Ferrari-Junior Mick Schumacher: Seine grösste Lektion

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

​Ferrari-Nachwuchsfahrer und Haas-GP-Pilot Mick Schumacher hat bei seiner Formel-1-Rennpremiere in Bahrain Vieles richtig gemacht. Der 22jährige Formel-2-Champion sagt, wie er in Imola nachlegen will.

Mick Schumacher schätzt seine eigene Leistung überaus realistisch ein. Zum ersten GP-Einsatz in Bahrain sagte der Ferrari-Nachwuchspilot und F1-Fahrer von Haas: «Ich bin mit meiner Leistung zu 90 Prozent zufrieden. Die restlichen zehn ärgern mich, weil ich beim Restart einen Fehler gemacht habe und mich drehte. Zum Glück blieb der Wagen heil. Danach konnte ich meinen Erfahrungsschatz erweitern.»

Ein grosser Zuwachs beim Erfahrungsschatz war das schwarze Gold. Mick nach Rang 16 in Bahrain weiter: «Ich konnte auf den beiden Reifenmischungen viel lernen. Nur schade, dass ich selten mit den Anderen mithalten konnte. Dafür konnte ich reichlich trainieren, wie man sich bei blauer Flagge zu verhalten hat. Einmal habe ich Nicholas Latifi im Williams eingeholt und konnte spüren, wie sich mein Wagen dahinter verhält und was sich verändert, wenn ich den Heckflügel flach stelle. Ich kann also viel aus diesem Rennen mitnehmen und das hoffentlich im kommenden Grand Prix umsetzen.»

Der kommende Grand Prix ist jener in Imola, und Mick meint: «Ich habe nur schöne Erinnerungen an diese Strecke. Ich bin dort Formel-4-Rennen gefahren und habe mit dem Formel-3-Auto getestet. Ich mag das Pistenlayout, auch wenn das Überholen schwierig wird – es gibt einfach zu wenige Angriffsmöglichkeiten. Aber die Bahn bietet einen schönen Fluss, wenn du deinen Rhythmus gefunden hast. Die Kurven sind gleichwohl recht technisch, und du musst klug entscheiden, wie heftig du über die Randsteine bretterst. Ich freue mich sehr darauf, die Bahn mit einem GP-Renner zu befahren.»

In einer Videokonferenz einen Tag vor dem ersten Training fügt Schumacher hinzu: «Meine grösste Lektion waren letztlich aber nicht die Reifen, sondern was nach dem Start passiert ist. Wenn du im Pulk losfährst, dann verlierst du vor der ersten Kurve bis zu 80 Prozent des Abtriebs von rund 1000 Kilogramm, und so etwas kannst du nicht üben. Von daher war das sehr interessant. Ich weiss jetzt, wie sich das anfühlt, also werde ich das in Imola besser meistern.»

«Es ist ja nicht so, dass ich eine andere Linie fahren kann, wenn ich mich im Pulk befinde. Es geht mehr darum, mit dem Wagen sehr sanft umzugehen, was Bremsen und Gasgeben betrifft.»

Mick äusserte sich nach Schluss des Bahrain-GP am Funk bei seinen Haas-Jungs kritisch über das Feuerwerk, das jeweils nach Fallen der Zielflagge bei Rennen in Bahrain und Abu Dhabi abgefeuert wird. Schumacher fügt hinzu: «Ich wusste schon, dass es nach dem Ziel Feuerwerk geben würde. Aber die Intensität hat mich dann doch ein wenig überrumpelt.»

Was sich Mick für Imola vorgenommen hat: «Ich will mich am zweiten GP-Wochenende in allen Belangen verbessern. Klar denke ich oft ans Debüt, aber gleichzeitig will ich das auch abhaken, also das Gute mitnehmen und das wenige Gute verbessern. Es ist sinnvoll, sich eine Weile mit dem Geschehenen zu befassen, aber dann muss man nach vorne blicken. Ich glaube, den grössten Zeitgewinn bieten die Reifen, da will ich mich zusammen mit dem Team weiter verbessern.»

«Wir wissen, dass wir nicht das konkurrenzfähigste Auto haben. Aber wir wollen uns dennoch verbessern, und wir haben einige Updates hier in Imola.»

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)

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