Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Analyse: Wieso Max Verstappen für Imola Favorit ist

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff wittert: «Auf eine schnelle Runde ist Red Bull Racing-Honda nicht zu knacken, und das wir sich so schnell nicht ändern.» Wir sagen, wieso Max Verstappen für Imola Favorit ist.

«Wir haben in Bahrain zwar gewonnen, aber wir haben nicht das schnellste Auto gehabt», weiss Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem WM-Auftakt. Dem Wiener ist klar: In dieser Form wird Max Verstappen im Auto von Red Bull Racing-Honda auch in Imola die Nase vorn haben.

Was erwartet uns beim kommenden WM-Lauf im Autodromo Enzo e Dino Ferrari von Imola? Wir haben uns die Zeiten aus dem Qualifying von 2020 auf der italienischen Rennstrecke angeschaut und anhand der Durchschnittswerte aus Bahrain hochgerechnet, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen den Top-Teams verschiebt.

Grundsätzlich ist aus Kostengründen die Technik von 2020 auf 2021 weitgehend stabil geblieben. Aus Sicherheitsgründen, um die Autos langsamer zu machen, wurden verschiedene aerodynamische Änderungen umgesetzt, dadurch gingen ungefähr zehn Prozent Abtrieb verloren. Wie sich in Bahrain zeigte und von Pirelli-Rennchef Mario Isola bestätigt wurde: Die Teams haben den verlorenen Abtrieb zu rund 60 Prozent schon wieder wettgemacht. Dieser Trend wird sich in Imola fortsetzen.

Es hat sich auch gezeigt: Die Teams haben unterschiedlich viel Zeit pro Runde verloren. Ferrari beispielsweise deutlich am wenigsten, weil sie 2021 schlicht das bessere Auto haben; Mercedes und Aston Martin etwas mehr, weil Autos mit weniger grossem Anstellwinkel von den Regeländerungen härter getroffen wurden, wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt.

Schauen wir uns mal an, um wie viel die verschiedenen Teams langamer geworden sind, gemessen am Abschlusstraining 2020 und 2021 von Bahrain:

Haas: 2,338 Sekunden
Aston Martin: 2,279
Mercedes: 2,121
Williams: 2,022
Alpine: 1,832
McLaren: 1,385
AlphaTauri-Honda: 1,361
Red Bull Racing-Honda: 1,319
Alfa Romeo: 1,217
Ferrari: 0,541

Nun ein Blick auf das schnellste Auto der beiden Top-Teams im Qualifying von Imola 2020:

Mercedes (Valtteri Bottas/1.): 1:13,609 min
Red Bull Racing-Honda (Max Verstappen/3.): 1:14,176

Addieren wir nun den durchschnittlichen Zeitverlust beim Schritt von 2020 auf 2021, dann kommen wir für Imola 2021 zu folgendem Schluss: Red Bull Racing-Honda liegt im Quali-Trimm etwas mehr als zwei Zehntelsekunden vorne.

Aber das alles bleibt letztlich Theorie, denn zahlreiche Teams bringen Evo-Pakete nach Imola, welche das Kräfteverhältnis erneut verändern werden. Und würden wir die Zeiten aller Teams hochrechnen, so wäre Ferrari am Ende sogar schneller als Red Bull Racing-Honda. Und das erwartet für den Heimauftritt der Italiener nun wirklich keiner.

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)



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