol mit 1300 Personen) vereinbarungsgemäß durchzuführen.

Die Mannschaft von Stuart Pringle, der seinen Motorrad-Grand Prix schon 2018 wegen zu tiefer Wasserpfützen und 2020 wegen Covid absagen musste, hat also bis Ende Juni Zeit.

Der Britische Formula One Grand Prix ist für 18. Juli geplant. Die Automobilkollegen von Liberty Media werden also irgendwann im Mai wissen wollen, ob Silverstone in diesem Jahr GP-Schauplatz sein kann. Ob bis dahin die Quarantänebestimmungen gelockert werden, weil die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist und weil durch die hohen Infektionsraten der Weg zur Herdenimmunität nicht mehr weit ist – ungewiss. Bisher ist Stuart Pringle guter Dinge. Aber der Silverstone-Circuit-Geschäftsführer ist von den Gesundheitsbehörden abhängig.

Was die Lkw-Staus an der EU-Außengrenze betrifft, bemüht sich die Formel 1 für Silverstone um eine exklusive-Korridor-Lösung, wie sie im November und Dezember bei den Grand Prix in Bahrain und Abu Dhabi gefunden wurde.

Die Teams wundern sich auf jeden Fall, weil das United Kingdom mit bisher 4 Millionen Coronafällen und 113.850 Toten bei der pro-Kopf-Wertung weltweit an erster Stelle steht. Aber trotzdem haben die Briten die strengsten Einreisebeschränkungen. «Es sollte eigentlich umgekehrt sein», wunderte sich ein GP-Funktionär.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
2. März: Mercedes (Internet)
5. März: Williams (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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